FH-Professur - Erfahrungen, Bewerbungstipps und Austausch VI - ab 2023

Fragen und Antworten rund um die FH-Professur
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Pete
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FH-Professur - Erfahrungen, Bewerbungstipps und Austausch VI - ab 2023

Beitrag von Pete »

Edit Sebastian:
Dieser Thread ist abgeteilt aus dem Thread des Jahres 2022.


Hallo Forum,

ich habe eine Frage, wie man sich in meiner Situation idealerweise verhalten sollte. Ich bin/war auf der Liste einer staatlichen Hochschule in Hessen und habe bis jetzt nur die Nachricht bekommen, welcher Platz es geworden ist und das an Platz 1 jetzt ein Berufungsangebot geht. Soweit erstmal okay (hieß für mich: abwarten und hoffen). Jetzt habe ich auf der Homepage der Hochschule gesehen, dass dort seit Anfang des Semesters jemand in der Position mit der Denomination lehrt.

Hätte ich nicht einen "gelben Brief" mit einer Rechtsbehelfsbelehrung für einen Widerspruch vor der Berufung/Ernennung bekommen müssen? Kann sowas verlorengehen? Was mache ich idealerweise jetzt bzw. kann ich überhaupt noch etwas machen (Formfehler o.ä.)?


Grüße
Pete
Nordisc
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Re: FH-Professur - Erfahrungen, Bewerbungstipps und Austausch V - ab 2022

Beitrag von Nordisc »

Wie wär es mit sportlich nehmen? Oder zeihst du ernsthaft eine Konkurrentenklage in Betracht?
Pete
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Re: FH-Professur - Erfahrungen, Bewerbungstipps und Austausch V - ab 2022

Beitrag von Pete »

Nach etwas drüber nachdenken bin ich auf die Taktik der Hochschule gekommen. Durch das Weglassen des Hinweises auf den Widerspruch/Rechtsbehelfsbelehrung läuft eine gesetzliche Frist von 12 Monaten, in der man gegen den Verwaltungsakt Widerspruch einlegen könnte. Das ist zwar schön und gut, aber die Stelle ist besetzt/der Beamte ist ernannt und wenn es keinen offensichtlichen Formfehler gibt, ist der Widerspruch auch bei der langen Frist nicht zielführend...

Wieder was gelernt (und die Hochschule spart sich die Kosten für die Postzustellungsurkunde :D )
Jucy23
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Re: FH-Professur - Erfahrungen, Bewerbungstipps und Austausch V - ab 2022

Beitrag von Jucy23 »

Könnte es nicht auch sein, dass das Verfahren noch läuft und jemand die Professur vertritt?

Einen „gelben Brief“ habe ich noch nie bekommen.
johndoe
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Re: FH-Professur - Erfahrungen, Bewerbungstipps und Austausch V - ab 2022

Beitrag von johndoe »

Letzten Endes ist es auch ein Glücksspiel. Manchmal gibt's nen internen Favoriten, manchmal soll es die ein einzige weibliche Kandidatin werden, manchmal harmoniert man nicht mit der Kommission,.... Und manchmal passt's dann.

Ich denke nicht, dass man am Ende mit Klagen weiter kommt, wenn es nicht offensichtliche Fehler im Verfahren gab, wie zb Zustellung der Unterlagen eines Konkurrenten o.ä.. Die FH- Welt ist ein Dorf, und im nächsten Verfahren hockt vll als externer Gutachter jmd aus der Kommission, gegen die du geklagt hast... So macht man sich kein gutes Image.
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Re: FH-Professur - Erfahrungen, Bewerbungstipps und Austausch V - ab 2022

Beitrag von Jucy23 »

Es ist immer auch der Aspekt, wen man sich aus Sicht der Kommission als zuküftige*n Kolleg*in vorstellen kann. Das kann man schlecht einschätzen und auch nur begrenzt steuern - neben den ganzen anderen Unwägbarkeiten in Berufungsverfahren.
Blau
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Re: FH-Professur - Erfahrungen, Bewerbungstipps und Austausch V - ab 2022

Beitrag von Blau »

Ich muss mir mal meinen Frust von der Seele schreiben :x Hatte Ende November eine Einladung zu einem Bewerbungsgespräch an einer FH bekommen, die mir sehr zusagt. Das Thema und alles weitere würde mir zeitnah mitgeteilt, hieß es, das Gespräch sollte Ende Januar/Anfang Februar stattfinden.
Kurz vor Weihnachten hatte ich noch nichts gehört und nochmal nachgefragt, da die Feiertage ja wertvoll gewesen wären für die Vorbereitung. Da hieß es dann, dass die Themen im Januar bekannt gegeben werden. Gut, jetzt kam die Nachricht mit den Themen: eine 20-minütige Probevorlesung zu einem eng definierten Thema mit sehr starkem regionalen Bezug, ein freier Fachvortrag und ein Konzept für einen Forschungsantrag ebenfalls mit regionalen Themen und regionalen Unternehmen. Gesprächstermin in drei Wochen.
Ehrlich gesagt kann ich das knicken. Ich komme nicht aus der besagten Region und brauche entsprechend viel Vorbereitungszeit und mich da halbwegs fundiert zu einzuarbeiten, was gar nicht so einfach ist, da die Region grenzüberschreitend und nicht klar definiert ist. Ich habe einen vollzeitnahen Job, der nichts mit der Thematik zu tun hat, so dass auch keine Chance besteht, sich innerhalb der Arbeitszeit vorzubereiten. Zudem habe ich noch drei recht junge Kinder (Kindergarten/Grundschule), was meine Zeit neben der Arbeit reduziert. Die nächsten beiden Wochenenden sind auch schon verplant.
Wie stellen die sich das denn vor? Die FH rühmt sich als familienfreundlich, aber dann muss man auch auf dem Schirm haben, dass manche Leute eben nicht 16 Stunden am Tag arbeiten können, weil da eben noch familiäre Verpflichtungen sind :? Und wenn man gerne Kandidaten haben möchte, die aktuell eben nicht direkt in der Wissenschaft tätig sind, dann muss man auch einkalkulieren, dass die Vorbereitung zu der normalen Arbeit zusätzlich gestemmt werden muss. Ich habe kein Problem damit, über einen längeren Zeitraum meine Abende für die Vorbereitung zu opfern, aber die angesetzten drei Wochen reichen dafür nie und nimmer. Ich werde meine Bewerbung zurückziehen müssen :cry:
sophie
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Re: FH-Professur - Erfahrungen, Bewerbungstipps und Austausch V - ab 2022

Beitrag von sophie »

Hallo Blau,

den Frust kann ich gut verstehen, insbesondere da du ja sogar nochmal nachgehakt hast. Vl. kannst du das Thema mit der knappen Vorbereitungszeit ja auch angemessen formuliert beim Rückzug deiner Bewerbung kommunizieren. Ich hatte definitiv mehr Zeit.

Man weiß natürlich nie was dahinter steckt, aber wäre es möglich dass es schon einen (internen?) Favoriten gibt, für den das Thema passend gewählt wurde?

Drücke die Daumen, dass es beim nächsten Mal besser läuft.

Viele Grüße,

sophie
Nordisc
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Re: FH-Professur - Erfahrungen, Bewerbungstipps und Austausch V - ab 2022

Beitrag von Nordisc »

Sorry Blau, aber das kann ich gar nicht nachvollziehen. Bei mir wurde genau das verlangt und drei Wochen für einen Probevortrag, eine Kurzvorlesung und ein Forschungskonzept ist weder ungewöhnlich, noch sonderlich knapp. War bei mir in drei Berufungskommissionen der Fall. Warum jammern ? Drei Wochen reichen deutlich. Das Argument in der Woche arbeiten und am Wochenende kleine Kinder ist in meinen Augen keins, denn das haben 70 Prozent aller anderen auch, denn fast jeder kommt aus der Industrie. Dann geht das Mimi übrigens weiter, wenn du zum 31.08. deinen Job in der Industrie aufgibst und zum 01.09. mit 4 Modulen in der Vorbereitung startest. Willkommen im Leben.

Nicht böse gemeint, du wirkst ob der Spontanität frustriert. Sieh es positiv. Zieh Stärke daraus, nutz es, arbeite dich ein, soweit es geht und ab dafür. Viele Vorträge, die ich auf der anderen Seite der Berufungskommission miterleben durfte, waren trotz mehrwöchiger Vorbereitung so grottig, dass man in 3 Wochen das problemlos wuppen kann. Denk auch daran, dass anderen es nicht zwingend besser können. Viel Erfolg!
Blau
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Re: FH-Professur - Erfahrungen, Bewerbungstipps und Austausch V - ab 2022

Beitrag von Blau »

Nordisc hat geschrieben: ↑17.01.2023, 19:48 Sorry Blau, aber das kann ich gar nicht nachvollziehen. Bei mir wurde genau das verlangt und drei Wochen für einen Probevortrag, eine Kurzvorlesung und ein Forschungskonzept ist weder ungewöhnlich, noch sonderlich knapp. War bei mir in drei Berufungskommissionen der Fall. Warum jammern ? Drei Wochen reichen deutlich. Das Argument in der Woche arbeiten und am Wochenende kleine Kinder ist in meinen Augen keins, denn das haben 70 Prozent aller anderen auch, denn fast jeder kommt aus der Industrie. Dann geht das Mimi übrigens weiter, wenn du zum 31.08. deinen Job in der Industrie aufgibst und zum 01.09. mit 4 Modulen in der Vorbereitung startest. Willkommen im Leben.

Nicht böse gemeint, du wirkst ob der Spontanität frustriert. Sieh es positiv. Zieh Stärke daraus, nutz es, arbeite dich ein, soweit es geht und ab dafür. Viele Vorträge, die ich auf der anderen Seite der Berufungskommission miterleben durfte, waren trotz mehrwöchiger Vorbereitung so grottig, dass man in 3 Wochen das problemlos wuppen kann. Denk auch daran, dass anderen es nicht zwingend besser können. Viel Erfolg!
Ich denke, ich kann das mit der Zeit, die ich benötige, ganz gut einschätzen. Ich hatte mich bei der gleichen FH genau ein Jahr vorher auf eine ähnliche Stelle beworben, da wurde mir das Thema Ende November genannt, das Bewerbungsgespräch war Ende Januar. Ich hatte über Weihnachten mal einen kompletten Tag, den ich nutzen konnte, ansonsten habe ich fast jeden Abend an der Vorbereitung gesessen, eben weil ja auch viel Hintergrundwissen recherchiert werden muss und ich die Vorlesung ein paarmal Probe halten wollte. Lief ganz gut, ich kam auf LP 3, aber die Stelle habe ich nicht bekommen.
Wäre es nur das Fachwissen, wäre es einfacher, da kann man ja aus dem Fundus schöpfen. Aber es soll halt alles sehr genau auf die Eigenheiten der Region zugeschnitten sein und Lösungskonzepte für die lokalen Gegebenheiten herausgearbeitet werden, wo mir einfach das Wissen zu fehlt. Und da es sich um eine grenzübergreifende Region handelt reicht da noch nicht mal ein bisschen Recherche in den einschlägigen Statistikwerken. Letztendlich klingt es für mich halt so, als hätte man als externer Bewerber sowieso nicht die Chancen. Da überlege ich mir, ob ich jetzt gesundheitliche Probleme riskiere, indem ich die nächsten drei Wochen ranklotze und mit so wenig Schlaf wie möglich auskomme, oder ob ich es einfach lasse. :?
Ach ja, die Kinder habe ich auch nicht nur am Wochenende, die sind immer hier und ich bin mehr oder weniger Alleinerziehend ohne orgendwelche Unterstützung ;) Also habe ich unter der Woche meist erst ab 20.30 Uhr Zeit, wobei dann ja auch noch der übliche Haushalts-Bürokram und alles was für Schule, Kindergarten und sonstiges organisiert werden muss, anfällt. Wenn man dann um 6 Uhr wieder aufstehen muss bleibt nicht mehr allzu viel. Kinderlos hätte ich da gar nicht groß drüber nachgedacht, da hätten mir die drei Wochen neben der Arbeit auch gereicht. So ist es aber definitiv anders.
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