Zeitplan für eine Dissertation

Anfangen mit der Diss: Abgeschlossene Diskussionen (Doktorvatersuche, Expose...)
Peterklose123
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Zeitplan für eine Dissertation

Beitrag von Peterklose123 »

Hallo zusammen,

ich habe demnächst ein Vorstellungsgespräch für eine (externe) Promotion im Bereich Wirtschaftswissenschaft und habe deshalb für mein Promotionsvorhaben einen ersten Zeitplan erstellt.

Deshalb wollte ich fragen, ob jemand so freundlich wäre und mal einen Blick auf meinen Zeitplan werfen würde?

Mir ist klar, dass ihr mir keine eindeutige Rückmeldung geben könnt, ob der Zeitplan realistisch ist, da das ja auch vom Thema der Dissertation abhängt. Ich würde aber gerne ein Gefühl dafür bekommen, ob der Zeitplan halbwegs nachvollziehbar erscheint aus Sicht von Leuten, die Erfahrung mit Promotionen haben. Aus meinem Bekanntenkreis gibt es leider niemanden, der hier eine geeignete Einschätzung geben könnte.

Ich würde mich wirklich sehr freuen, wenn sich jemand bei mir meldet - den Entwurf meines Zeitplans würde ich dann bspw. per E-Mail zuschicken.

Schon mal herzlichen Dank für eure Unterstützung und viele Grüße

Peter
xiotres
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Re: Zeitplan für eine Dissertation

Beitrag von xiotres »

Hallo Peter,

auch ich musste seinerzeit zusammen mit meinem Exposé einen Zeitplan für die Diss einreichen.
Wie bei dir, war er gewissermaßen Teil der "Bewerbung", und darin steckt ja bekanntlich das Wörtchen "Werbung". Will heißen: Es ging damals gar nicht so sehr darum, ob der Zeitplan "realistisch" ist und ich ihn später 1:1 (oder nahe dran) in die Tat umsetzen würde. Vielmehr ging es darum, den Gutachtern eine "runde Sache" vorzulegen, von der sie zumindest oberflächlich annehmen konnten, dass sie durchdacht war und ich planmäßig an mein Vorhaben herangehen würde (so wurde es mir auch von meinem DV vorher gesagt und hat sich bewahrheitet).
N.B.: Das war, um als Doktorand angenommen zu werden, müssen bei uns alle Internen und Externen durchlaufen. Aber ich denke, so anders ist es bei dir ja auch nicht. Du bewirbst dich als Externer und willst kein Geld sondern nur eine Betreuungszusage. Da reicht es wirklich, wenn das Papier einigermaßen plausibel ist. Nicht weniger, aber auch nicht mehr. :arrow:

Viel Erfolg!
Xiotres
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Peterklose123
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Re: Zeitplan für eine Dissertation

Beitrag von Peterklose123 »

Hallo Xiotres,

vielen Dank für deine Rückmeldung!

Noch eine Frage zum gesamten Zeitaufwand... Ich komme nun für die Erstellung der Dissertation (dh. von Erstellung Gliederung bis Abgabe des Manuskripts, aber ohne Disputation etc.) auf 3 Jahre + 2 Monate. Ist das enigermaßen passend, um einen DV zu überzeugen? Ich möchte nicht den Eindruck vermitteln, dass ich ewig lange mit der Dissertation brauche, andererseits soll es auch nicht so aussehen als würde ich den Aufwand unterschätzen.

Ich habe ca. 7 Monate für vorbereitende Arbeiten (Gliederung, Literaturrecherche, Erstellung Grundlagenkapitel), dann ca. 2 Jahre für die eigentliche Studie, die ich durchführen will (Konkretisierung Methodik, Datenerhebung, Datenauswertung, Dokumentation) und dann nochmal 7 Monate für die Fertigstellung und Überarbeitung des Manuskripts.

Ist das halbwegs plausibel?

Danke und viele Grüße

Peter
xiotres
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Re: Zeitplan für eine Dissertation

Beitrag von xiotres »

Hallo Peter,

das halte ich für realistisch bis fast ein wenig zu tief gegriffen. Im Allgemeinen rechnet man ja 3 Jahre für eine perfekt durchgeplante Promotion, d.h. im Kolleg/mit Stipendium und mit wenigen Zusatzaufgaben.
Aus meiner Sicht wäre es daher eher noch realistischer, wenn du als Externer 3,5 oder 4 Jahre veranschlagen würdest.
Der Zeitraum für die eigentliche Studie erscheint mir mit 2 Monaten auch sehr kurz - zumal man ihn vor Beginn meist auch noch stark unterschätzt 8) . Wie wär's, wenn du
1) Datengewinnung und - Auswertung trennst
2) in Pilot- und Hauptstudie aufteilst
==> das macht in meinem Hinterkopf ein knappes Jahr, und das ist aus meiner Sicht auch völlig ok so.

Ich hoffe, es hilft!

Xiotres
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flip
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Re: Zeitplan für eine Dissertation

Beitrag von flip »

Ja, ich würde mich jetzt auch nicht auf die Monate versteifen. Den Zeitplan ansich hältst du eh nicht ein. ;)

Da es sich aber um eine externe Promotion handelt und ich einmal davon ausgehe, dass du vollzeit arbeitest, wirst du nicht unter vier Jahren da raus gehen. Eher fünf bis sechs. Das, was du bisher beschreibst, klingt, wie meine Vorrednerin schon schrieb, eher nach einer normale "internen" Promotion.

Es hängt aber sehr stark mit deiner "tatsächlichen" Motivation (natürlich bist du hochmotiviert, das sind wir ja alle ;) ) zusammen, dem Thema, der Arbeitsbelastung nebenbei, dem "Feldfortschritt", usw.
Peterklose123
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Re: Zeitplan für eine Dissertation

Beitrag von Peterklose123 »

Hallo zusammen,

vielen Dank für eure schnelle Hilfe. :-)

Ich habe 2 Jahre (nicht 2 Monate) für die eigentliche Durchführung der Studie angesetzt. Wobei das alles umfasst, von der Festlegung der Methodik über die Datenerhebung und -auswertung bis hin zur Dokumentation der Studie im Manuskript.

Ist das halbwegs passend?

Vielleicht verlängere ich einfach noch ein paar Arbeitsschritte, um insgesamt auf 3,5 Jahre zu kommen oder baue ein paar Puffer ein.

Viele Grüße

Peter
Scarly

Re: Zeitplan für eine Dissertation

Beitrag von Scarly »

Es wäre gut, wenn du noch ein bisschen zu den Rahmenbedingungen (insbesondere deinen persönlichen, also: wie viel Zeit hast du für die Diss neben (Vollzeit-)Job?) sagst. Ansonsten finde ich 3-3,5 Jahre eine gute Größe und ein gutes Ziel, das man am Anfang anstreben kann und vielleicht auch sollte. Wenn du jetzt schon versuchst alle Unwägbarkeiten zeitlich zu berücksichtigen, wird's am Ende doch eher (noch) länger. Zudem weiß ich auch nicht, ob ein DV so begeistert ist, wenn man gleich mit einem auf 4 oder 5 Jahre angelegten Zeitplan ankommt - vielleicht sieht er dann auch eher die Gefahr, dass es gar nicht abgeschlossen wird, als bei einem (anfänglich) ambitionierterem, aber plausiblen Zeitplan. Dass der nicht in Stein gemeißelt ist, dürfte ihm auch klar sein...
xiotres
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Re: Zeitplan für eine Dissertation

Beitrag von xiotres »

Peterklose123 hat geschrieben:Ich habe 2 Jahre (nicht 2 Monate) für die eigentliche Durchführung der Studie angesetzt.
Sorry, da habe ich wohl etwas ungenau gelesen.
Peterklose123 hat geschrieben: Wobei das alles umfasst, von der Festlegung der Methodik über die Datenerhebung und -auswertung bis hin zur Dokumentation der Studie im Manuskript.

Ist das halbwegs passend?
Das hatte ich seinerzeit etwas genauer aufgeführt:
- Festlegung der Methodik als Extra-Abschnitt zwischen Literaturrecherche (aus der sie ja teilweise hervorgeht) und Empirie
- dann die oben bereits angedeutete Aufsplittung in Vor- und Hauptstudie
- das Verfassen des Manuskripts war bei mir ebenfalls ein Extra-Schritt, von dem ich bereits ahnte, dass er viiiiel Zeit in Anspruch nehmen würde

Leider schreibst du nicht, in welchem Fach du unterwegs bist. Aber selbst in de GeiWis, wo ja allgemein "Schreiben = Denken" gilt (also keine schon fertigen Ergebnisse zu Papier gebracht werden), würde ich die Manuskripterstellung - selbst der Erstfassung - extra nennen.

Peterklose123 hat geschrieben:
Vielleicht verlängere ich einfach noch ein paar Arbeitsschritte, um insgesamt auf 3,5 Jahre zu kommen oder baue ein paar Puffer ein.

Peter
Das hielte ich für absolut legitim. Vielleicht ist es aber auch gar nicht mehr nötig, wenn du erstmal deine Schritte noch ein bisschen weiter aufgesplittet hast :)

So long,

Xiotres
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Scarly

Re: Zeitplan für eine Dissertation

Beitrag von Scarly »

xiotres hat geschrieben:Leider schreibst du nicht, in welchem Fach du unterwegs bist.
Doch, das hat er ganz am Anfang geschrieben: Wirtschaftswissenschaften.
xiotres
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Re: Zeitplan für eine Dissertation

Beitrag von xiotres »

Dann gilt aus meiner Sicht (umso mehr) was ich oben bereits schrieb: Wenn die "allmähliche Verfertigung der Gedanken beim [Schreiben]" eher nicht dem Fach entsprechen, dann sollte das Verfassen des Textes besser als eigener Punkt in die Gliederung. Kostet nämlich Zeit und wird ansonsten u.U. als seltsam angesehen, dass jemand das Schreiben auf die leichte Schulter nimmt.

Dieser Punkt wurde auch hier schonmal angesprochen: viewtopic.php?f=1&t=4728
"Denken ist schwerer, als man denkt." (duplo)
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