Stelle an einer Uni, Doktorvater an einer anderen.Geht das?
Stelle an einer Uni, Doktorvater an einer anderen.Geht das?
Hallo ihr Lieben,
ich brauche mal wieder einen Rat. Ich habe - völlig unverhofft - nun ein Vorstellungsgespräch für eine WIMI Stelle ergattert. Allerdings an einer Uni, die nicht wirklich relevant ist in Bezug auf mein Forschungsgebiet.
Einen Doktorvater habe ich schon und ausgerechnet er ist Spezialist mit sehr gutem Ruf (allerdings ohne Stelle). Die Frage, die sich mir daher stellt ist: Kann ich als WIMI an einer Uni angestellt sein aber meinen Doktorvater behalten? Darf man so etwas im Vorstellungsgespräch ansprechen oder ist das ein absolutes NoGo?
Ich bin wirklich richtig ratlos, wenn das nicht geht, wie soll ich mich denn dann schon wieder entscheiden? Ich hab von der ganzen Entscheiderei langsam die Nase voll, man denkt sich da ja wirklich Knoten ins Hirn und trotzdem kann man nicht alle Pros und Kontras berücksichtigen.
Und vor allem: wer weiß schon, welches Kriterium sich in 3 Jahren dann tatsächlich als relevant herausstellt....
Ich wäre Euch für Anregungen und Kommentare super dankbar,
viele Grüße,
Schtudinki
ich brauche mal wieder einen Rat. Ich habe - völlig unverhofft - nun ein Vorstellungsgespräch für eine WIMI Stelle ergattert. Allerdings an einer Uni, die nicht wirklich relevant ist in Bezug auf mein Forschungsgebiet.
Einen Doktorvater habe ich schon und ausgerechnet er ist Spezialist mit sehr gutem Ruf (allerdings ohne Stelle). Die Frage, die sich mir daher stellt ist: Kann ich als WIMI an einer Uni angestellt sein aber meinen Doktorvater behalten? Darf man so etwas im Vorstellungsgespräch ansprechen oder ist das ein absolutes NoGo?
Ich bin wirklich richtig ratlos, wenn das nicht geht, wie soll ich mich denn dann schon wieder entscheiden? Ich hab von der ganzen Entscheiderei langsam die Nase voll, man denkt sich da ja wirklich Knoten ins Hirn und trotzdem kann man nicht alle Pros und Kontras berücksichtigen.
Und vor allem: wer weiß schon, welches Kriterium sich in 3 Jahren dann tatsächlich als relevant herausstellt....
Ich wäre Euch für Anregungen und Kommentare super dankbar,
viele Grüße,
Schtudinki
Hallo,
also wie das rein rechtlich geregelt ist, müßte in der jeweiligen Promotionsordnung stehen - an meiner Uni z.B. kann (ich spreche hier für die Geisteswisssenschaften) nur DV sein, wer auch dort Dozent und prüfungsberechtigt ist (oder war, Emeriti können auch noch betreuen).
Was das Vorstellungsgespräch betrifft: Da würde ich nicht lügen. Du wirst einige Jahre Deines Lebens mit der Diss. intensiv beschäftigt sein und dies auch nicht verheimlichen können (und meist werden solche Stellen ja auch explizit für den wiss. Nachwuchs ausgeschrieben, der promovieren will). Fragen nach Promotionsplänen und Deinem DV dürften da unweigerlich aufkommen.
Aber das ist nur so ein Bauchgefühl-Tipp von mir - unterhalte Dich am besten noch mal mit dem Doktorandenberater der Uni, an der Du arbeiten willst, und mit Deinem potenziellen DV!
Viel Glück und alles Gute,
Pony Hütchen
also wie das rein rechtlich geregelt ist, müßte in der jeweiligen Promotionsordnung stehen - an meiner Uni z.B. kann (ich spreche hier für die Geisteswisssenschaften) nur DV sein, wer auch dort Dozent und prüfungsberechtigt ist (oder war, Emeriti können auch noch betreuen).
Was das Vorstellungsgespräch betrifft: Da würde ich nicht lügen. Du wirst einige Jahre Deines Lebens mit der Diss. intensiv beschäftigt sein und dies auch nicht verheimlichen können (und meist werden solche Stellen ja auch explizit für den wiss. Nachwuchs ausgeschrieben, der promovieren will). Fragen nach Promotionsplänen und Deinem DV dürften da unweigerlich aufkommen.
Aber das ist nur so ein Bauchgefühl-Tipp von mir - unterhalte Dich am besten noch mal mit dem Doktorandenberater der Uni, an der Du arbeiten willst, und mit Deinem potenziellen DV!
Viel Glück und alles Gute,
Pony Hütchen
An unserer Fakultät ist es prinzipiell möglich, an einem Lehrstuhl zu arbeiten und bei einerm anderen Professor Doktorand zu sein.
Verheimlichen kann und sollte man nicht, dass man bei jemand anderes promoviert. Die Gefahr von Konflikten und Zerreißproben abgesehen von Gewissensbissen wäre zu hoch. Zudem die Wahrheit wohl auch irgendwann ans Tageslicht käme.
Schau einfach, wie der Professor im Vorstellungsgespräch reagiert, es muss ja kein Nachteil sein, wenn Du "extern" promovierst.
Viel Erfolg!
Verheimlichen kann und sollte man nicht, dass man bei jemand anderes promoviert. Die Gefahr von Konflikten und Zerreißproben abgesehen von Gewissensbissen wäre zu hoch. Zudem die Wahrheit wohl auch irgendwann ans Tageslicht käme.
Schau einfach, wie der Professor im Vorstellungsgespräch reagiert, es muss ja kein Nachteil sein, wenn Du "extern" promovierst.
Viel Erfolg!
Hallo Ponyhütchen, Hallo Saphira,
vielen Dank für Eure Antworten!
Ich habe mich allerdings wohl mißverständlich ausgedrückt. Mit der Frage, ob ich das im Vorstellungsgespräch ansprechen soll, meinte ich die Thematik an sich.
Bei meiner Bewerbung musste ich damals u.a. ein Exposé einsenden, damals hatte ich noch keinen DV. Da ich lange nichts von der Uni gehört habe, habe ich mich dann eben weiter um Betreuung bemüht, und auch eine Zusage ergattert.
Nun ist einfach die Frage: Muss ich meinem DV absagen wenn ich die Stelle annehme oder lässt sich das eventuell vereinbaren? Eventuell könnte der Lehrstuhlinhaber der Uni ja die Zweitbegutachtung übernehmen... Zumal ich in einer Fremdsprache promovieren werde, die, soweit ich weiß, vom Lehrstuhlinhaber nicht gesprochen wird. Aber vielleicht ist es auch Bedingung, sich vom Lehrstuhlinhaber betreuen zu lassen.
Andererseits... wenn die mich an der Uni zum Vorstellungsgespräch einladen, bedeutet das doch wohl, dass sie mein Exposé interessant fanden und sich jemand dort bereit findet, das Vorhaben zu betreuen, oder?
Ich hoffe, das war jetzt nicht wieder zu wirr...
vielen Dank für Eure Antworten!
Ich habe mich allerdings wohl mißverständlich ausgedrückt. Mit der Frage, ob ich das im Vorstellungsgespräch ansprechen soll, meinte ich die Thematik an sich.
Bei meiner Bewerbung musste ich damals u.a. ein Exposé einsenden, damals hatte ich noch keinen DV. Da ich lange nichts von der Uni gehört habe, habe ich mich dann eben weiter um Betreuung bemüht, und auch eine Zusage ergattert.
Nun ist einfach die Frage: Muss ich meinem DV absagen wenn ich die Stelle annehme oder lässt sich das eventuell vereinbaren? Eventuell könnte der Lehrstuhlinhaber der Uni ja die Zweitbegutachtung übernehmen... Zumal ich in einer Fremdsprache promovieren werde, die, soweit ich weiß, vom Lehrstuhlinhaber nicht gesprochen wird. Aber vielleicht ist es auch Bedingung, sich vom Lehrstuhlinhaber betreuen zu lassen.
Andererseits... wenn die mich an der Uni zum Vorstellungsgespräch einladen, bedeutet das doch wohl, dass sie mein Exposé interessant fanden und sich jemand dort bereit findet, das Vorhaben zu betreuen, oder?
Ich hoffe, das war jetzt nicht wieder zu wirr...
Hallo ihr alle,
vielen Dank für Eure Antworten und Anregungen, morgen ist es nun soweit und ich bin zu dem Entschluss gekommen, dass ich mir überhauptkeinen Stress machen werde.
Meine (wissenschaftliche) Zukunft ist gesichert, ob mit oder ohne diese Stelle und ich denke das versetzt mich in die angenehme Situation alles auf eine Karte setzen zu können.
Also werde ich das morgen ganz gelassen ansprechen, schließlich habe ich gute Gründe und will nicht nur so zum Spaß einen externen Betreuer. Und der externe Betreuer seinerseits hat sicher kein Problem damit. Für ihn ändert sich ja nichts.
Ich werde Euch dann mal berichten ob mein Plan aufging - und Euch gegebenenfalls vor dem Nachahmen warnen
Grüße, Schtudinki
vielen Dank für Eure Antworten und Anregungen, morgen ist es nun soweit und ich bin zu dem Entschluss gekommen, dass ich mir überhauptkeinen Stress machen werde.
Meine (wissenschaftliche) Zukunft ist gesichert, ob mit oder ohne diese Stelle und ich denke das versetzt mich in die angenehme Situation alles auf eine Karte setzen zu können.
Also werde ich das morgen ganz gelassen ansprechen, schließlich habe ich gute Gründe und will nicht nur so zum Spaß einen externen Betreuer. Und der externe Betreuer seinerseits hat sicher kein Problem damit. Für ihn ändert sich ja nichts.
Ich werde Euch dann mal berichten ob mein Plan aufging - und Euch gegebenenfalls vor dem Nachahmen warnen
Grüße, Schtudinki
Oh ja, stimmt, das hab ich völlig vergessen...
Ehrlich gesagt, ich kann noch garnicht viel sagen... das Vorstellungsgespräch war sehr nett, aber ich persönlich bin der Meinung, dass es von beiden Seiten nicht so passt.
Dort gibt es mein Fachgebiet Italianistik nicht, ich würde dort also wieder eine Ein-Frau-Forschungsgruppe sein und das möchte ich eigentlich nicht.
Bisher habe ich noch nichts von der Uni gehört, habe mir aber sagen lassen, das sei normal.
Ich habe mich mittlerweile jedenfalls selbst schon dafür entschieden, an die Uni zu gehen, an der mein Doktorvater lehrt. Auch ohne Stelle. Ich glaube, da habe ich am Ende mehr davon.
Die Doktorvaterfrage wurde übrigens im Vorstellungsgespräch ausführlich thematisiert, da man einerseits die Dinge so sah wie ich, nämlich dass er nunmal der Guru auf meinem speziellen Fachgebiet ist und als Betreuer (fachlich) nicht zu schlagen, andererseits möchte die Universität natürlich, dass ihr Name auf der Diss steht.
Insgesamt hatte ich das Gefühl, dass es auch für die (Provinz)Universitäten nicht einfach ist geeigneten Nachwuchs zu finden und dass man sich bewusst ist, dass Kompromisse geschlossen werden müssen - es sei denn, man ist heißbegehrte Spitzenuni...
Ehrlich gesagt, ich kann noch garnicht viel sagen... das Vorstellungsgespräch war sehr nett, aber ich persönlich bin der Meinung, dass es von beiden Seiten nicht so passt.
Dort gibt es mein Fachgebiet Italianistik nicht, ich würde dort also wieder eine Ein-Frau-Forschungsgruppe sein und das möchte ich eigentlich nicht.
Bisher habe ich noch nichts von der Uni gehört, habe mir aber sagen lassen, das sei normal.
Ich habe mich mittlerweile jedenfalls selbst schon dafür entschieden, an die Uni zu gehen, an der mein Doktorvater lehrt. Auch ohne Stelle. Ich glaube, da habe ich am Ende mehr davon.
Die Doktorvaterfrage wurde übrigens im Vorstellungsgespräch ausführlich thematisiert, da man einerseits die Dinge so sah wie ich, nämlich dass er nunmal der Guru auf meinem speziellen Fachgebiet ist und als Betreuer (fachlich) nicht zu schlagen, andererseits möchte die Universität natürlich, dass ihr Name auf der Diss steht.
Insgesamt hatte ich das Gefühl, dass es auch für die (Provinz)Universitäten nicht einfach ist geeigneten Nachwuchs zu finden und dass man sich bewusst ist, dass Kompromisse geschlossen werden müssen - es sei denn, man ist heißbegehrte Spitzenuni...
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