Honorar als Weiterbildungsreferent

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Maggie83

Honorar als Weiterbildungsreferent

Beitrag von Maggie83 »

Guten Morgen an alle,

ich habe da mal eine Frage und hoffe, dass einige von euch mich mit ihren Erfahrungen bereichern können.

Wie jeder Externe brauche auch ich nebenbei noch ein wenig finanzielle Unterstützung. Aufgrund meiner Kenntnisse möchte ich nun Weiterbildungen in meinem Fachgebiet geben (Ethik in Medizin und Pflege) und habe bereits eine Zusage eines großen Unternehmens erhalten - erst einmal für eine Weiterbildung (2 Zeitstunden).

Nun meinten sie, ich solle ihnen in den nächsten Tagen ein Angebot zuschicken, welches Honorar ich mir vorstellen würde - und genau das ist gerade das Problem. Ich möchte mich nicht unter Wert verkaufen (bin da ein wenig altruistisch veranlagt) aber trotzdem nicht unverschämt wirken. Ich denke an 60€ / Zeitstunde. Was kann man denn realistisch verlangen? Der Veranstaltungsort ist in meinem Wohnort (also Fahrtgeld nicht notwendig) und die Konzeption ist aber unternehmensorientiert (d. h. ich halte also keine bereits fertige Weiterbildung , sondern konzipiere sie erst nach den Wünschen des Unternehmens - also sehr hoher Zeitaufwand). Die Kopierkosten für die Handouts, so habe ich es veranschlagt, übernimmt das Unternehmen.

Und wie genau soll eine Rechnung aussehen? Wie läuft das mit der Mehrwertsteuer?

Danke schon einmal für eure inspririerenden Gedanken :blume: :coffee:
MastaofDissasta

Re: Honorar als Weiterbildungsreferent

Beitrag von MastaofDissasta »

Hey Maggie 83,

ich halte das Honorar für angemessen (bin in einem ähnlichen Bereich unterwegs). Es erscheint angesichts der sonst im Weiterbildungsbereich üblichen Honorare erst mal hoch (s. Mindestlohn), ist bei Unternehmen aber absolut üblich. Es gibt Anbieter, die neben bei ähnlichen Themen pro TN und Seminar (~ 2 Tage) auch mal 2.000 € und mehr.

Zur Versteuerung: Das hängt davon ab, ob es dein Haupteinkommen ist. In jedem Fall bist du nicht umsatzsteuerpflichtig (weil freiberufliche Tätigkeit), du stellst am Ende einfach eine Rechnung (ich empfehle die OpenOffice-Vorlage, die ist ganz schlicht). In die Rechnung sollte die Steuernummer (bei größeren Beträgen fragen die Auftraggeber manchmal nach, ob wirklich versteuert wurde). Was schwierig werden könnte, wenn die Tätigkeit einen größeren Umfang annimmt und dein Haupteinkommen ist: Freiberufliche Dozenten sind in der Rentenversicherung pflichtversichrt - im worst case können die später noch kommen und große Beträge nachforden.
DoneXY

Re: Honorar als Weiterbildungsreferent

Beitrag von DoneXY »

Ich habe mich auch mal mit Honorarfragen beschäftigt und nichts für meinen Bereich gefunden. Allerdings gibt es im Netz Honorarempfehlungen von Kulturwissenschaftlern, die ich ganz interessant und hilfreich fand:

http://www.b-f-k.de/service/info-honorare.php

Wie MoD schon schrieb Unternehmen sind hohe Honorarforderungen gewohnt.
Frodo

Re: Honorar als Weiterbildungsreferent

Beitrag von Frodo »

Hallo Maggie
Maggie83 hat geschrieben:Ich denke an 60€ / Zeitstunde. Was kann man denn realistisch verlangen? (...) die Konzeption ist aber unternehmensorientiert (d. h. ich halte also keine bereits fertige Weiterbildung , sondern konzipiere sie erst nach den Wünschen des Unternehmens - also sehr hoher Zeitaufwand).
In der Beratung ist es selbstverständlich, dass die Vorbereitung ebenfalls verrechnet wird. Da es sich bei dir, wie du schreibst, um eine "unternehmensorientierte Schulung" handelt, wirst du sicherlich auch keine Schwierigkeiten haben, tendenziell viel Vorarbeit gegenüber dem Unternehmen zu rechtfertigen. So gesehen sind 60€ / h in meinen Augen vertretbar, wenn du sie auch entsprechend für die Vorbereitung verrechnest (bzw. 60€ nur für jede Schulungsstunde wäre klar zu wenig).

Grüsse,
Frodo
musicus

Re: Honorar als Weiterbildungsreferent

Beitrag von musicus »

Doch, auch Freiberufler sind umsatzsteuerpflichtig (je nach Tätigkeit 7% oder 19%), man kann sich aber als sog. Kleinunternehmer davon befreien lassen, wenn man das für günstig hält. Dann kann man von seinen geschäftlichen Ausgaben aber sich auch nicht die Umsatzsteuer wiederholen. Umsatzsteuerbefreit sind m.W. nur Unterrichtsleistungen an Hochschulen u.ä., nicht aber an Unternehmen.
MastaofDissasta

Re: Honorar als Weiterbildungsreferent

Beitrag von MastaofDissasta »

musicus hat geschrieben:Doch, auch Freiberufler sind umsatzsteuerpflichtig (je nach Tätigkeit 7% oder 19%) ... Umsatzsteuerbefreit sind m.W. nur Unterrichtsleistungen an Hochschulen u.ä., nicht aber an Unternehmen.
Stimmt, hab ich nicht dran gedacht. Ich meine, da gibt es aber Grenzen, denn z.B. ein einmaliges (oder seltenes) Honorar aus Vortragstätigkeit fällt doch sicher noch unter Einkommenssteuerpflicht?
musicus

Re: Honorar als Weiterbildungsreferent

Beitrag von musicus »

Ich mußte das auch vorhin nachschlagen. :P Für eine einmalige Sache muß man sich sicherlich nicht als freiberufl. Dozent beim Finanzamt anmelden, aber vielleicht bleibts ja nicht dabei und dann hat man das schonmal erledigt. Wobei, sicherer wäre es schon (es gibt sicherlich Freigrenzen oder pauschale Nebentätigkeiten, unter denen man das dann laufen läßt, aber da kenn ich mich nicht aus). Wenn man sich dann anmeldet, kann man sich von der Umsatzsteuerpflicht befreien lassen (wenn der Jahresumsatz voraussichtlich 17.500 EUR nicht übersteigen wird). Oder man macht es gleich "richtig" und kauft dann noch eine neue Büroausstattung zum Netto-Preis ein. 8)

Einkommensteuer ist wieder was anderes, da muß man das Honorar denke ich auf jeden Fall angeben. Wenn man ansonsten auf Lohnsteuer arbeitet, weiß ich allerdings nicht, wie das genau abläuft. Wenn man wirklich "frei" ist, macht man einfach eine Gewinn/Verlust-Rechnung (auch EÜR genannt).
Maggie83

Re: Honorar als Weiterbildungsreferent

Beitrag von Maggie83 »

Einen schönen guten Morgen an alle und auf diesem Wege ganz liebe Dank für die Beiträge - ich bin dadurch schon ein ganzes Stück weiter! Der Link ist auch sehr gut gewesen!! Auf ech kann man sich wirklich verlassen!

Also an alle :coffee: und :blume:
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