Doktorvater bei interner Promotion frei aussuchen?

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mmaube
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Doktorvater bei interner Promotion frei aussuchen?

Beitrag von mmaube »

Hallo,

ich bin jetzt etwa eineinviertel Jahre an einer Universitätsprofessur als WiMi im Bereich Maschinenwesen tätig. Lange habe ich mich damit schwer getan, den Professor - also meinen Vorgesetzten - auf das Thema Promotion anzusprechen. Zuletzt habe ich mich dagegen entschieden aus folgenden Gründen: Promotionen unter seiner Betreuung gab es in den letzten 20 Jahren nicht allzu viele und haben bei internen Promotionen lang gedauert (z.B. 12 oder 10 Jahre...). Er scheint sich darüber hinaus generell nicht so sehr für die einzelnen Forschungsvorhaben zu interessieren, mit Fehlern meinerseits sehr unwirsch umzugehen und ist zudem nur noch ein dreiviertel Jahr im Amt. Diese Dinge haben mich dazu gebracht, mich nach anderen möglichen Doktorvätern/-müttern umzuschauen.

Nun hab ich auch einen anderen Professor an der gleichen Fakultät gefunden, der sich mit mir treffen möchte. Er meinte (natürlich), dass ich die Sache mit meinem Professor als seinen Kollegen absprechen solle. Was soll ich meinem Vorgesetzten sagen? Es ist wohl schwierig zu sagen, dass ich menschlich nicht klar komme und ich Bedenken habe, dass ich meine Promotion überhaupt in absehbarer Zeit abschließen kann... :(
Habt ihr da zufällig einen Rat für mich? Ist das überhaupt möglich, dass ich mir bei einer internen Promotion einen anderen Doktorvater als meinen "angestammten" aussuche? Ich halte dort meine Chancen gerade für entweder woanders promovieren oder gar nicht...

Vielen Dank und viele Grüße,
mmaube
spirograph
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Re: Doktorvater bei interner Promotion frei aussuchen?

Beitrag von spirograph »

Hi,

dass Du den ersten Prof nicht wählen willst, ist absolut nachvollziehbar. Überhaupt wenn dor Kollege seit zig Jahren kinnen promoviert hat, sollten ALLE Alarmglocken schellen. Auf keinsten dorthin! :-)

Du kannst Dir ALLE Betreuer/innen der Welt aussuchen! Du bist absolut frei. Loyalität anner Uni? Muhahahahaha. Gucke auf deine Ziele. Was die "Absprache" angeht, IMMER auf fachliche - sie können auch geheuchelt und vorgeschoben sein, egal - Gründe abheben. "Passung", "inhaltliche Fruchtbarkeit", "Synergie", dem da in schwulstigen Worten eines ans Bein binden. Weißte, was ich meine? AUF GAR KEINSTEN Dich auf ehrliche Antworten ("Nun sagen Sie mal, warum Sie das bei dem machen wollen. Liegt es an mir?") einlassen. Das ist so die Nummer-guter-Cop....IMMER auf fachlich-inhaltlich abstellen. Dir zehn Gute inhaltliche Gründe suchen, die verinnerlichen, und dem das in Block husten. Und das inner Klammerbewegung: dem anvisierten Prof und dem nicht gewollten Prof., ganz überzeugt-enthusiastisch denen kommen.

Wenn Du das Ziel Promotion hast, suche Dir eine Umgebung, Bedingungen, Leute, die das möglich machen. Wo das von vornherein mit mit normalem Menschenverstand nicht drin ist, sofort abstellen. Kaltschnäuzig und knallhart.

Es ist aus meiner Erfahrung auch positiv, wenn Chef und Betreuer nicht identlich sind. Ich kann von einer Stelle zur nächsten hüpfen, ohne das wer Tränen weint. Außerdem bin ich für meinen Betreuer nicht leicht greifbar, fixe Ideen im Zusammenhang mit meiner Diss bleiben da im Kopf meines Betreuers und werden mir nicht inner Bürotür mitgeteilt und ich muss mich darufhin iwie verhalten.

Alles Gute!

sprio
Wie groß ist das Wort Claudels: „La vie, c’est une grande aventure vers la lumiere“ (Das Leben ist ein großes Abenteuer zum Lichte hin)
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