Das Schlimmste, was einem passieren kann, wenn man Post-doctoral fellow geworden ist, ist ...? Nicht genügend zu publizieren und dann durch die Maschen des Systems zu fallen. Das ist mir vor 7 Jahren passiert. Gutes Studium absolviert, zügig die Diplomarbeit gemacht, Promotion in 3 Jahren magna cum laude abgeschlossen und Post-doc Stelle in den USA bekommen. Klingt gut, oder? Blöd war (von mir), daß ich meine Promotion auf deutsch und nicht kumultativ gemacht habe und mein Doktorvater und ich die Ergebnisse nicht publizieren konnten. Die Post-doc Stelle in den USA schien die Rettung - zumal wir auch publizierten. Aber wir kamen nicht gut miteinander aus und nach 1 Jahr war Schluß. Was dann kam, war dann wirklich die dritte und endgültig schlechteste Entscheidung. Ich bekam eine andere Stelle als Post-Doc in Neuseeland, aber ich war mit dem, was da von mir verlangt wurde völlig überfordert, hatte keinen blassen Dunst und obwohl der Chef es nicht verlangte, bin ich nach 9 Monaten weg gegangen - in die Arbeitslosigkeit. Keine Referenzen, keine Publikationen = Ende im Gelände. Seit dem suche ich und rudere ich um einen Weg zurück zu bekommen, doch angeblich gibt es keine arbeitslosen Akademiker und angeblich keinen Arbeitsmarkt in Biologie.

Zumindest wollte das Arbeitsamt dies so behaupten, damit sie mir kein Qualifizierungspraktikum in der Uni vor Ort genehmigen mußten - denn das hätte ich als Langzeitarbeitslose bekommen können, wenn das Arbeitsamt mich zugewiesen hätte (so der Professor an der Universität, mit dem ich gesprochen hatte). Lange Rede kurzer Sinn - ich suche nach einem Ausweg.
Da mir der durch das AA versperrt bleibt und ich als Privatperson nicht von der Uni als Praktikant genommen werde gehen mir die Ideen einwenig aus, wie ich an eine Qualifizierungsmaßnahme komme. Als Langzeitarbeitslose habe ich natürlich nicht das Geld selbst eine Maßnahme finanzieren zu können. Langsam werde ich älter und fürchte, sogar mit einer Qualifizierung ginge es in der Forschung wohl nicht weiter. Wer kennt diese Art Problem und wer hat eine Idee?
Ich hatte schon an eine zweite Promotion gedacht, aber von der hat man mir in der Studienberatung abgeraten, da es eine Flut von jungen Absolventen gibt, die erst eine Chance bekommen sollen. Das ist ja auch wichtig, aber sollte es wirklich gar kein Plätzchen für mich geben?
Ich habe mich jahrelang beworben, auch als Quereinsteiger für das Lehramt oder in der Tierpflege, aber ich habe bisher nichts erreichen können. Darum, wenn einer von Euch eine zündende Idee für mich hätte, wäre ich sehr dankbar!
LG