Verwendung von BA/Dipl Arbeitsdaten in Diss

Fragen aus der laufenden Arbeit an der Dissertation.
Literatursuche, Motivationsprobleme, Lehrtätigkeit, Ärger mit dem Prof u.v.m.
musicus

Re: Verwendung von BA/Dipl Arbeitsdaten in Diss

Beitrag von musicus »

Mich würde schon ganz gerne die Motivation interessieren, die dich antreibt. Glaubst du, daß du schlechter dastehst, wenn du sagst, daß diese Teile nicht von dir sind? Findest du es fair, daß dein Professor deine Arbeiten übernimmt und nicht sagt, daß sie von dir sind?
Da du ohnehin machen wirst, was du für richtig hältst, darf ich dir nur noch mit auf den Weg geben, daß ich dein Verhalten gleich in mehrfacher Hinsicht als unethisch empfinde. Ärger über etwas/jmd. ist kein guter Ratgeber für glückbringende Handlungen. :wink:
Mathilda

Re: Verwendung von BA/Dipl Arbeitsdaten in Diss

Beitrag von Mathilda »

@saxomanix, nee, da war mal noch ein Thema... naja, ist auch wurscht, ging vom Tenor her in eine ähnliche Richtung :wink:

@Grenze: ja, ich glaub auch, die ist schwierig zu ziehen. Meine Meinung (und auch die meines DVs, ich beton das noch mal extra - denn ohne Rückendeckung ist das ja bei den Grauzonen sowieso alles nix wert): Denkarbeit muss vom Doktoranden sein... alles, was konzeptionelle Arbeit ist und inhaltliche Überlegungen. Ist schwierig, das so abstrakt zu beschreiben und daher jetzt ein bisschen Blabla, sorry :oops:
Bei uns wird das Problem eben so gelöst, dass im Text selbst darauf hingewiesen wird, wenn Daten im Rahmen von Projekten/Seminaren/Abschlussarbeiten erhoben wurden. Dabei muss von Vornherein - also schon bei Erstellung der Studi-Arbeiten - klar sein, dass die konzeptionelle Arbeit vom Doktoranden stammt und die Studenten auf Anweisung gearbeitet haben. Ein schmaler Grat, schon klar. :roll:
Wenn auch das Konzeptionelle von einem Studi stammt, muss man m.E.n. "richtig" zitieren, wie man auch eine sonstige Quelle zitieren würde. In die Danksagung würde ich persönlich eher solche Personen packen, die auch noch "irgendwas" beigetragen haben - z.B. "meine" Diplomanden, in deren Arbeiten ich mal ein interessantes Paper gefunden habe oder so. Die Datenerheber haben ja einen deutlich größeren Anteil geleistet, dass sollte meiner Meinung nach auch so kommuniziert werden. Wobei mir schon klar ist, welche Probleme das bei nicht-wohlgesonnenen Zweit- oder Drittgutachtern hervorrufen kann :roll: - was sagt denn Dein DV dazu?
deliliah

Re: Verwendung von BA/Dipl Arbeitsdaten in Diss

Beitrag von deliliah »

Der Techniker wird dafür auch bezahlt. Der Student nicht. Dem werden nur die Ergebnisse weggenommen und im Zweifelsfalle als eigene ausgegeben. Das ist wirklich frevelhaft.
claudine

Re: Verwendung von BA/Dipl Arbeitsdaten in Diss

Beitrag von claudine »

deliliah hat schon genau genannt warum es einen unterschied macht, ob ein hiwi/mitarbeiter die daten erhebt oder ein student .....

na klar muss der student genannt werden, zudem musst du kurz darlegen worin die arbeit des studenten genau bestand und wenn du seine rohdaten verwendest muss auch explizit ein vermerk rein, das du die daten neu/erweitert analysierst. alles andere ist ein plagiat. nur weil manche profs durchaus gutheißen was du vorhast, ist das noch lange nicht legal. was und was nicht ein plagiat ist unterliegt klaren regeln ... (und ja, ich hab auch im MINT bereich promoviert).
saxomanix

Re: Verwendung von BA/Dipl Arbeitsdaten in Diss

Beitrag von saxomanix »

manno, bevor mich hier alle lynchen, ich habe doch gesagt, ich wundere mich, dass sämtliche mit bekannten Arbeiten das nicht auffuehren, aber ich genau weiss, das viele Ergebnisse ihrer Studenten mitverbasteln. Ich habe nicht gesagt "ich plane die Diagramme XZ zu klauen und es extra nicht zu erwähnen..." wuerde ich das vorhaben, wuerde ich das sicherlich nicht hier ankuendigen :P

Ich habe ja auch extra meinen Post an Nawis gerichtet und bisher nur Antworten von Historikern und weis nicht was (teilweise ja auch hilfreich, danke!) bekommen-- hier schwirren doch auch Biologen/Chemiker rum, können die sich nicht mal bitte zu Wort melden, wie das bei ihnen gehandhabt wird?
Wenn ich zum beispiel eine Messreihe hab, wo ich Vorversuche zu gemacht habe und dann einen Studenten ihm Rahmen einer Arbeit das etwas genau hab auseinanderfriemeln lassen, er das thematisch aber in einem anderen Zusammenhang analysieren sollte..das Enddiagramm ist eine Kombi aus beiden Messungen und meine Analyse ist von mir selbst gemacht und hat mit seiner nix zu tun...wie soll ich sowas zitieren, weil Zitat auf die Arbeit ja auch nicht stimmt, sind ja auch meine Daten dabei...soll man jedesmal "messreihe a hat student a gemacht, messreihe b student c, messreich xz ich" dazuschreiben? Teilweise sind das auch Sachen, wie zwar im Rahmen der Arbeit gemessen wurden, es aber nicht in die Arbeit rein schafften - quasi wie Hiwiarbeit brach rumliegen...wo ist da die Grenze zwischen Hiwiarbeiten und nicht genutzten Abschlussarbeitsdaten?
Thales

Re: Verwendung von BA/Dipl Arbeitsdaten in Diss

Beitrag von Thales »

Hallo Saxomanix,

wie wäre es denn wenn du in die Legende des Diagrammes den Literaturhinweis stellst (für die Daten, die der Student auch verwendet hat). Also eben Messreihe A, Zustand A [Student,2009] usw.
Wenn die Daten nicht in die Arbeit gelangt sind, weiß ich auch nicht recht weiter.


Gruß

Thales
bbb

Re: Verwendung von BA/Dipl Arbeitsdaten in Diss

Beitrag von bbb »

Ich habe schon viele Doktorarbeiten aus den Ingenieurwissenschaften gelesen, in denen fleißig Studien- und Diplomarbeiten zitiert werden, die zur Untersuchung des Themas beigetragen haben, also sozusagen "in das Thema der Doktorarbeit eingebettet" waren.

Also würde ich sagen:

Die Studienarbeit zitieren, oder falls es um Daten geht, die nicht in die Studienarbeit eingeflossen sind, ähnlich einer persönlichen Mitteilung einen Eintrag ins Literaturverzeichnis machen, von wem Du die Daten erhalten hast (und wann und ggf, noch mehr Details).

Das ist auf jeden Fall (meiner Meinung nach) eine saubere und korrekte Vorgehensweise, wenn Du die Herkunft der Daten entsprechend kennzeichnest.
... und die Intelligenz oder Fähigkeit desjenigen, der sie gemessen und zusammengestellt hat, spielt meiner Meinung nach keine Rolle (auch wenn es Dir vielleicht "ungerecht" vorkommt).
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