Schaffe ich eine Promotion?

Anfangen mit der Diss: Abgeschlossene Diskussionen (Doktorvatersuche, Expose...)
Meggy

Re: Schaffe ich eine Promotion?

Beitrag von Meggy »

Hallöchen

ich gebe auch nochmal eben meinen Senf hierzu ;-)
Aaaalso: am Anfang/vorher ging es mir GENAUSO wie Dir - ich hab überlegt, wollte gerne promovieren, aber wusste nicht, ob ich mich da nicht überschätze. Allerdings muss ich auch sagen, dass ich -wie viele andere hier auch schon - GERADE bei schriftlichen Arbeiten sehr viel Freude hatte, und zB während der DiplArbeit gemerkt habe, DAS will ich eigentlich weiterhin machen dürfen ;-) Trotzdem die Zweifel, ob ich denn "gut genug" bin oder mich überschätze (meine DiplomNote ist nicht so der Überflieger aus diversen Gründen, allerdings doch noch unter der "offiziellen" Notengrenze laut PromoOrdnung ;-) ). Also hab ich irgendwann "einfach mal" all meinen Mut zusammengenommen und meinen DiplArbeit Betreuer um ein Gespräch gebenten. Letztlich hat dann alles geklappt und ich würde mich in den A* beißen, hätte ich diesen "ich bin nicht gut genug weil kein 1,0 Abschluss Überflieger" Gefühl nachgegeben!
Zum Thema: ich denke das ist total unterschiedlich. Manche Profs "legen einem was vor", andere nehmen gerne Deine Vorschläge an. Bei mir wars so ne Mischung: ich hab zumächst mit meinem dann Ex-DiplArbeits-Betreuer einen Themenrahmen abgesteckt und mir dann selber Gedanken hin und her gemacht. Nach insgesamt 1 Jahr hin und her - auch immer wieder mit dem Betreuer - und einem ausführlichen Technical Report über ein bißchen Theorie-Kram sowie ungefähr 4 Varianten an Exposees stand mein Thema und wurde letztendlich - mit kleinen Anpassungen - von meinem DV auch abgesegnet und Voila :-)

Also trau Dich auf jeden Fall, es zu versuchen.
Mathilda

Re: Schaffe ich eine Promotion?

Beitrag von Mathilda »

Hallo SG1984,

das meiste haben die anderen ja schon gesagt/vorgeschlagen :)
Ich hatte damals auch ein Gespräch mit meinem Diplomarbeitsbetreuer und fand das sehr hilfreich. Den Tipp kann ich also nur unterstreichen! Irgendwo - ich glaub, hier im Forum :wink: - hab ich mal gelesen: "Eine Promotion ist viel eher eine psychische als eine inhaltiche/fachliche Herausforderung." Mag vielleicht ketzerisch klingen, aber das kann ich nur unterschreiben. Wenn Du Dein Studium hinter Dir hast und es geschafft hast (ohne die Riesen-Probleme), kannst Du fachlich gesehen auch eine Promotion schaffen. Die meisten scheitern (aus meiner Erfahrung) eher an anderen Punkten wie z.B. Frustrationspegel wg. schwieriger Zeiteinteilung usw.

Im Ãœbrigen glaube ich auch nicht, dass eine abgebrochene Promotion so nachteilig ist. Ich kenne auch einige, und bei denen war das kein Problem.

Zur Frage wegen des Themas: Ich glaube, das ist ziemlich unterschiedlich von Lehrstuhl zu Lehrstuhl. Bei uns wird das mit dem DV entwickelt. Er findet zwar ganz gut, wenn man schon so eine grobe Richtung weiß, aber er möchte gerne (ziemlich viel) Einfluss auf das Thema. Häufig sind die Promotionen bei uns auch in Praxisprojekte eingebunden, das heißt, Dir kann auch ein Thema durch so ein Projekt über den Weg laufen.

Wünsche viel Erfolg! Das klappt schon :)
Mathilda
showbee

Re: Schaffe ich eine Promotion?

Beitrag von showbee »

btw. Studien- und Prüfungsarbeiten sind nicht 1:1 vergleichbar mit einer Dissertation. Zwar ist eine Diss um ein x-faches umfangreicher, dafür hat man aber keinen vergleichbaren Zeitdruck wie bei der Diplomarbeit und kann sich zudem das Thema selbst aussuchen und ggf. auch noch in Absprache mit dem Betreuer anpassen. Sonst gilt das Vorgesagte!
Bear

Re: Schaffe ich eine Promotion?

Beitrag von Bear »

Das kann ich nur unterstreichen. Ich fand das Studium, inkl. Diplomarbeit und -prüfungen um einiges stressiger: der Versuch, eine gute bzw. sehr gute Note zu erzielen, gleichzeitig Praktika in angesagten Unternehmen zu absolvieren und dann vielleicht noch den einen oder anderen (langweiligen) Kurs in PC Programmen oder Sprachen. Schrecklich. Und dazu sich sehr genau überlegen zu müssen, was man wo danach arbeitet, weill alle da nachfragen (insbesondere die Verwandschaft) und alle anderen Studienkollegen das augenscheinlich schon ganz genau wissen und das (natürlich) auch erreichen werden.
SAH

Re: Schaffe ich eine Promotion?

Beitrag von SAH »

SG1984 hat geschrieben: Habe bereits drei Hausarbeiten und meine Diplomarbeit geschrieben. Ich kann leider nicht behaupten das es mir besonders einfach fiel die Arbeiten zuschreiben. Habe dafür schon relativ viel Zeit benötigt ... ich habe meine Hausarbeiten zum Beispiel nicht wie manch andere in einer Woche geschrieben sondern in ca. 4 Wochen. Von den Noten lag ich bei den Arbeiten ungefähr im Durchschnitt.
Das ist eigentlich ein schlechtes Kritierium. ABER man muss auch fragen, ob du wirklich Interesse an den Themen hattest oder ob sie dir aufs Auge gedrückt wurden. Außerdem habe ich meine Hausarbeiten normalerweise auch eher langsam geschrieben (kommt ja auch auf viele Faktoren an: Sind alle Bücher da? Ist das Thema interessant? Muss man nebenbei noch etwas wichtiges machen? etc.)

Zum Thema Durchschnitt: Du musst keinen Nobelpreis für deine Dr. Arbeit bekommen :wink: . Ich glaube, dass es wichtiger ist ein Thema zu finden, dass einen persönlich wirklich interessiert und glücklich macht. Das man sich finanzieren kann. Das man die Zeit neben vielen Nebenjobs oder Teilzeitjob oder Vollzeitjob aufbringen kann. Das man diese Unsicherheit (Klappts, klappts nicht?) akzeptiert. Das man Freunde/Partner hat, die die Situation verstehen und Verständnis haben.

Die Frage ist: Warum willst du promovieren? Was erhoffst du dir? Willst du es wirklich? Wenn du das ehrlich beantwortest, dann weißt du am ehesten was richtig ist. Eine Ferndiagnose ist immer schwer :wink:
SG1984

Re: Schaffe ich eine Promotion?

Beitrag von SG1984 »

Hallo,

danke für die weiteren Meinungen und Ratschläge. Das Studium verlief bei mir sonst echt locker. Bin im Grundstudium mal durch eine Prüfung gefallen ... war eine dumme Ansammlung unglücklicher Umstände. Ansonsten lief es immer gut. Bin da also nie an meine Leistungsgrenze gestoßen.

Was mich bei meinen bisherigen schriftlichen Arbeiten gestört hat war das es i. d. R. nur eine Wiederholung bereits bekannter Texte war. Aber das wird sich ja bei der Dissertation sicherlich ändern, da muss man ja selber auch was forschen.

Um nochmal ein bisschen konkreter zu werden bezüglich meiner Motivation:
Ich bin sehr wissbegierig und kann mir gut vorstellen wissenschaftlich zu Arbeiten. Habe während meines Studiums bereits nebenbei in der freien Wirtschaft in einem interdisziplinären Umfeld gearbeitet und auch mit vielen praxisbezogenen Professoren unterschiedlicher Fachrichtungen Kontakt gehabt. Auf Grund der schlechten Jobaussichten strebe ich aber definitiv keine Professorenstelle an. Was ich später beruflich machen möchte weiß ich noch nicht genau. Kann mir sowohl eine Spezialistenkarriere als auch eine Führungskarriere vorstellen. Das Geld ist bei mir eher sekundär. Zwar bringt ein Doktortitel i. d. R. mehr Geld ... aber einem MBA wird man sicherlich das Gehalt durchaus mehr steigern können. Das ist mir aber nicht so wichtig. Der Titel an sich ist auch was schönes. Kann mir durchaus vorstellen das es in bestimmten Situationen einen Vorteil verschaffen kann, z. B. bei Behörden etc.. Zudem ist ein Doktor für manche Tätigkeiten einfach Voraussetzung. Das ist aber sicherlich nicht meine Hauptmotivation! Könnte mir sowohl vorstellen intern als auch extern zu promovieren. Da die Jobs aber zur Zeit rar sind könnte ich mir eine Tätigkeit am Lehrstuhl durchaus vorstellen (vorausgesetzt eine Stelle ist frei).

Werde mal sehen was das Gespräch mit meiner Betreuerin dann ergeben wird. Dann muss ich weitersehen was sie sagt und wie es dann weitergeht. Entweder ob man als wissenschaftlicher Mitarbeiter anfangen kann oder wie es nebenberuflich aussieht. Die Themenfindung ist dann auch noch so eine Sache ... da wird mir aber meine Betreuerin noch Tipps geben können.
claudia

Re: Schaffe ich eine Promotion?

Beitrag von claudia »

liebe/lieber sg1984,


auch wenn ich nun die aussage wiederhole, aber dann unterstreicht es die bedeutung :wink:

ich würde auf jeden fall die bewertung deiner diplomarbeit abwarten und, im falle einer sehr guten bis guten leistung, das gespräch mit deiner betreuerin dahingehend lenken, dass du dir schon vorstellen könntest, weiter wissenschaftlich zu arbeiten....
sie wird anhand deine arbeit am besten bewerten können ob du weitermachen solltest...
ehrlich (sind wir hier doch immer, gelle :wink: ) musste ich etwas über deine aussage
Habe bereits drei Hausarbeiten und meine Diplomarbeit geschrieben.
schmunzeln, denn dies ist in der tat sehr sehr sehr wenig, um qualifizieren zu können, ob dir das schreiben liegt....

bloss um dem schlechten arbeitsmarkt zu entfliehen (wie es jüngst im spon zu lesen war), halte ich eine diss jedoch nicht für sinnvoll und wird dich letztlich auch nicht befriedigen, wenn du deine bestätigung eher in der praxis siehst...

vielleicht informierst du dich ein wenig über promotionsmölichkeiten (das kann manchmal wochen dauern) was für themenGEBIETE (noch kein explizites thema) dich in deinem fachgebiet so interessieren, wie in deinem fachbereich "forschung" aussieht (zitat:
Dissertation (...), da muss man ja selber auch was forschen
:) und welche uni und welcher prof für ein diss überhaupt in frage kommen würde.

versteh mich bitte nicht falsch, du bist noch sehr jung und wirkst etwas unentschlossen, daher schau dass du soviel wie möglich INPUT bekommst, um deine position und deine ziele zu festigen...

ich drücke dir auf jeden fall die daumen, toitoitoi :wink:

claudia
SG1984

Re: Schaffe ich eine Promotion?

Beitrag von SG1984 »

Hallo!

Werde auch auf jeden Fall erstmal auf die Note meiner Diplomarbeit warten. Wenn ich da eine 2,7 oder schlecher habe, dann hat sich das Thema sowieso erledigt.

Das 3 Hausarbeiten und die Diplomarbeit nicht sonderlich viel ist, ist mir bereits klar ;)

Klar muss man auch hinter eine Diss stehen. Nur um dem schlechten Arbeitsmarkt zu entfliehen werde ich keine Diss beginnen. Gibt ja noch andere Wege um sich im Falle der Arbeitslosigkeit weiter zu qualifizieren, z. B. Aufbaustudium. Ohne Interesse am wissenschaftlichen Arbeiten würde ich nie in Erwägung ziehen eine Doktorarbeit zu schreiben.

Das ich unentschlossen bin hat damit zu tun, dass ich schnell an meinem Können zweifel. Daher war es schonmal wichtig von anderen Doktoranden ein Feedback zu bekommen. Scheinbar bin ich aber nicht der Einizige, der am Anfang Zweifel hat.
SAH

Re: Schaffe ich eine Promotion?

Beitrag von SAH »

SG1984 hat geschrieben: Ohne Interesse am wissenschaftlichen Arbeiten würde ich nie in Erwägung ziehen eine Doktorarbeit zu schreiben.
Dann verstehe ich aber nicht, warum du alles von der Note abhängig macht. :wink: Würde die Person, die deine Arbeit bewertet auch dein/e DV/DM werden?
SG1984

Re: Schaffe ich eine Promotion?

Beitrag von SG1984 »

Ich denke wenn die Note schlecht ist, dann wird es zum einen schwer einen Doktorvater zu finden (auch wenn die Gesamtnote 2,0 oder besser ist). Zum anderen denke ich mir wenn man noch nicht mal eine gute Diplomarbeit schafft, wie soll man dann die Dissertation erfolgreich schreiben können?

Soweit ich weiß muss der Doktorvater Professor sein, oder? Meine Betreuerin ist am Lehrstuhl angestellt und hat dort promoviert ... ist aber nicht Professorin. Würde dann bei dem entsprechendem Professor vom Lehrstuhl nachfragen.
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