FH-Professur - Erfahrung ausserhalb der Uni

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archimede007
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FH-Professur - Erfahrung ausserhalb der Uni

Beitrag von archimede007 »

Hallo zusammen,

Lage:

FH-Prof.-Stelle-Ausschreibung, die zum Promotion-Thema sehr gut passt.

Dennoch folgende Situation:
  • Promotion (mit suma cum laude)
  • Zwei Jahre als Gruppenleiter an der Uni nach der Promotion (Position passt sehr gut zum FH-Prof.-Stelleninhalt)
  • Anschliessend Wechsel in die Industrie als Abteilungsleiter vor 8 Monaten (jetzige Position hat nur zum Teil mit dem FH-Prof.-Stelleninhalt zu tun)
d.h. "3 Jahre ausserhalb der Uni" kann ich (noch nicht) nicht vorweisen.
  • Macht es Sinn, sich trotzdem zu bewerben? da es sich um die einzige FH in der Nähe handelt, möchte ich nicht leichtsinnig spätere Möglichkeiten verspielen (gibt es soetwas wie eine Black-List abgelehnter BewerberInnen? :D )
  • Warten? aber wann wird es so eine Möglichkeit in der Nähe nochmal geben? ungewiss!
  • Wie sehen eure Erfahrungen aus? ich kenne (leider nicht persönlich) einen Fall von direktem Wechsel Uni --> FH (ohne Habilitation). An die Berufung-Profis hier: wie geht das?
Vielen Dank für das Feedback
mashdoc
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Re: FH-Professur - Erfahrung ausserhalb der Uni

Beitrag von mashdoc »

Die Berufserfahrung ist ein gesetzlich verankertes Kriterium.
echolot
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Re: FH-Professur - Erfahrung ausserhalb der Uni

Beitrag von echolot »

Ich würde mich bewerben, wenn es inhaltlich gut passt und wohnortnah ist. Tatsächlich ist die Berufserfahrung außerhalb der Hochschule ein wichtiges Kriterium. Wenn man inhaltlich und menschlich gut passt, ernsthaftes Interesse an einer FH-Professur darstellen kann, dann wird man auch in die engere Wahl kommen, wenn die drei Jahre nicht ganz voll sind. (Lehrerfahrung wäre noch wichtig, dazu schreibst du leider nichts.)

Alles weitere hängt dann von der Bewerberlage und dem gewünschten Starttermin ab. Wenn letzterer noch weit in der Zukunft liegt, könnte die BK argumentieren, dass bis dahin ausreichend Berufserfahrung gesammelt wurde. Insbesondere dann, wenn es ansonsten wenige (geeignete) Bewerber gibt. Es ist schon richtig, was mashdoc sagt - es ist eine gesetzliche Anforderungen (im Landesrecht verankert). Allerdings kann man im begründeten Ausnahmefall (besonders schwierig zu besetzende Stelle, musste schon zum zweiten oder dritten Mal ausgeschrieben werden oder besonders hochkarätiger Bewerber, den man unbedingt gewinnen will...) auch davon abweichen.

Die Bedenken, dass man sich spätere Bewerbungen verbaut, halte ich für unbegründet. Sollte es beim ersten Mal nicht klappen, dann zeugt doch eine Bewerbung auf eine zweite Stelle nur davon, dass man es wirklich auch machen will. Anders sieht es aus, wenn man sich unprofessionell verhält, z.B. zusagen und dann nicht kommen oder schlecht über andere Bewerber / Hochschulen redet...
Dell
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Re: FH-Professur - Erfahrung ausserhalb der Uni

Beitrag von Dell »

Die Berufserfahrung außerhalb der Uni habe ich als eines der am wenigsten bedeutenden Kriterien erlebt.
Für FHs wird es immer wichtiger Drittmittelforschung (Overhead-einnahmen für FH) zu betreiben und Doktoranden zu betreuen. Beides Fähigkeiten die man als Uni- Wissenschaftler mit entsprechendem Netzwerk eher hinbekommt.
Da wundert es mich auch nicht, dass ein mir bekannter FH-Fachbereich überwiegend mit (habilitierten) Leuten ohne Erfahrung außerhalb der Uni besetzt ist.
fiona
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Re: FH-Professur - Erfahrung ausserhalb der Uni

Beitrag von fiona »

Ich habe mal von einem FH Prof gehört, dass die 3 Jahre Praxis absolut unerlässlich sind und dass seine Bewerbung daran beinahe gescheitert wäre - er hatte sogar 7 Jahre, aber als Selbständiger, also schwerer nachweisbar.
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