Abbrechen, weitermachen ... oder?

caipirinha11085
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Re: Abbrechen, weitermachen ... oder?

Beitrag von caipirinha11085 »

(Doppelposting, sorry)
Zuletzt geändert von caipirinha11085 am 30.04.2017, 13:46, insgesamt 1-mal geändert.
caipirinha11085
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Re: Abbrechen, weitermachen ... oder?

Beitrag von caipirinha11085 »

Du brauchst schnell einen Doktorvater für eine Promotion, und den sucht man sich in der Regel selbst. Vielleicht könntest du deinen Chef oder euren Prof um Rat fragen, ob sie entsprechende Kontakte haben.

Ohne Doktorvater macht es wenig Sinn, ins Blaue hinein zu promovieren.

i.Ü. volle Zustimmung an meine Vorredner hinsichtlich diskreditierender und unnötiger Anmerkungen zu Menschen in deinem Arbeitsumfeld. Auch der Seitenhieb auf die "Konkurrenzarbeit" aus 2011 hinsichtlich angeblicher Bestechung ist mE weit außerhalb wissenschaftlichen Fair-Plays.
Blubb

Re: Abbrechen, weitermachen ... oder?

Beitrag von Blubb »

Gut, was ist mit dem Prof, welcher der Forschungsgruppe vorsitzt? Schon einmal mit ihm gesprochen?
Ich verstehe die Konstellation noch nicht, in der du dich befindest. Was ist mit den anderen Mitarbeitern aus der Arbeitsgruppe?
Der Institutsleiter ist Prof., die Forschungsgruppe hat keinen Prof. als Vorsitz, nichtmal die Abteilung.
Daher ist deine "Feststellung" sehr wohl eine Beleidigung und völlig fehl am Platz.
Vielelicht ist da so ... die Worte, diese Situation zu beschreiben, fallen mir nicht einfach ... ich würde sie eher als sozial und psychisch nicht ganz in Ordnung betrachten, was allerdings nicht offiziell diagnostiziert ist. Jemand mit irgendeiner Erkrankung gehört in Behandlung und braucht das Verständniss. Eine Zusammenarbeit mit ihr kann ich mir nicht vorstellen und ist von meiner Seite aus nicht möglich. Die zwangsweise Zusammenarbeit demotiviert mich total und raubt mir jegliche Entfaltung im Rahmen der Forschung einer Dissertation. Diese Situation kann ich auch nicht ändern. Vielleicht wäre diese Beschreibung passender?

Was mir gerade eben hier aufgefallen ist, finde ich auch ziemlich krass. Diese Bezeichnungen habe ich mir selbst nicht ausgefacht, sondern sind in unserem Institut gang und gebe. Das sagt eher was für mich über das generelle Klima am Institut aus, als über meine Versuche, die Situation zu beschreiben.
Du macht den Fehler, dass du deine jetzige Situation mit der auf dem Papier gleichsetzt. Hast du irgendwas in den letzten Jahren vertraglich wegen deiner Diss unternommen? Also bist du eingeschrieben oder existiert eine Pormotionsvereinbarung?
Habe es versucht und dabei ist es geblieben. Es existieren am Institut lediglich irgendwelche Richtlinen und die gesetzlichen Rahmenbedingungen, dass die Mitarbeiter, welche nach 6 Jahren nicht fertig werden, gegangen werden.
Du arbeitest an Publikationen für deinen "Chef". Stehst du da mit drauf?
Jop.
Kannst du diese verwenden?
Sind aber Konferenzbeiträge, welche allerdings keine Journals mit einem Impactfactor sind, was ja bei den Unis zählt.
Wenn du das alles mit "nein" beantwortest, dann schleunigst raus da. 3.5 Jahre sind schon 3.5 Jahre zu viel. Was erwartest du in den nächsten 2.5 Jahren?
Das sich die leeren Versprechen irgendwann magisch erfüllen werden, ich meine Diss in 3 Monaten zusammengeschrieben wird und ich die Arbeit einfach veröffentlichen kann. Andere Dissertationen vor 5 Jahren haben fachlich weniger Inhalt, als ich bisher habe. Ob ich so einen Prof. allerdings finde ist noch offen und außerhalb meines Einflusses. Ist es denn möglich, sich einen "leichten" Prof. zu suchen? Andere Leute haben es ja auch in industrienahen Promotionen auch geschafft.
Du brauchst schnell einen Doktorvater für eine Promotion, und den sucht man sich in der Regel selbst. Vielleicht könntest du deinen Chef oder euren Prof um Rat fragen, ob sie entsprechende Kontakte haben.
Diese Kontakte gibt es auch, allerdings haben die bisherigen kein Interesse am Thema gezeigt oder mich sonst irgendwie beseite gewischt. Andere Profs., von einem anderen Institut in der Nähe durfte ich leider nicht fragen, weil es schlecht für den Ruf wäre ... bla bla. Meine Idee wäre es deswegen eventuell auf eine Konferenz zu gehen, eine Präsetation meines Themas zu halten und dannach auf einen Prof. zuzugehen. Mein chinesischer Chef findet das aber unnötig und geht stattdessen selbst hin um meine Arbeit (außerhalb Europas) zu präsentieren. Laut ihm brauche ich aber einen Professor nur zur Formalität, irgendwie um mich kümmern wird er sich sowieso nicht und die Hoffnung ihn mehr als einmal ihm Jahr für ein kurzes Gespräch zu sehen ist Normalität. Das ich es auch schon anders gesehen habe, ist mir auch bewusst.
Ohne Doktorvater macht es wenig Sinn, ins Blaue hinein zu promovieren.
Jop, und da stehe ich eben alleine da. Andere Profs. wollen eben etwas anderes, ohne, dass ich mein Thema in der Zeit irgendwie durchforschen kann. Das vorhandene Forschungsprojekt will eben industrierelevante Ergebnisse, die wissenschaftlich bekannt sind. Da ich davon ausgehe, dass die Thematik allerdings förderungsrelevant ist, schließe ich, dass es sehr wohl noch unklare Positionen gibt, welche ich ausleuchten könnte. Deswegen wollte ich eigentlich meine Kräft schonen, mir ruhig einen Prof. suchen, was aber nicht geht. Stattdessen habe ich schon fast nen BurnOut, obwohl ich nichtmal richtig angefangen habe :( .
caipirinha11085
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Re: Abbrechen, weitermachen ... oder?

Beitrag von caipirinha11085 »

Mir ist nicht klar, wie dir jemand verbieten kann, einen bestimmten Doktorvater auszuwählen oder auf Konferenzen zu gehen. Du hast offenbar 50 Tage Urlaub dieses Jahr, die du noch aufbrauchen musst. Bewirb dich doch einfach selbst bei Konferenzen, du bist doch nicht an deinen Chef gebunden.

Einen Doktorvater sucht man sich ja in der Regel auch nicht per einfacher Email, sondern mittels eines Exposés.
Du wirst scheinbar in dreifacher Millionenhöhe mit deinem Projekt gefördert - da liegt der Verdacht nahe, dass es nicht an deiner Forschung, sondern vielleicht an deiner Herangehensweise liegen könnte, dass du keinen DV hast. Vielleicht musst du hartnäckiger suchen, bis einer verbindlich zusagt. ;)
Blubb

Re: Abbrechen, weitermachen ... oder?

Beitrag von Blubb »

Mir ist nicht klar, wie dir jemand verbieten kann, einen bestimmten Doktorvater auszuwählen oder auf Konferenzen zu gehen. Du hast offenbar 50 Tage Urlaub dieses Jahr, die du noch aufbrauchen musst. Bewirb dich doch einfach selbst bei Konferenzen, du bist doch nicht an deinen Chef gebunden.
Von einem DV abzuraten geht sehr wohl ... mein Chef meinte, der hat ehh genug zu tun, bei dem brauchst du es sowieso nicht zu versuchen, was soll da das Institut denken, unser Institutsleiter will sowas nicht. Selbst auf Konferenzen zu gehen, würde zwar gehen, aber wenn ich sowas mit meinem Chef besprechen will, kommt da eher ein beschwichtendes Nein. Thematische Konferenzen gibt es nur im Ausland, dafür brauche ich das ok von meinem Chef, da ich ja die Forschungsergebnisse des Projektes verwende und das bekomme ich für eigenmächtige Aktionen nicht. Vielleicht lasst ich mich auch nur von ihm umstimmen, ein klares nein gibt es von ihm nicht.
Einen Doktorvater sucht man sich ja in der Regel auch nicht per einfacher Email, sondern mittels eines Exposés.
Du wirst scheinbar in dreifacher Millionenhöhe mit deinem Projekt gefördert - da liegt der Verdacht nahe, dass es nicht an deiner Forschung, sondern vielleicht an deiner Herangehensweise liegen könnte, dass du keinen DV hast. Vielleicht musst du hartnäckiger suchen, bis einer verbindlich zusagt. ;)

Eher in niedriger XXX.XXX € Summe, davon wird aber auch alles andere bezahlt, die Projektarbeit frisst eine 40 Stunden Woche und die Promotion ist laut Institut ein Freizeithobby.
caipirinha11085
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Re: Abbrechen, weitermachen ... oder?

Beitrag von caipirinha11085 »

Fakt ist, wenn du dich nicht um einen DV bemühst, und zwar schnell, dann stehst du am Schluss ohne Dissertation da, was kein erstrebenswertes Ziel erscheint. Die Ansicht deines Chefs zur Reputation irgendwelcher Professoren wäre mir da relativ gleichgültig.

Du bist für dich selbst verantwortlich und wenn du am Schluss 3,5 Jahre aufwärts deiner Forschung "verschwendet" hast, fragt niemand danach, ob es an deinem Chef, deinen Kollegen oder sonstwas lag, sondern letztlich nur, warum du X Jahre "promoviert" hast ohne offizielles Promotionsverfahren.
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Re: Abbrechen, weitermachen ... oder?

Beitrag von zombie777 »

Blubb hat geschrieben: Vielelicht ist da so ... die Worte, diese Situation zu beschreiben, fallen mir nicht einfach ... ich würde sie eher als sozial und psychisch nicht ganz in Ordnung betrachten, was allerdings nicht offiziell diagnostiziert ist. Jemand mit irgendeiner Erkrankung gehört in Behandlung und braucht das Verständniss. Eine Zusammenarbeit mit ihr kann ich mir nicht vorstellen und ist von meiner Seite aus nicht möglich. Die zwangsweise Zusammenarbeit demotiviert mich total und raubt mir jegliche Entfaltung im Rahmen der Forschung einer Dissertation. Diese Situation kann ich auch nicht ändern. Vielleicht wäre diese Beschreibung passender?
Du entschuldigst dich und machst es einfach weiter. Unglaublich.

Zumal du selbst erzählst, dass du Nervenzusammenbruch erlebt hast und dass zu einer Psychologin gehst.

Lass mich provokativ fragen: bist du psychisch ganz in Ordnung? Oder gehörst du in Behandlung?
14. Apr 2017;14. Jul 2017;a;bis ich statistisch gesehen einen neuen Job finde.
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Re: Abbrechen, weitermachen ... oder?

Beitrag von Vollkornpizza »

Hallo Blubb,

ich denke, dass du dich dort so oder so in einer ungüstigen Konstellation befindest. Ich würde die Zeit, die du da gemacht hast und ggf. noch machen wirst einfach als Arbeitserfahrung sehen, was aufgrund der umfangreichen Projektmittel sicherlich auch nicht schlecht aussieht. Wenn du nach wie vor promovieren möchtest, würde ich an deiner Stelle versuchen, woanders noch einmal von null anzufagen. Und zwar diesmal von vorneherein mit BetreuerIn. Nach allem, was du beschrieben hast, sehe ich nicht wirklich wie du die ganze Situation zu einem für dich positives Ergebnis führen kannst.

Bist du privat/örtlich flexibel? Wenn ja, überwiegen mE die Gründe, zu gehen.

Viele Grüße

VP
Blubb

Re: Abbrechen, weitermachen ... oder?

Beitrag von Blubb »

Lass mich provokativ fragen: bist du psychisch ganz in Ordnung? Oder gehörst du in Behandlung?
Deine Frage finde ich ebenfalls grenzwertig beleidigend. Laut behandelnder Ärztin bin ich ganz normal und recht sensibel. Daraus meine Probleme mit der Atmosphäre am Institut klarzukommen.
Tatsache ist, dass mit dieser Person niemand zusammenarbeiten kann und will. Andere Personen sind deswegen auch schon gegangen. Das hier so auf meine Wiedergabe der Außerungen an meinem Institut reagiert, sagt mehr über das Institut aus, als über mich. Zwischen Kollegen ist ein eher rauerer Umgangston an der Tagesordnung. In internen Meetings schreit sich die besagte Person und mein Chef auch direkt an. Ich habe darauf keine Lust, mich zieht sowas merklich runter. Du kannst gerne denken, was du willst. Als ich zum Institut kam ging es mir gut, und im Laufe der "Promotion" habe ich gemerkt, dass diese Arbeit ebenfalls keinen guten Einfluss auf meine Gesundheit hat. Auf weitere Angelegenheiten zu dem Thema möchte ich nicht eingehen.
ich denke, dass du dich dort so oder so in einer ungüstigen Konstellation befindest. Ich würde die Zeit, die du da gemacht hast und ggf. noch machen wirst einfach als Arbeitserfahrung sehen, was aufgrund der umfangreichen Projektmittel sicherlich auch nicht schlecht aussieht.
Das ist auch der Vorteil, wieso ich angefangen habe. Die Arbeit wird auch direkt als Industrieerfahrung angerechnet. Als ich angefangen habe, hat auch eine Person aufgehört, nach 5 Jahren in der Position als Doktorand, und war angeblich fast fertig. Laut ihm seien die Promotionsmöglichkeiten in dieser Gruppe nicht wirklich gut und die Möglichkeit wissenschaftlich tätig zu sein ist schlecht.
Wenn du nach wie vor promovieren möchtest, würde ich an deiner Stelle versuchen, woanders noch einmal von null anzufagen. Und zwar diesmal von vorneherein mit BetreuerIn. Nach allem, was du beschrieben hast, sehe ich nicht wirklich wie du die ganze Situation zu einem für dich positives Ergebnis führen kannst.
Jop, daneben gibt es eben auch einige Promotionen zu einem ähnlichen Thema, mit wesentlich weniger Inhalt, als ich ihn zusammenbekommen würde. Ob da im Hintergrund allerdings irgendwas geschehen ist, kann ich nicht beurteilen. Macht es Sinn, mit diesem Mindset einen Professor zu suchen? Das ist eben die einzige Frage, welche mich noch vom Wechseln abhält.
Bist du privat/örtlich flexibel? Wenn ja, überwiegen mE die Gründe, zu gehen.

Oder eben ein Jahr selbstfinanziert die Promotion beenden. Das sind aber alles irgendwelche Eventualitäten.

Ich habe allerdings auch eine andere Stelle in der selben Ortschaft, welche zwar nicht besonders gut bezahl wird, fachlich allerdings ziemlich interessant ist und etwas handfester ist. Tentenziell raten mir die Leute, welche mich besser kennen zu einem Wechsel zu dem Angebot.
praktikum
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Re: Abbrechen, weitermachen ... oder?

Beitrag von praktikum »

@TE:
Was Du schreibst sind teilweise die Klassiker. Es bietet sich eine vermeidliche Chance und der Dr.V macht viele Versprechungen. In der Praxis entsteht schnell eine enorme Schieflage. Es ist typisch, dass sich an solchen Forschungsplätzen neben dem Dr.V. entsprechend andere "schwierige" Charaktere tummeln, zu denen man vielleicht nicht passt.

Gehe dort weg. Was nutzt Dir ein Doktorgrad, wenn Du nachher als Wrack aus der Sache rausgehst?
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