Exposé-Stipendium

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soreline

Exposé-Stipendium

Beitrag von soreline »

Hallo zusammen,

ich bin ganz neu hier und freue mich, mich in Zukunft mit euch austauschen zu können!
Ich bin gerade dabei, das Exposé für eine geisteswissenschaftliche Promotion auf die Beine zu stellen. Momentan habe ich weder eine Stelle an der Uni noch einen geregelten Nebenjob und schlage mich so durch. Mein Plan ist es eigentlich, möglichst schnell mein Exposé zu schreiben, um mich dann möglichst schnell für Stipendien oder Kollegs bewerben zu können - und mich deshalb so lange wie nötig auch wirklich nur auf das Exposé zu konzentrieren. Allerdings weiß ich nicht, wie realistisch das ist, ein, zwei Monate komme ich sicher noch so über die Runden, danach brauche ich eine Anschubfinanzierung.

Deshalb meine Frage: Kennt jemand Exposé-Stipendien im geisteswissenschaftlichen Bereich, die nicht von einer konkreten Uni ausgeschrieben werden? Auf die ich mich bewerben kann, wenn ich nur ein kurzes vorläufiges Exposé (3 bis 5 Seiten) fertig habe? Optimal wäre natürlich eine monatliche Förderung für einen kurzen Zeitraum, aber über eine einmalige Finanzspritze beklage ich mich auch nicht. Ich bin noch nicht offiziell eingeschrieben, hätte aber einige Professoren, die mir Gutachten usw. verfassen würden, daran soll es also nicht scheitern.

Ich bin euch sehr dankbar für eure Hilfe und hoffe, dass sich doch noch iiiirgendeine Finanzierungsmöglichkeit findet.
Soreline
Sims

Re: Exposé-Stipendium

Beitrag von Sims »

Hallo soreline,

alle Stipendiengeber, die ich kenne (Stiftungen, Graduiertenschulen) verlangen ein einigermaßen ausgereiftes Exposé mit einem Umfang von etwa 10-15 Seiten. Ein "ausgereiftes" Exposé zu erstellen braucht seine Zeit -- das weiß ich aus eigener Erfahrung, ich habe mich z.B. erst nach einem knappen Jahr mit meinem bei einer Stiftung beworben. Allerdings habe ich mich auch nicht ausschließlich dem Exposé widmen können, sondern musste nebenher arbeiten (an der Uni als HiWi mit Lehraufgaben und privat Nachhilfe).

Mit einem nicht ausgereiften Kurzexposé ein Stipendium für die Fertigstellung des Exposés zu ergattern, halte ich für unrealistisch. Was hindert Dich daran, Dich mit Nebenjob o.Ä. für zwei, drei Monate oder länger über Wasser zu halten und in dieser Zeit ein "richtiges" Exposé zu verfassen?

Hast Du bereits einen Doktorvater?

LG,
Sims
soreline

Re: Exposé-Stipendium

Beitrag von soreline »

Hallo Sims,
danke für deine Antwort!
Ich möchte mich bei einem Graduiertenkolleg bewerben, besser gesagt, es gibt mehrere zur Auswahl, die mich interessieren würden. Dann käme der Doktorvater mit einiger Wahrscheinlichkeit auch von dem Kolleg.
Ansonsten gibt es zwei Professoren an meiner 'Heimatuni', die mir angeboten haben, bei Ihnen zu promovieren, die ich also auch für Gutachten usw. fragen könnte. Das wäre für mich aber eher eine Notlösung, weil ich eigentlich gerne in eine andere Stadt und an eine andere Uni möchte, einfach weil ich mal Abwechslung brauche. Das ist mit dem Professor, der meine Abschlussarbeit betreut hat, auch abgesprochen, den könnte ich, falls das vom Kolleg aus möglich ist, auch als Zweitbetreuer mitnehmen.

Was mich momentan hindert, einen Nebenjob anzunehmen:
Die Bewerbungsfristen für die Kollegs sind zwischen Dezember und März, dasjenige, das mich am meisten interessiert, schreibt voraussichtlich im Dezember wieder aus. Das ist natürlich wahnsinnig knapp, aber wenn ich diese Fristen nicht schaffe, muss ich in den meisten fällen ein ganzes Jahr warten bis zur nächsten Bewerbungsfrist. Deshalb dachte ich, vielleicht gibt's ja irgendwoher eine Finanzspritze für jetzt...das würde mir den Druck schon mal enorm verringern.

Wie lange hast du denn für dein Exposé gebraucht? War das Thema neu oder aus deiner Abschlussarbeit weiterentwickelt?
Sims

Re: Exposé-Stipendium

Beitrag von Sims »

Liebe soreline,

unter den Umständen wäre es vielleicht am Besten, die verantwortlichen Profs der Graduiertenkollegs zu kontaktieren und nach den Anforderungen fürs Exposé zu fragen. Vielleicht hast Du ja schon einen ersten Entwurf, den Du bei Interesse vorlegen könntest, so dass Dir die Leiter des Graduiertenkollegs eine erste Rückmeldung -- z.B. "Ist spannend, lässt sich was draus machen, die und die Idee noch ausarbeiten bis Dezember..." -- geben könnten. Bis (Ende) Dezember hast Du außerdem noch fast volle drei Monate -- wenn Du die wirklich (fast) ausschließlich fürs Exposé nutzt, wird es bestimmt klappen. Und möglicherweise sind die Anforderungen ans Exposé für die Aufnahme in ein Graduiertenkolleg auch weniger hoch als für die Bewerbung bei einer Stiftung.?

Ich habe für die Endfassung meines Exposés (bis es "stipendienbewerbungstauglich" war) sehr lange (fast ein Jahr) gebraucht, aber das hatte verschiedene Gründe: Ich habe nach einigen Monaten mit meinem DV die Uni gewechselt und eben nebenher Seminare gegeben, so dass ich mich nur in den Semesterferien voll und ganz dem Exposé widmen konnte.

Ich wünsche Dir jedenfalls viel Glück und drück' die Daumen, dass es mit einem Graduiertenkolleg klappt! :blume:
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