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Strukturplagiat vermeiden -- Primärliteratur im Zitieren, hinweise auf Übernahme des Argumentationsgang in Fußnoten?

Verfasst: 01.06.2018, 13:07
von DirkiBoy
Hallo zusammen,

ich habe eine Fragen und bitte um Hilfe.


In einem Kapitel meiner Arbeit geht es darum, dass ich die Argumentationsstruktur eines älteren und bekannten Primärtext (1980) darstellen möchte. Nun ist es natürlich so, dass ich auch Sekundärliteratur gelesen habe, in der die manche Teile der Argumentationsstruktur bedingt durch die innere Struktur der Primärquelle ähnlich rekonstruiert werden. Nun ist meine Frage, ob und wie ich die Sekundärquellen und vor allem sinnvoll einbinden soll. Ich möchte unbedingt ein Strukturplagiat vermeiden. Allerdings ergibt sich die Struktur aus der Primärquelle selbst, sodass ich fast permanent ein Strukturplagiat begehen würde, sobald ich einen Schritt der Primärliteratur zitiere. In der Sekundärliteratur wird bei der Rekonstruktion der Argumentation der Bezug zur früheren Sekundärliteratur nicht hergestellt und jedes Mal nur aus der Primärquelle zitiert. Soll ich auch so vorgehen?

Oder wäre es sicherer die Argumentationsstruktur anhand der im Text zitierten Primärliteratur darzustellen (verwende den Harvard Zitierstil) und in Fußnoten darauf hinzuweisen, dass diese Lesart die gängige ist und sich auch so in der Sekundärliteratur wiederfindet, etwa so:

Maiers (1980: 22) Argumentation beginnt mit der These, dass sich die amerikanischen Neo-Anarchisten überhaupt nicht mehr gegen den Staat an sich, sondern nur noch gegen den konkreten amerikanischen Staat richten. Von hier entwickelt er seine These, dass der Staat als Institution nicht mehr wegzudenken ist.[1]

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[1] vgl. hierzu auch Schneider 2010: 2 und Ricky 2012: 8.