Promotionsstudium vs Stipendium - Verhältnis zum DV

Finanzplanung, Stipendien incl. und Muster-Gutachten für eine Stipendienbewerbung, Krankenversicherung als Doktorand
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Jadaa

Promotionsstudium vs Stipendium - Verhältnis zum DV

Beitrag von Jadaa »

Hallo ihr Lieben,

ich stecke in der Vorbereitung für die Diss und bin total verwirrt. Vielleicht erst einmal zur Info: ich möchte in der Germanistik im Bereich neuere deutsche Literaturwissenschaft promovieren. Meinen Abschluss habe ich vor fast 2 Jahren gemacht (ich werde bald 27).

Mittlerweile bin ich auch in eine Stadt gezogen, die 600 km weiter von meiner Unistadt entfernt ist. Mein Magisterprof hat mir aber freundlicherweise angeboten, bei ihm zu promovieren und hat mir mehr o. weniger ein Thema "gegeben". Dieses möchte ich aber abwandeln, es ist auch sinnvoll so, nur muss ich es ihm noch freundlich klarmachen.

Nun zu meinem Problem:
mein eigentlicher Plan war, dass ich mich irgendwann im März einschreibe an meiner alten Uni und dann eine Fernpromotion bei meinem alten Prof mache. Dazu wollte ich mich dann in den MOnaten danach bei diversen Partei- und sonstigen Stipendien bewerben. Bekanntlicherweise muss man dazu a) eingeschrieben sein und b) einen Doktorvater haben.
Nun habe ich vor knapp einer Woche ein Promotionsstudium entdeckt mit einem Profil, das perfekt zu meiner Arbeit passt und tollen Unterstützungen und Möglichkeiten. Für die Teilnahme dort müsste ich ein Exposé mit Zeitplan einreichen und die sonst üblichen Unterlagen. Die würden mir bei erfolgreicher Bewerbung auch beim Erwerb eines Stip. helfen.

Aber ich bin ja realistisch genug, um zu wissen, dass ich mich sowohl für dieses tolle Promotionsstudium als auch für die anderen Stipendien bewerben muss, da nichts sicher ist. Doch wie vorgehen?

Ich kann mich ja schlecht bei meinem Doktorvater annehmen lassen und mich dann bei Parteistip und Promotionsstudium bewerben und, wenn ich bei Letzterem angenommen werde, meinen Doktorvater "kicken". Zumal ich für die Bewerbung von ihm auch ein Gutachten brauche.

Ich weiß nicht, wie ich dieses Dilemma gut lösen kann. Hülfe! :) :oops:
Zuletzt geändert von Sebastian am 31.12.2010, 13:01, insgesamt 1-mal geändert.
Grund: Habe das Thema hoffentlich zutreffend sprechender formuliert.
Kuniko

Re: Promotionsstudium/normale Promption-Fragen

Beitrag von Kuniko »

@ Jadaa:
Versteh ich das richtig, du brauchst für die Bewerbung bei dem Promotionsstudium ein Gutachten von deinem jetzigen DV? Als Betreuer der Magisterarbeit oder als Betreuer deines Promotionsprojektes? Musst du ihn denn dann für das Promotionsstudium komplett kicken oder kannst du ihn als Zweitgutachter miteinbinden (oder den Prof. des Promotionsstudiums als Zweitgutachter nehmen und so deinen DV behalten)?
Jadaa

Re: Promotionsstudium/normale Promption-Fragen

Beitrag von Jadaa »

Also ich brauche für die Bewerbung bei dem Promotionsstudium ein Gutachten eines ausgewiesenen Fachwissenschaftlers. Das wäre automatisch auch mein in Frage kommender Doktorvater (der kennt mich am besten und würde das am schnellsten und besten hinbekommen). Ob ich ihn als Zweitgutachter behalten dürfte, weiß ich gar nicht. Ich habe in der Prom. ordnung des Studiums gelesen, dass Betreuungsvereinbarungen mit Professoren des Studiengangs gemacht werden. Da dachte ich, dass mein DV dann rausfällt, oder?
algol
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Re: Promotionsstudium/normale Promption-Fragen

Beitrag von algol »

Frag da lieber mal nach, wie sicher das wirklich ist, dass Dein Prof rausfällt. Ein Bekannter von mir hat vor einigen Wochen seine Diss verteidigt. Er war offiziell in einem Graduiertenkolleg. Die beiden Gutachter waren beide nicht in dem Kolleg, der eine noch nicht mal an der Uni. Sein Thema hatte auch nichts mehr mit dem Kolleg zu tun. Also es gibt nichts, was es nicht gibt ...
mezarif

Re: Promotionsstudium/normale Promption-Fragen

Beitrag von mezarif »

Ich war vor zwei Jahren in der ziemlich gleichen Situation wie du - mit dem einzigen Unterschied vielleicht, dass eine Promotion an meiner alten Uni für mich nur die absolute Notlösung gewesen wäre, obwohl die Betreuerin meiner Abschlussarbeit mich sehr gerne behalten hätte als Doktorandin und ich die Zusammenarbeit mit ihr auch sehr gerne fortgeführt hätte. Doch weil ich quasi auch eine Übergangsphase hatte, wo ich noch an meiner alten Uni mit der Promotion begann und wo es halt auch noch nicht so wirklich klar war, wo es dann mit einer auswärtigen Bewerbung klappen würde, wollte ich sie doch nicht ganz verlieren und mir diese Option offen halten. Mein damaliges Vorgehen war, dass ich einfach absolut ehrlich mit meiner früheren Betreuerin gesprochen habe: Ich nannte ihr die Gründe, warum ich von meiner alten Uni weg wollte (hauptsächlich fehlender Praxisbezug während der Promotionszeit) und was ich mir von dem Promotionskolleg und der Stelle, wo ich mich bei beidem bewerben wollte, erhoffte. Ich fragte sie auch, ob sie mir vorerst mal die Unterschrift geben würde für die Übergangszeit, dass ich auch nicht wirklich glaube, dass es möglich sein würde, sie später als Co-Betreuerin zu behalten, dass das aber schon eine Option für mich sei. (Das ist übrigens tatsächlich von Kolleg zu Kolleg unterschiedlich: Bei manchen werden Betreuer vollständig gestellt, bei manchen muss man ohnehin selber suchen, bei manchen wird gestellt, aber man kann doch auch noch einen Externen einbeziehen, etc.)
Für mich war es damals sehr wichtig, die Karten offen auf den Tisch zu legen, denn so 'erhielt' ich mir nicht nur meine Professorin, sondern für mich war das Ganze wirklich auch ein Gewissenskonflikt, den ich so zumindest halbwegs zufriedenstellend lösen konnte. Ich kann dir deshalb auch nur raten, offen zu sein, und mit deinem Prof mal zu reden und ihm deine Beweggründe für das Graduiertenkolleg aufzuzeigen, ihn als Gutachter und gleichzeitig als möglichen Betreuer anzufragen. Wenn er wirklich an dir interessiert ist, wir er es hoffentlich auch ernst nehmen und dich darin unterstützen, dass du gerne in dieses Graduiertenkolleg möchtest.
jsolawis

Re: Promotionsstudium vs Stipendium - Verhältnis zum DV

Beitrag von jsolawis »

Ich sehe es nicht wirklich problematisch einem Doktorvater eine Absage zu erteilen. Du solltest die Absage nur sachlich und ehrlich erfassen. Er wird es dann schon verstehen und es Dir nicht übel nehmen.
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