Quellenangabe in nat-wiss. Diss: Fussnoten absatzweise?

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torsten007

Quellenangabe in nat-wiss. Diss: Fussnoten absatzweise?

Beitrag von torsten007 »

Hallo zusammen,

Ich habe versucht eine entsprechende Antwort auf meine spezielle Frage zu finden, werde aber nicht so wirklich fündig.

Ich schreibe gerade meine Doktorarbeit zusammen und bin bei der Einleitung. Da habe ich es nun so gehandhabt, dass ich einen Sachverhalt in einem Absatz beschrieben habe (Allgemeines zu einem Bakterium, ein betimmten Signalweg beschrieben, ....). Dafür habe ich verschiedene Paper und Reviews herangezogen und dann basierend auf den Fakten und Beschreibungen einen Text zu dem jeweiligen Sachverhalten verfasst. Am Ende des ganzen Absatzes am Ende des letzten Satzes haben ich dann alle Paper, aus denen die Informationen stammen und welche ja teils dasselbe Thema beschreiben aufgelistet. Denn viele Punkte die ich beschreibe sind ja auch in mehreren Papern zu finden und man möchte ja gerne mehrere nennen.

Mal als Beispiel:
Man beschreibt den TCA-Zyklus von Bakterien. Dazu gibt es Informationen in vielen Papern und Reviews. Ich schreibe einen kompletten Text dazu und liste am Ende einfach alle Quellen auf, aus denen die Informationen zu den Sachverhalten im Text stammen:

Ein Satz zum Thema. Ein Satz zum Thema. Ein Satz zum Thema. Ein Satz zum Thema (xxx et al., 2013; xxx et al., 2013; xxx et al., 2013; xxx et al., 2013).

Ist das so zulässig und muss ich die Referenzen alle in dem Absatz zu einzelnen Sätzen zuordnen?

Vielen Dank,
Torsten
Amalia

Re: Frage zur Quellenangabe

Beitrag von Amalia »

torsten007 hat geschrieben:Ein Satz zum Thema. Ein Satz zum Thema. Ein Satz zum Thema. Ein Satz zum Thema (xxx et al., 2013; xxx et al., 2013; xxx et al., 2013; xxx et al., 2013).
Das ist so korrekt, wenn tatsächlich in allen angeführten Papern, die Fakten aller vier Sätze zu finden ist. Wenn ein Faktum in nur einem Paper zu finden ist, muss dieses Faktum direkt hinter dem entsprechenden Satz belegt werden.
Zwonk
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Re: Frage zur Quellenangabe

Beitrag von Zwonk »

Hallo torsten007,

zunächst muß ich mal vorwegschicken, daß das höchstwahrscheinlich auch fachabhängig ist. Die einzelnen Fächer unterscheiden sich durchaus im Bezug auf die Frage, was wie zitiert wird. Trotzdem halte ich Deine Vorgehensweise für fragwürdig. Der Sinn ist ja eigentlich, daß man einzelne Aussagen anderswo nachlesen kann. Normalerweise sollte das also wohl eher so aussehen:

Für gewöhnlich stehen Bakterien um 7.00 Uhr morgens auf (Schmidt 2008; Schulz 2011) und machen sich dann um 7.30 Frühstück (Müller 2004).

Wenn Du alles ans Ende der Darstellung schreibst, erzeugst Du unter Umständen zwei Probleme:

1. In den Artikeln von Schmidt und Schulz steht über das Frühstück vielleicht gar nichts. Die glauben möglicherweise, daß die Bakterien erst um 8.00 Uhr frühstücken, haben das aber nicht in ihre Artikel geschrieben, weil das nicht zur Forschungsfrage gehörte. Wenn Du die ans Ende schreibst suggerierst Du, die würden die These von Müller mittragen, was aber so nicht gerechtfertigt ist.

2. Der Prüfer kann nicht beurteilen, wie Deine Darstellung zustande gekommen ist. Will er wissen, woher Du eine konkrete Idee hast, ist er gezwungen alle Paper selbst zu lesen und die Arbeit, die eigentlich Du gemacht haben solltest, nochmal zu machen. Findet er eine einzelne Information seltsam, z.B. die Frühstückszeit, kann er nicht nachvollziehen, woher die genau stammt und er wird keine Lust haben, alle Paper selbst zu lesen.

Gewissermaßen wälzt Du damit Arbeit auf den Leser ab, denn für den stellt sich das so dar, als wolltest Du sagen: "Hier habt ihr eine Darstellung und hier habt ihr 10 Artikel. Und wenn ihr wisssen wollt, wie ich auf meine Darstellung komme, lest alles selber nach und schreibt euch eure eigene." Daß das methodisch problematisch ist, sieht man auch daran, daß das schnell absurd wird, wenn die Textlänge zunimmt. Im Extremfall könnte dann ja ein Geisteswissenschaftler sagen, daß er auf Fußnoten verzichtet und einfach nur das Literaturverzeichnis anhängt. In welchem der 360 verschiedenen Bücher, die so ungefähr alle kulturellen Epochen von Homer bis Wittgenstein abdecken, irgendeine Idee vorkommt, kann dann ja der Leser herausfinden, er muß sie nur selbst lesen.

Lange Rede kurzer Sinn: Ich denke, Du solltest die Quellen einzelnen Aussagen zuordnen, aber ich lasse mich gerne korrigieren, wenn ein Naturwissenschaftler das anders sieht.
12. Dec 2016;01. Feb 2017;f;zum neuen Job!
torsten007

Re: Frage zur Quellenangabe

Beitrag von torsten007 »

Genau das ist der Punkt. Die Aussagen befinden sich in unterschiedlicher Formulierung in all den Papern. Daher hatte ich die alle ans Ende gesetzt.
Oder ist es dann besser, immer ein paar Sätze eines Sachverhalts auf ein paper beziehen, dann das nächste für einen weiteren Teil bringen, auch wenn es in mehreren steht?
torsten007

Re: Frage zur Quellenangabe

Beitrag von torsten007 »

Noch ein Nachtrag:
Es ist dann meiner Meinung nach in einem Absatz ja auch irgendwie blöd, wenn man da immer wieder bei einzelnen Sätzen dieselbe Quelle wiederholend angibt, nur weil ein kleiner Aspekt aus einem anderen Paper dazukommt. Da fand ich es "übersichtlicher", wenn alle am Ende stehen.
Aber so kann man mir das ankreiden? Oder ist es nur für den einen oder anderen "unschön", weil es sind letztlich ja alle Quellen angegeben?
torsten007

Re: Frage zur Quellenangabe

Beitrag von torsten007 »

sorry für den 3. Post in Folge.

Wenn ich das im Text nun verteilen möchte, also kleineren Abschnitten die Quellen zuweise, in denen das gesagte zu finden ist, in der Folge dann ein anderes Paper zum nächsten Sachverhalt zu dem Thema anführe,....: Ist das dann so besser, dass ich Informationen, die in mehreren letztlich genannten Papern stehen so aufsplitte und immer eines für nur eine Teilaussage heranziehe? So wären die Quellen dann im Text etwas verteilt und einzelne Bereiche der gesamten Aussagen auf einzelne Quellen angegeben.
Poppy

Re: Frage zur Quellenangabe

Beitrag von Poppy »

Ich such mir meistens eine Quelle raus, auf die ich mich dann in dem Absatz immer beziehe (ich hab meine Belege im Fließtext), und am Ende setze ich eine Fußnote und schreibe sowas wie "Ähnlich auch in Müller (2005, S. 18-25), Puckert (1999, S. 109-119) und Weinert (2012, S. 30-45).".
Wenn ich nicht eine Quelle nehmen will, weil bspw. in einer anderen Quelle m.E. ein einzelner Aspekt besser formuliert ist, dann schreibe ich das.Wenn ich also eine Darstellung schon irgendwie beschrieben habe, könnte sowas folgen wie:
"Ähnlich wie Ahbe geht auch Müller in seiner Untersuchung auf den Tagesablauf von Bakterien ein, wenn er deren Frühstück um 7:30 als besonders reichhaltig beschreibt (vgl. Müller 2005, S. 18-25).
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