Green Goddess hat geschrieben:(...) mein Rat wäre gewesen, eben diese Rechtsabt. anzusprechen, um im Zweifel etwas Belastbareres in der Hand zu haben (...)
Ja, ok, @Sebastian, ich bin wieder lieb!
Ich frage mich nur immer wieder, wie jmd, der anonyme Foren als verlässliche Quelle in z.B. Rechtsfragen ansieht, bisher überlebt hat.
In dieser Sache muss ich Dir, Green Goddess, nicht nur wegen der Netiquette widersprechen, sondern auch inhaltlich. Die Fragestellerin hat nämlich nicht gesagt, dass sie die Antworten hier als einzige und abschließende Erkenntnisquelle heranziehen möchte.
Bei Fragen, von denen ich keine Ahnung habe, nutze auch ich gern das Internet - und zwar nicht, um eine abschließende Antwort zu finden, sondern Anregungen für mein eigenes weiteres Vorgehen. Wenn Aspekte genannt werden, an die ich noch nicht gedacht hatte, ist mir das lieber, als später davon überrascht zu werden. Ich ersetze also nicht meine eigene Meinungsbildung/Rechtsfindung o.ä., sondern reichere sie um die Aspekte an, die mir plausibel erscheinen.
In diesem Kontext würde ich auch das Votum einer Rechtsabeteilung nicht überbewerten wollen. Ich könnte Dir hier lang und schmutzig Beispiele ausbreiten, in denen das Votum einer solchen Abteilung in die völlig falsche Richtung geführt hat. Nicht mal wegen fachlicher Unfähigkeit oder unlauterer Motive ("geht nicht" ist oft leichter zu behaupten als "geht doch" zu beweisen), sondern aufgrund inhaltlicher Missverständnisse, ungenauer Fragestellungen etc.
Außerdem betreibe auch ich höchst ungern den Aufwand einer Befassung der Rechtsabteilung, wenn es sich tatsächlich um allgemein bekannte Tatsachen handelt, die nur ich zufällig gerade nicht wußte.
Zur Ausgangsfrage:
Die Vorwürfe, die eine "Werbemail" unzulässig bzw. problematisch machen, treffen auf eine nachweislich und ausschließlich wissenschaftliche motivierte E-Mail erst einmal nicht zu.
Allerding smüssen die Daten (Adressen) ordnungsgemäß gewonnen worden sein. Hast Du sie selbst im Internet gesammelt oder kaufst Du sie aus irgendwelchen Daten ein? Im zweiten Fall wird es schon komplizierter, weil die Weitergabe/-nutzung dann auch noch überprüft werden muss.
Bevor Du diesen ganzen Aufwand treibst, würde ich mich an Deiner Stelle aber fragen, welche Auswirkungen dieser ganze Vorgang des kalten Anmailens auf Deine Umfrageergebnisse haben wird.
Die Repräsentativität würde ich -als Nicht-Statistiker - schon einmal in Frage stellen, weil unklar ist, ob das Antwortverhalten möglicherweise etwas mit Deinen Inhalten zu tun hat. ("Haben Sie viel zu tun?").
Dann kommt hinzu, dass angestellte Gf. keine Unternehmensgeheimnisse ausplaudern dürfen etc.
Diese Schlüsse können vermutlich auch die angeschriebenen Geschäftsführer vorwegnehmen und sich erst Recht motiviert sehen, nicht zu antworten.
M.E. solltest Du Dir überlegen, wie Du den Mehrwert Deiner Studie den Gf. erklären und ggf. mit ihnen teilen könntest. Das geht oft einfacher, wenn man irgendwelche Verbände o.ä. vom eigenen Anliegen überzeugen kann, die dann ihrerseits bei ihren Mitgliedern für die Teilnahme werben könnten. Mit 5,-EU-Amazon-Verlosungen wirst Du diese Zielgruppe jedenfalls nicht ködern können.
Viel Erfolg!
Sebastian