Erfahrungsberichte: Doktorandenstelle in Geistes-/Kultur-/Sozialwissenschaften

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NessaFabi85

Erfahrungsberichte: Doktorandenstelle in Geistes-/Kultur-/Sozialwissenschaften

Beitrag von NessaFabi85 »

Liebe DoktorandInnen,

heute habe ich mich im Forum angemeldet, da ich dringend Erfahrungsberichte brauche. Doktoranden, die mir etwas aus ihrem Alltag berichten.

Ich bin Ethnologin mit Abschluss Master, 31 Jahre alt und seit einem Jahr Volontärin in einem Museum. In nun 11 Monaten ist dieses Volontariat beendet und die Frage, was danach kommt, steht bereits jetzt an. Bereits mit meiner Masterarbeit habe ich wichtige und brisante Aspekte aus der Museumswelt beleuchtet. Ein Vorhaben, das ich als Herzensangelegenheit sehr gerne in einer Promotion weiterführen möchte. Wenn denn das Geld und alles stimmt....

und so kommen wir zum Kern dieses Schreibens: der Dozent, der mich damals bei meiner Masterarbeit betreute, könnte mir eventuell eine Doktorandenstelle anbieten. Also eine wissenschaftliche Mitsrbeit an seinem Lehrstuhl. Das ist natürlich ein tolles Angebot und die Frage mit dem Geld wäre dann ja garnicht mal so tragisch. Denke ich zumindest. Als Volontär verdiene ich bei einer 100%-Stelle ja auch nur 50%. Und ich gehe mal davon aus als Doktorandin auch auf keine volle Stelle zu kommen und somit in etwa den gleichen Lohn weiterhin erhalten würde.

Jetzt die Frage an euch: ihr seid Doktorand? Wie sieht das mit eurem Gehalt aus? Wie sieht euer Alltag aus? Wieviele Stunden arbeitet ihr am Lehrstuhl? Wie viel Zeit bleibt übrig für die Promotion? Und wie verteilen sich eure Arbeitsstunden? Wie organisiert ihr eure Forschungsreise? Sprich: ist der Urlaub mit den normalen 30 Tagen im Jahr organisiert oder wie? Fragen über Fragen: aber alle sehr wichtig und spannend.

Ich freue mich über eure realen Einblicke, Erfahrungen, und so weiter.

Liebe Grüße
Nessa
praktikum
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Re: Erfahrungsberichte: Doktorandenstelle in Geistes-/Kultur-/Sozialwissenschaften

Beitrag von praktikum »

Du solltest natürlich schon wissen, ob das eine halbe Stelle ist oder etwas Anderes. :)

zu den Randbedingungen:
An der Uni arbeitest Du meistens im öffentlichen Dienst und wirst dann nach Deiner Qualifikation eingruppiert. Der Urlaub entspricht dem dort geltenden Tarifvertrag.
NessaFabi85

Re: Erfahrungsberichte: Doktorandenstelle in Geistes-/Kultur-/Sozialwissenschaften

Beitrag von NessaFabi85 »

Ja das stimmt schon, allerdings steht der Termin, an dem der Dozent und ich uns konkreter über die Rahmenbedingungen unterhalten können noch aus.

Mich interessiert vor allem welche Erfahrungen ihr generell macht macht. Einfach Erfahrungsberichte unterschiedlichster Art. Wie sieht euer Alltag aus? Habt ihr das Gefühl zu wenig Zeit für die Promotion zu haben?
flip
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Re: Erfahrungsberichte: Doktorandenstelle in Geistes-/Kultur-/Sozialwissenschaften

Beitrag von flip »

Warum?
Was bringt es dir, wenn die andere ihre Erfahrungen mitteilen? Eine Promotion ist individuell und sehr stark abhängig von dem Gepflogenheiten an der Professur. Negative Berichte findest du hier zu hauf, einfach mal suchen.

Es ist löblich, dass du möglichst viel am Anfang wissen möchtest. Aber was bringt es dir, wenn ich schreibe, dass ich auf einer 100% Stelle sitze, faktisch keine Lehre habe und von der Uni finanziell bei allen Reisen unterstützt werde? Oder auf der anderen Seite seit Jahren vom Prof tyrannisiert werde, Lehre bis zum abwinken habe und das Ende der Diss in weiter Ferne schwebt.
Was willst du mit diesen Infos anfange?

Wesentlich sinnvoller ist es, wenn du dich im Umfeld des Professors umhörst!
Zuletzt geändert von flip am 31.10.2016, 14:00, insgesamt 1-mal geändert.
JohnvanConnor

Re: Erfahrungsberichte: Doktorandenstelle in Geistes-/Kultur-/Sozialwissenschaften

Beitrag von JohnvanConnor »

Eine kleine Ergänzung zu dem Tipp, sich im Umfeld des Lehrstuhls umzuhören: Mit gezieltem Einsatz von google herausfinden, wer in den letzten 10-15 jahren an dem Institut so mit einer Promotion angefangen hat und was aus den Leuten inzwischen geworden ist. Sind diese Promotionen tatsächlich abgeschlosssen worden? Sind zumindest einige von denen in der Wissenschaft untergekommen? Aus solchen Beobachtungen kann man schon Rückschlüsse ziehen auf die Gepflogenheiten am Institut. Wie andere schon gesagt haben hängt es halt wirklich ganz stark vom Prof. ab, einmal von seiner/ihrer Persönlichkeit, aber auch von der Position im Fachgefüge (bei vielen Drittmittelprojekten und wichtigen Gremienposten kann man z.B. tendenziell eher auch eine forderndere Haltung gegenüber Doktoranden erwarten, was aber eben auch vorteilhaft sein kann!)
Dell
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Re: Erfahrungsberichte: Doktorandenstelle in Geistes-/Kultur-/Sozialwissenschaften

Beitrag von Dell »

Die Erfahrung der User wird dir in der Tat wenig helfen, da es überall anders gehandhabt wird.
Ein paar Tips:
Geh mit den anderen Angestellten einen Kaffee trinken und versuche mit möglichst vielen zu sprechen. (Hat jeder einen ausgestatteten Arbeitsplatz, Anschlussfinanzierungen, Diss-fremde Aufgaben, Konferenzen, Eigenständigkeit, etc)
Kläre mit dem Prof die Dauer der Finanzierung (und Sicherheit der Anschlussfinanzierung wenn der 1. Vertrag nicht die ganze Dauer abdeckt) ab und frag ihn auch danach wie erfolgreich die vorhergehenden Doktoranden waren und wo sie gelandet sind.
NessaFabi85

Re: Erfahrungsberichte: Doktorandenstelle in Geistes-/Kultur-/Sozialwissenschaften

Beitrag von NessaFabi85 »

Besten Dank an alle. Bisher weiß ich in der Tat noch viel zu wenig über die Rahmenbedingungen, aber Eure Antworten helfen extrem weiter, da ich nun auch weiß, worauf ich achten muss und welche Aspekte auf mich zukommen könnten. Dementsprechend kann ich mich viel besser und breiter auf das Gespräch vorbereiten.
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