Wie Grundlagen aufteilen (Gliederung)?

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Topas

Wie Grundlagen aufteilen (Gliederung)?

Beitrag von Topas »

Hi,

Nach einigen Monaten Recherche und Themensuche habe ich nun endlich angefangen an meiner Diss zu schreiben.

Ich habe mit meinem DV die Gliederung besprochen. Im ersten Kapitel werde ich meine Motivation, Forschungsfragen und die Methodik darstellen und im zweiten die theoretischen Grundlagen, meine Positionierung und vorhandene Forschungsergebnisse erläutern.
Um meine Motivation darzustellen, brauche ich natürlich auch Grundlagen. Anders wäre es nicht möglich, meine Forschungsfragen zu formulieren. Nun stelle ich mir aber die Frage, wie ich das am besten aufteile.

Wie detailliert sollte die Motivation formuliert sein? Reicht es, wenn ich kurz die zentralen Zusammenhänge andeute?
Wie gehe ich vor, wenn ich die einzelnen Punkte noch einmal aufgreife. Schreibe ich dann "wie bereits in Kapitel 1..." oder ist das nicht sinnvoll?

Danke.
Thales

Re: Wie Grundlagen aufteilen (Gliederung)?

Beitrag von Thales »

Hallo Topas,

[vorsicht, bitte nicht ernst nehmen] in den Regeln für eine gute Dissertation, herausgegeben von der allgemeinen Gewerkschaft organisierter Doktoranden in Europa, wurde festgelegt, dass die Darstellung der Grundlagen genau 67,546 Seiten betragen muss. Dabei ist darauf zu achten mit ComicSans die Schriftgröße 8 bei einem Rand von 2,567 cm oben, unten, rechts und links genau einzuhalten. [ Ende]

Nimm es mir bitte nicht übel, aber deine erste Frage lässt sich einfach nicht so pauschal beantworten. Ich habe es so gelernt, dass alle Grundlagen, die nötig sind um dein Vorgehen zu verstehen, dargestellt werden sollten. Dem Leser sollte es möglich sein deine Arbeit zu erfassen, ohne wochenlang eine eigene Recherche durch zu führen. Also überlege dir, wer die Arbeit lesen wird, hol ihn (sie) von seinem (ihrem) Wissensstand ab und gib von da das Handwerkszeug um deine Arbeit zu verstehen ohne dabei ein Grundlagen-Lehrbuch zu schreiben. Das Ganze ist natürlich auch immer von der Fachrichtung abhängig, ich schreibe aus Sicht einer Ingenieurin.
Querverweise finde ich beim Lesen meist nervig, sind aber manchmal nicht zu vermeiden. Wichtig ist dabei aber, nach vorne zu verweisen wenn du auf die Information "zugreifst". Für meinen persönlichen Geschmack ist es eher ungünstig zu schreiben "Dies wurde aus der Theorie zu XY hergeleitet, die in etwa 60 Seiten dann erläutert wird."

Gruß

Thales
Topas

Re: Wie Grundlagen aufteilen (Gliederung)?

Beitrag von Topas »

Hi und danke für die schnelle Antwort!

Also wenn ich meine Diss in Comic Sans schreiben muss, breche ich ab. :P
Mir ist schon klar, dass es auf die Frage keine ultimative Antwort geben kann. Aber ein paar "so habe ich es gemacht" würden mir sicherlich sehr helfen.

Ich glaube mein Hauptproblem liegt darin, dass ich das Gefühl habe, dass ich mich in der Erläuterung der Grundlagen im zweiten Kapitel wiederhole. In meiner Motivation erwähne ich z.B. eine Studie, die die Relevanz von X in Fachgebiet Y festgestellt hat und ich daher erforschen will, ob X auch in Fachgebiet Z gilt. Macht es dann Sinn, diese Studie noch einmal ausführlich im Rahmen der Grundlagen zu erläutern oder reicht es, wenn die Quelle angegeben wird und man nachlesen kann?
Ich befürchte, dass ist jetzt wieder sehr individuell, aber momentan bin ich wirklich nur noch ratlos und verwirrt. :(
DoneXY

Re: Wie Grundlagen aufteilen (Gliederung)?

Beitrag von DoneXY »

Topas hat geschrieben:Im ersten Kapitel werde ich meine Motivation, Forschungsfragen und die Methodik darstellen und im zweiten die theoretischen Grundlagen, meine Positionierung und vorhandene Forschungsergebnisse erläutern.
Um meine Motivation darzustellen, brauche ich natürlich auch Grundlagen. Anders wäre es nicht möglich, meine Forschungsfragen zu formulieren. Nun stelle ich mir aber die Frage, wie ich das am besten aufteile.
Vielleicht stehe ich gerade auf dem Schlauch, doch denke ich, dass die Motivation einer wissenschaftlichen Bearbeitung gar nicht zugänglich ist. (Es sei denn die 'Motivation' selbst wird Gegenstand einer Untersuchung.)

Natürlich könntest Du wissenschaftlich offene Fragestellungen Deines Faches darlegen, doch, warum Du der einen Frage den Vorzug vor der anderen gibst, ist letztlich kaum nach wissenschaftlichen Kriterien objektivierbar. Daher würde ich die Motivation in der Einleitung behandeln.

Zum zweiten Kapitel: Deine Positionierung ist vermutlich impliziter Teil der Darstellung der theoretischen Grundlagen. Die vorhandenen Forschungsergebnissen gehören meiner Meinung nicht in den zweiten Teil, da sie sich nicht unmittelbar theoretisch herleiten lassen.

Daher passen vorhandene Forschungsergebnisse viel besser zu den Forschungsfragen, da diese notwendig von den bisherigen Forschungsanstrengungen mitbestimmt werden.
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