LaTeX vs. Word reloaded

Anwender-Tipps zur optimalen Benutzung von Microsoft Word in Dissertationen: Literaturverzeichnis, Literaturverwaltung, Textbausteine.
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jannemann

LaTeX vs. Word reloaded

Beitrag von jannemann »

Hallo,

ich will gar nicht nerven - aber obwohl ich das Forum quasi ausgelesen habe und mich auch sonst seit zwei Tagen nur mit diesen Fragen beschäftigt habe, kann ich mich noch immer nicht zu einer Entscheidung durchringen: Ich wollte jetzt mit dem Schreiben meiner juristischen Diss beginnen und stehe vor der Qual der Wahl. Ich könnte einerseits mit Word 2007 und der was die juristische Gliederung angeht entsprechend modifizierten Formatvorlage der HU arbeiten, andererseits aber auch mich in LaTeX einarbeiten. Bei juristischen Arbeiten gibt es weder Formeln, Bilder, Tabellen oder sonstigen anderen abwechslungsreichen Inhalt, hier geht es um plain text und lediglich riesige Fußnotenapparate, die gern einmal zwei Drittel der Seite einnehmen. Wenn ich einzelne Kapitel verwende, diese dann zusammenführe, ggf. mit der Vollversion des Adobe Acrobat arbeite und mich gründlich in Word einlese, was könnte Eurer Meinung nach dann noch dafür sprechen, LaTeX zu verwenden? Letztlich scheue ich mich wohl vor dem Aufwand für das Einarbeiten in LaTeX und würde die Zeit lieber für ein Vertiefen meiner Word-Kenntnisse verwenden... Dennoch suche ich noch nach einem Argument, das den Aufwand für LaTeX in meinem Falle lohnenswert erscheinen lässt. Danke schon jetzt!

Viele Grüße
jannemann
Frodo

Re: LaTeX vs. Word reloaded

Beitrag von Frodo »

Hallo.

Ich persönlich würde jedem empfehlen, umzusteigen. Da ich doch einige Formeln in meiner Arbeit werde stehen haben, ist der Hauptgrund für meinen Fall bereits gefunden.

Abgesehen davon bin ich mir sicher, dass man mit Word die selben Resultate erzielen kann, was die Textdarstellung, -gliederung etc. anbelangt, WENN man weiss, wie. Und da liegt für mich der springende Punkt. Klar muss man sich in LaTeX auf den ersten Blick hin "von Null an" einarbeiten, was gewiss ein wenig Zeit kostet. Doch man kann auch in Word Stunden damit verbringen, die entsprechenden Einstellungen vorzunehmen.

So, und nun wird's etwas subjektiver: Nachdem ich mir nach dem ersten Uni-Jahr ein Link entfernt3827370388]anschauliches Buch zugelegt habe, schreibe ich seither konsequenterweise nur noch mit LaTeX und schätze die vielen Freiheiten, die es mir bietet. Während mich Word früher immer wieder an den Rand der Verzweiflung getrieben hat, kann ich heute entspannt die Unabhängigkeit von Microsoft geniessen (Wichtiger Punkt :lol: ).

Frodo
Sikla

Re: LaTeX vs. Word reloaded

Beitrag von Sikla »

Hi, ich schließ mich Frodo an - LaTex for ever ......
Gonzo

Re: LaTeX vs. Word reloaded

Beitrag von Gonzo »

Wer sagt eigentlich, dass man bei Word für jedes Kapitel eine eigene Datei braucht? Da wird viel übertrieben. Eine saubere Word-Datei kann gut 400 Seiten haben.
chris0

Re: LaTeX vs. Word reloaded

Beitrag von chris0 »

ich gabe meine diss in word 2003 geschrieben und -insoweit stimme ich gonzo zu- ich denke nicht, dass die Seitenzahl an sich ein Problem für word ist (auch nicht im bereich über 700 Seiten). Ich habe es dennoch trotz zahlreicher Versuche und Tipps aus diesem und diversen anderen Foren am Ende nicht geschafft die Fußnoten 100% so hinzubekommen wie ich sie haben wollte. Natürlich muss das nicht an word liegen, sondern meinetwegen an meinem fehlenden Wissen, aber letztlich kämpfen damit offensichtlich nach wie vor hunderte von Leuten. Ich habe deutlich über 4000 Fußnoten und habe mich letztlich mit dem, was für mich mit word realisierbar war, abgefunden. Eventuell lässt sich das dann nachher mit dem Verlag noch verbessern.
Gonzo

Re: LaTeX vs. Word reloaded

Beitrag von Gonzo »

Wow, darf man fragen, in welchem Bereich man über 700 Seiten mit über 4000 Fußnoten schreibt? Wie lange haben sich die Gutachter Zeit genommen?
Sebastian
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Re: LaTeX vs. Word reloaded

Beitrag von Sebastian »

Ich glaube, dass die gestalterischen Unterschiede zwischen beiden Programmen bei einer juristischen Arbeit nicht spielentscheidend sein werden.
Bei der Entscheidung würde ich auch die Verwendbarkeit der erworbenen Software-Kenntnisse im weiteren Berufsleben mit einbeziehen.
(Vgl. zu Open Office vs. Word):
Während der Diss lernst Du Deine Software so richtig kennen und wirst vermutlich recht gut darin werden. Weiterverwenden kannst Du diese Kenntnisse aber nur, wenn die jeweilige Software in Deinem späteren Berufsumfeld auch zum Einsatz kommt.
Und im Berufsalltag von Juristen würde ich persönlich trotz meines Hangs zu OpenSource die Office-Programme noch an der Spitze sehen.

Viel Erfolg!

Sebastian
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