Verlage: Wie verfahren bei verschiedenen Angeboten

Irgendwann ist jeder fertig. Und dann darf er sich hier austoben :-)
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Telephonmann

Verlage: Wie verfahren bei verschiedenen Angeboten

Beitrag von Telephonmann »

Ich habe mal eine Frage, die eher in Richtung "Etikette" und "Gesichtswahrung" geht und die mich schon seit der Verlagssuche für meine Diss beschäftigt. Ich habe vor einiger Zeit das Manuskript meines zweiten Buches mehreren Verlagen angeboten; von dreien wurde dann auch tatsächlich Interesse signalisiert. Der eine Verlag hat mir nun ein konkretes Angebot gemacht, beim anderen - meinem eigentlichen Wunschverlag - steht nur noch die Zustimmung der Reihenherausgeber aus. Wie soll ich mich nun verhalten, um mir möglichst viele Optionen offen zu lassen? Mache ich mich unmöglich, wenn ich dem ersten Verlag sage, dass ich noch andere Angebote habe und gerne mit der Entscheidung etwas zuwarten möchte? Darf ich dem zweiten Verlag und dem betreffenden Reihenbetreuer kurz und freundlich schreiben, dass von anderer Seite Interesse besteht und ich gerne wüsste, wie es um meine Chancen steht - oder ist das unhöflich?
Mir ist die ganze Situation etwas unangenehm. Streng genommen schulde ich natürlich keinem dieser Verlage irgendwas und habe bislang auch nichts unterschrieben - ich habe auch jeweils schon bei der Formulierung meiner ersten Kontaktaufnahme explizit gemacht, dass ich das Manuskript mehreren Häusern angeboten habe. Trotzdem komme ich mir ein wenig vor wie ein Bittsteller, der anderen Zeit und Ressourcen raubt. Wie würdet ihr vorgehen?
Eva
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Re: Verlage: Wie verfahren bei verschiedenen Angeboten

Beitrag von Eva »

Ich würde eigentlich genau so vorgehen, wie du es selbst schreibst, also Verlag A schreiben, dass du noch andere Angebote hast und mit der Entscheidung noch etwas warten willst, und Verlag B bitten, dir zu signalisieren, wie es mit deinen Chancen dort aussieht, angesichts anderer Angebote. Das ist doch ein ganz normales abwägendes Verhalten und sollte kein Anlass zur Selbstzerfleischung sein! Sei doch einfach selbstbewusst! Du verhandelst mit den Verlagen auf Augenhöhe, weil du etwas anzubieten hast, du bist kein armer Bittsteller, der es sich mit den Leuten nicht verderben darf!
Telephonmann

Re: Verlage: Wie verfahren bei verschiedenen Angeboten

Beitrag von Telephonmann »

Herzlichen Dank für die Formulierung einer Aussensicht - manchmal braucht man das, weil man in der Blase des akademischen Arbeitens dazu tendiert, sich selbst verrückt zu machen ;)
Dann werde ich wohl so vorgehen. Hoffentlich löst sich alles in Wohlgefallen auf und mein Büchlein kann bald erscheinen.
doodle

Re: Verlage: Wie verfahren bei verschiedenen Angeboten

Beitrag von doodle »

Kleine Bemerkung am Rande:

Ich habe - wie ich dachte - die perfekten Verlagsverhandlungen geführt. Alles bedacht, abgewogen, entschieden, kommuniziert.

Ach ja: Irgendwie kam es mir nie in den Sinn mal zu fragen, zu welchem Preis denn meine Dissertation verkauft wird. Ergebnis: -mich hat der Eurobetrag umgehauen. Wenn ich Vorträge halte, versuche ich es zu umschiffen, auf meine Veröffentlichung zu sprechen zu kommen, um nicht den unverschämten Preis nennen zu müssen.
Wahrscheinlich rechnete der Verlag mit sicheren Verkäufen seitens der einschlägigen Bibliotheken und der Rest ist egal.

Jedenfalls mein Tipp: Nach dem Preis erkundigen.
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