Anhang bei qualitativer Forschung

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Tom14

Anhang bei qualitativer Forschung

Beitrag von Tom14 »

Hallo, ich habe eine kleine Frage zum Anhang der Arbeit....

bei qualitativer Forschung sind durch mein ethnografisches Vorgehen viele Interviewpassagen und Beobachtungsprotokolle entstanden. Diese werte ich anlehnend an die Grounded Theory aus. Nun meine Frage:
Müssen sämtliche Interviews, Protokolle etc. in den Anhnag der Arbeit oder lediglich diejenigen, die auch in der DIiss exemplarisch verwendet wurden, um die Theorien/Konzepte darzustellen? Die letzte Option würde ich bevorzugen und im Fließtext der Diss auf diesen Anhang verweisen... was meint ihr?
Vielen lieben Dank!
DoneXY

Re: Anhang bei qualitativer Forschung

Beitrag von DoneXY »

Tom14 hat geschrieben:Müssen sämtliche Interviews, Protokolle etc. in den Anhnag der Arbeit oder lediglich diejenigen, die auch in der DIiss exemplarisch verwendet wurden, um die Theorien/Konzepte darzustellen?
In unserem Forschungsprojekt, das mit der Grounded Theory arbeitete, wären das allein für die Transkripte der Interviews zwischen 5.000 bis 6.000 Seiten gewesen!

Mein DV machte die Druckfreigabe meiner Diss davon abhängig, dass ich einen Anhang mit Beispielen der Interviewleitfäden für die unterschiedliche Probandengruppe anhänge. Allerdings jeweils nur die letzte Fassung. Der von uns veröffentlichte Forschungsbericht enthielt keinen Anhang.

Im Institut, an dem das Projekt angesiedelt war, gibt es einen 'Giftschrank', in dem die Transkripte und Tonbandaufzeichnungen verwahrt werden. Damit könnten Dritte theoretisch unser Projekt nachvollziehen. Ich gehe davon aus, dass dieses Verwahren - statt einer Vernichtung der erhobenen Daten - als 'good practice' gilt.

Ich kann mich nicht erinnern, dass ich jemals eine Arbeit mit Anhang gesehen hätte, der Transkripte oder Protokolle enthielt.
HHlerin

Re: Anhang bei qualitativer Forschung

Beitrag von HHlerin »

Ich habe auch qualitativ promoviert und im Ergebnisteil sehr viele Interview-Zitate verwendet. Diese habe ich jeweils nachvollziehbar benannt (Interview 16, Abschnitt 34-36), damit die Passagen im Transkript wiedergefunden und nachvollzogen werden können. Angehängt an die Version, die an die Gutachter ging, habe ich eine Übersicht über die InterviewpartnerInnen (Interview-Nr., Geschlecht, Alter, Institution (abstrakt) und Funktion (Leitung ja/nein)), dazu meinen MAXQDA-Codebaum sowie den verwendeten Leitfaden. Transkripte habe ich nicht angehängt, ich würde sie den Gutachtern nur auf Aufforderung zur Verfügung stellen. In der Publikationsversion werde ich vermutlich genauso verfahren. Aus Datenschutzgründen würde ich auch die anonymisierten Transkripte niemals veröffentlichen. Auch bei uns gibt es einen digitalen Giftschrank, zu dem nur ich Zugang habe, dort liegen die Transkripte, um sie im Fall der Fälle zum Beweis einsehen zu können.

Habe auch noch nie gesehen, dass Transkripte angehängt wurden. Würde ich im Zweifel beim Prof kurz zur Sprache bringen, aber schon so formulieren, dass er eigentlich nur noch Deinem Vorgehen zustimmen kann... ;-)
DoneXY

Re: Anhang bei qualitativer Forschung

Beitrag von DoneXY »

HHlerin hat geschrieben:Ich habe auch qualitativ promoviert und im Ergebnisteil sehr viele Interview-Zitate verwendet. Diese habe ich jeweils nachvollziehbar benannt (Interview 16, Abschnitt 34-36), damit die Passagen im Transkript wiedergefunden und nachvollzogen werden können.
Ja, so haben wir es auch gemacht: vergleichsweise viele längere Zitate, damit der "Stallgeruch" rüberkommt und die Belegstelle im Transkript angeführt, wie sie in MAXQDA "erscheint".
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