Garantien gibt es keine, aber es gibt zumindest bei mir Fehler, wo ich im Nachhinein genau erkennen kann, daß dort die Weichen gestellt wurden.Amalia hat geschrieben:Da Du vielen von uns offensichtlich eine Erfahrung voraushast: Hast Du einen Tipp, wie man dem vorbeugen kann, dass die Karriere (sowohl die wissenschaftliche als auch die allgemeine Kariere als Akademiker) irgendwann einfach vorbei ist?
1. Methodenkompetenzen müssen zusammen passen. Beispiel bei mir - ich liebe Zellkultur, aber Elektrophysiologie und Biochemie sind nicht gerade meine Lieblinge. Schon mal schlecht, denn für mindestens einen von beiden Wege muß man sich entscheiden, beide nicht zu können ist eine Weiche in die Arbeitslosigkeit.
2. Publizieren - zumindest in den Naturwissenschaften sind Kumultative Promotionen der beste Garant dafür hinterher nicht im Regen zu stehen, denn wenn man die Daten seiner Doktorarbeit nur auf Deutsch in der Unibibliothek stehen hat, hat man schnell zu wenig Publikationen damit es weiter gehen kann. Die Anzahl gewünschter Publis erhöht sich mit jedem weiteren Schritt auf der Leiter.
3. Netzwerke und Kontakte pflegen - auch wenn einer der Arbeitgeber der letzte A... war, nach Außen hin sollte dies nie treten. Man braucht auch von den A...löchern dieser Welt Referenzen um weiter zu kommen. Der kommende Chef möchte den vorherigen gerne nach einem befragen können. Darum geht nie im Zorn und geht nie zu früh. Am geschicktesten ist es, wenn die Chefs einen "weiter reichen". Vitamin B ist das A und O in der Forschung.
4. Kein Jobhobbing machen. Der zweite Postdoc ist der, wo man die Forschungsarbeiten für die Habil ansammelt. Wenn man den zu früh verläßt wirds schwer!
Und last but not least - nicht krank werden. Burnout oder Depressionen sind unverziehene Karrierekiller.
Dennoch kanns eben sein, daß man doch auf einmal da steht und nicht weiter kommt. Rechtzeitig dafür eine Alternative überlegen - zum Beispiel schon während des normalen Jobs auch an der VHS unterrichten oder ähnliches kann einem den Einstieg in die Erwachsenenbildung erleichtern. Eine Ausbildungseignungsprüfung ist auch keine schlechte Idee solange man sie sich noch leisten kann. Ist man erst einmal ohne Einkommen wirds zu teuer.