Mündliche Prüfung - zu viel zeitlicher Abstand?

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Johannes87
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Mündliche Prüfung - zu viel zeitlicher Abstand?

Beitrag von Johannes87 »

Hallo!

In 8 Tagen steht meine mündliche Prüfung bevor und meine Nerven liegen ziemlich blank. Vor allem höre ich von allen Seiten, dass das nur ein Klacks ist und dort noch niemand durchgefallen ist. Das baut allerdings noch mehr Druck auf, denn ich fühle mich echt nicht gut vorbereitet. Mein Doktorvater hat einen extrem hohen Anspruch und war noch nie mit meinen Vorträgen zufrieden. Er hat mir schon zu verstehen gegeben, dass er mich in der Prüfung richtig ausfragen und klassisch prüfen möchte. Man muss dazu sagen, dass ich die Dissertation schon vor einem Jahr abgeschlossen habe und seitdem auch nicht mehr viel mit dieser zutun hatte. Seitdem arbeite ich auch schon außerhalb der Universität. Auch meinen Doktorvater habe ich schon lange nicht mehr gesehen, wobei ich natürlich froh bin, dass er die Dissertation letztendlich akzeptiert hat und dass dieses Kapitel nun bald abgeschlossen ist.

Allerdings mache ich mir wirklich Sorgen, dass diese Prüfung nicht gut laufen kann. Ich habe mir zwar die nächste Woche Urlaub genommen, um mich ordentlich vorzubereiten, aber auf das Niveau, wie es von mir erwartet wird, werde ich wohl damit nicht kommen.. :?

Gruß
Johannes
flip
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Re: Mündliche Prüfung - zu viel zeitlicher Abstand?

Beitrag von flip »

Ich lese jetzt keine spezifische Frage aus dem Text sondern, dass du eher ein wenig Mut zugesprochen bekommen möchtest. :wink:
Was steht denn in den Gutachten. Diese müssen doch jetzt einsehbar sein?
Wie ist die Erfahrung anderer Prüflinge mit deinem Betreuer?
Nordisc
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Re: Mündliche Prüfung - zu viel zeitlicher Abstand?

Beitrag von Nordisc »

Mach dich nicht verrückt. Mir geht es ähnlich wie dir. Habe im Herbst letzten Jahres eingereicht, seit letzter Woche sind die Gutachten da und in 2 Wochen ist Verteidigung. Ich habe seitdem nicht mehr reingeschaut, bin völlig aus dem Thema raus und fange jetzt an den Vortrag zu stricken. Ich habe eher Probleme, was relevant ist und was ich rauslassen darf.

Denk immer dran: Du bist der Experte in dem Vortrag. Da sitzen Erst- und Zweitgutachter, die haben deine Arbeit gelesen, sind aber nicht beide zwingend im gleichen Umfang im Thema drin, wie du selbst (höchstens dein DV). Da sitzt ein Kommissionsvorsitzender, der überhaupt keine Ahnung vom Thema hat sowie ggf. noch 1-2 andere. Die Anforderung besteht auch, dass man den Anforderungen gerecht wird. Was ich damit sagen will: Mein DV war damals auch am kritteln, am verbessern, am Anforderungen stellen. Seit der Einreichung völlig anders: Auf konkrete Fragen nach Präferenzen antwortet er nur noch "Machen Sie einfach, passt schon so, mir recht egal". Nichts wir so heiß gegessen wie es gekocht wird, auch nicht die Verteidigung. Es gibt sicherlich Fälle, in denen man nach allen Regeln der Kunst auseinandergenommen wird. Aber das muss nicht die Regel sein. Im Gegenteil: Mein DV meinte noch zu mir, dass wir da niemandem in der Prüfung etwas wollen. Genießen Sie es. :lol: Die Anforderung, ein wissenschaftliches Thema dem Grunde nach zu bearbeiten, hast du mit der Abgabe der Diss. erfüllt und damit einen wesentlichen Nachweis erbracht. Daher nur Mut!

Gruß
Johannes87
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Re: Mündliche Prüfung - zu viel zeitlicher Abstand?

Beitrag von Johannes87 »

Hallo ihr zwei,

danke für die aufmunternde Worte. Tatsächlich brauche ich tatsächlich nur ein paar Tipps, um mit dieser Situation klarzukommen. Momentan fühle ich mich eher unpassend in der Rolle des Prüflings.

Die Gutachten habe ich noch nicht gesehen, aber die werden wohl OK gewesen sein, da ich ansonsten etwas gehört hätte. Es ist auch eher so, dass mir meine eigene Arbeit nicht mehr so präsent ist, wie ich das gerne hätte.

Der letzte Promovend meines Doktorvaters wurde tatsächlich über komplette Themen abseits der Doktorarbeit ausgefragt und war damit nicht so glücklich. Aber bestanden hatte er natürlich trotzdem.

Ich versuche mich dann auch mal ein wenig auf diese Prüfung zu freuen ;)
praktikum
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Re: Mündliche Prüfung - zu viel zeitlicher Abstand?

Beitrag von praktikum »

Johannes87 hat geschrieben: Der letzte Promovend meines Doktorvaters wurde tatsächlich über komplette Themen abseits der Doktorarbeit ausgefragt und war damit nicht so glücklich. Aber bestanden hatte er natürlich trotzdem.
Normalerweise fragt man in dem Bereich, in dem Du am Lehrstuhl gearbeitet hast. Meinetwegen gibt es auch ein paar Fragen zu den Grundlagen, aber die solltest Du nach jahrelanger Arbeit wohl noch einigermaßen beherrschen. Du bereitest Dich jetzt noch ein paar Tage intensiv vor und das wird dann gut laufen. Im Normalfall sollte man keine Sorgen wegen der Mündlichen haben ... sofern man seine Thesis selber geschrieben hat. ;)

Problematisch kann so etwas nur dann werden, wenn der Prof einem eigentlich Gutes möchte und man in dem Moment negativ auffällt. Falls Du also beispielsweise ein Seminar über Thema xy gehalten hast, dann sollte man schon erwarten können, dass Du in dem Bereich über Wissen verfügst.
caipirinha11085
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Re: Mündliche Prüfung - zu viel zeitlicher Abstand?

Beitrag von caipirinha11085 »

Lies dir deine Diss noch einmal durch, überlege, welche Kernthesen du daraus vorstellen möchtest und feile an deinem Vortrag solange, bis du zufrieden damit bist. Dann kann eigentlich nichts passieren.

Dass dein Prof aus der Disputation ein Rigorosum zu machen scheint, ist natürlich blöd. Man kann als Prüfling das Gespräch auch ein bisschen steuern - einerseits indem man es mithilfe des Vortrags schon in die Richtung lenkt, in der man es haben möchte und andererseits, indem man entsprechend antwortet. Zumal die Prüfungskommission wahrscheinlich nicht nur aus deinem DV besteht. Das würde ich in dem möglichen Rahmen nutzen.
Selbst wenn du etwas nicht beantworten kannst, wird das nicht so tragisch sein. Bei uns zählte die mündliche Prüfung nur sehr wenig und die Einzelnote taucht nirgends auf. Mir wurde am Ende gesagt, welche Note ich in der mündlichen Prüfung und welche Note ich insgesamt hätte und danach habe ich nie wieder eine Bestätigung über meine Einzelnote in der mündlichen Prüfung erhalten.

Ich fand die Einsicht der Voten vorher sehr hilfreich und würde an deiner Stelle im Dekanat anfragen, ob du sie vor der Prüfung lesen kannst. Daraus wird die Kritik und v.a. die Schwerpunkte, die die Korrektoren für sich selbst gesetzt haben, ersichtlich. So haben bei mir beide Gutachter zu ihren Kritikpunkten im Votum Fragen gestellt.

Mach dich nicht verrückt, du kriegst das hin. Und danach bist du fertig! /:dr) Viel Erfolg!
Johannes87
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Re: Mündliche Prüfung - zu viel zeitlicher Abstand?

Beitrag von Johannes87 »

Die Prüfung ist geschafft! :)

Allerdings war sie tatsächlich extrem schrecklich. Ich habe mich noch nie so unwissend gefühlt. Mein DV hat tatsächlich sehr spezielle Fragen zu kleinen Details gefragt und zu manchen Themen konnte ich absolut nichts sagen. Wirklich wohlgesonnen war er mir dann auch nicht. Manche Dinge hätte ich vielleicht gewusst, wenn er mit mir über diese Themen während der ganzen Promotionszeit mal gesprochen hätte...

Momentan zählt allerdings nur eins für mich: Es ist endlich vorbei!
caipirinha11085
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Re: Mündliche Prüfung - zu viel zeitlicher Abstand?

Beitrag von caipirinha11085 »

Tut mir leid, dass die Prüfung so ätzend war, aber: HERZLICHEN GLÜCKWUNSCH!!! :dr)
Dell
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Re: Mündliche Prüfung - zu viel zeitlicher Abstand?

Beitrag von Dell »

Glückwunsch!
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