Eine Hochschullaufbahn mit 36?

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silverwhale

Eine Hochschullaufbahn mit 36?

Beitrag von silverwhale »

Hallo an Alle im Forum!

Ich bin 36 Jahre alt und habe Physik studiert. Mein Traum war seitdem ich ein Kind war Physiker zu werden.

Nun ist es aber so dass ich lange nach einer Promotionsstelle gesucht habe und mir, ausser ein einziger Professor, Niemand was anbieten wollte. Selbst die eine Stelle war unbezahlt und ich hätte mich nur immatrikulieren dürfen wenn ich was brauchbares produziert hätte.

Also ging ich auf der Suche nach einer Arbeitsstelle. Und wurde tatsächlich fündig. Obwohl die Stelle ganz gut ist, bin ich trotzdem sehr traurig weil ich nicht in der Forschung bin.

Soll ich weiter versuchen zu promovieren? Gibt es für Jemanden der 36 ist noch bezahlte Promotionsstellen? Kommt eine Hochschullaufbahn für mich noch in Frage? Oder wie seht Ihr dass?
praktikum
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Re: Eine Hochschullaufbahn mit 36?

Beitrag von praktikum »

Eine Promotionsstellen wirst Du noch finden und das kommt in Deinem Alter auch noch in Frage. Eine Promotionsstelle und eine ertragreiche Hochschullaufbahn (Professur) sind aber verschiedene Dinge.

Gerade in MINT Fächern setzt man gerne auf junge Leute und die internationale Konkurrenz ist inzwischen gestiegen. Da sind Leute dabei, die mit 36 schon zahlreiche Veröffentlichungen, Lehrerfahrung, Promotion, Reputation, Kontakte usw. haben. Du stehst noch am Anfang.

Als Karriereboost für die aktuelle Firma oder für den späteren Sprung in eine andere Stelle macht das Sinn. Es macht auch Sinn, wenn man wissenschaftlich arbeiten möchte, da bietet sich vielleicht reduzierte Arbeitszeit an. Eine wissenschaftliche Karriere würde ich mit 36 nicht mehr bei 0 anfangen. Brilliante Ausnahmen bestätigen die Regel.
Etweb

Re: Eine Hochschullaufbahn mit 36?

Beitrag von Etweb »

@silverwhale,

bist du jetzt innerhalb von 3 Monaten 2 Jahre älter geworden? Und ich dachte du hättest schon mit der Promotion angefangen? Immer wieder die gleichen Fragen zu stellen bringt dich nicht weiter...
gelenkpfanne
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Re: Eine Hochschullaufbahn mit 36?

Beitrag von gelenkpfanne »

Vor einem Jahr fragtest Du, ob Du mit 34 Jahren zu alt für eine Promotion bist; nun fragst Du, ob Du mit 36 Jahren zu alt für eine Hochschullaufbahn bist. :?:

Promovieren kann man auch noch mit 70, wenn man einen Professor findet, der ein betreut. Gegebenenfalls muss dann das eigene Kind eben eine Professur besetzt haben und den eigenen Vater begutachten. :wink:
Ich schließe mich meinen Vorrednern an: Ansonsten ist der Beginn einer Hochschullaufbahn mit 36 eher etwas spät und dadurch unwahrscheinlich.
silverwhale

Re: Eine Hochschullaufbahn mit 36?

Beitrag von silverwhale »

Na ja, ob 36 oder 35 macht keinen großen Unterschied, bin 35 aber werde im Mai 36. Deswegen wollte ich schon mal fragen wie es mit 36 aussieht.

Ich glaube nicht dass ich die gleiche Frage gestellt habe. Promovieren ist dass Eine, eine Hochschullaufbahn dass Andere...
Mir war es damals nicht klar UND ich habe nach einer Promotion gesucht und es war sehr sehr schwer, nun fragte ich mich ob es eine Forschungskarriere nach der Promotion für mich geben könnte...

Ich denke das Alter mit 36 anzugeben und meine Fragen sind berechtigt.
Etweb

Re: Eine Hochschullaufbahn mit 36?

Beitrag von Etweb »

silverwhale hat geschrieben:Na ja, ob 36 oder 35 macht keinen großen Unterschied, bin 35 aber werde im Mai 36. Deswegen wollte ich schon mal fragen wie es mit 36 aussieht.
Ist halt für uns verwirrend.
silverwhale hat geschrieben: Ich glaube nicht dass ich die gleiche Frage gestellt habe. Promovieren ist dass Eine, eine Hochschullaufbahn dass Andere...
Mir war es damals nicht klar UND ich habe nach einer Promotion gesucht und es war sehr sehr schwer, nun fragte ich mich ob es eine Forschungskarriere nach der Promotion für mich geben könnte...

Ich denke das Alter mit 36 anzugeben und meine Fragen sind berechtigt.
Ob es eine Hochschulkarriere nach der Promotion geben kann, dass kann dir vorher keiner sagen. Ist sie mit 40 Jahren (nehmen wir deine 36 und schlagen mal 4 Jahre für die Promotion drauf) realistisch, wohl eher nicht. Aber sollte eh nie ohne Plan B (Industrie) im Hinterkopf promovieren.

Also:
- Willst du nur wegen einer Hochschulkarriere promovieren - > lass es sein
- Wäre Industrie danach auch OK, dann schau nach ner Finanzierungsmöglichkeit
- Wenn du fertig bist: Dann kannst du entscheiden: Hab ich ein Profil mit dem ich irgendwo eine Chance auf einen Lehrstuhl habe, ansonsten Plan B

PS: Altersgrenze bei der Verbeamtung ist normalerweise bei 40 Jahren angesetzt... und die wenigsten werden wohl nach der Promotion ohne PostDoc/Berufserfahrung direkt auf ne Professur gehen. Selbst wenn es nur ne FH Professur wäre - du würdest nicht verbeamtet werden.
Simona
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Re: Eine Hochschullaufbahn mit 36?

Beitrag von Simona »

Das mit der Altersgrenze bei 40 stimmt so nicht, schon gar nicht für die Hochschullaufbahn, und ist von Bundesland zu Bundesland durchaus unterschiedlich. Wenn du einen Plan B hast und eine Promotion möglich ist (was sich ja wenn ich es richtig verstanden habe mit der Förderung entscheidet) würde ich sagen: wenn es dir so wichtig ist , mach es, vielleicht kannst du ja anschl. auch Wirtschaft und Wissenschaft kombinieren, evt, durch eine Mitarbeiterstelle an der Uni, nach der Befristung in der Wirtschaft, du müsstest halt schon sehr flexibel sein. Vielleicht promovierst du auch und stellst dann fest, dass du gar nicht mehr an die Uni willst, hast aber nicht zeitlebens das Gefühl, eine Gelegenheit verpasst zu haben. Wenn es wie gesagt sowieso von der Förderung abhängt würde ich das mal in Angriff nehmen, vielleicht entscheidet sich ja damit schon alles.
Viel Glück!
rerx
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Re: Eine Hochschullaufbahn mit 36?

Beitrag von rerx »

Hallo Silverwhale,

mittlerweile wuerde ich auch sagen, dass es extrem unwahrscheinlich ist, dass es in dem Alter noch etwas mit der wissenschaftlichen Karriere im Uniumfeld wird. Neben Talent und Fleiss gehoeren auch Beziehungen und viel Glueck dazu -- und fuer aeltere Absolventen ist alles noch einmal schwerer.

rerx
Vollkornpizza
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Re: Eine Hochschullaufbahn mit 36?

Beitrag von Vollkornpizza »

Hallo,

ist es vielleicht eine Option für dich, nach Asien zu gehen? Ich könnte mir gut vorstellen, dass sich irgendwelche Unis in aufstrebenden Volkswirtschaften sowohl über ausländische Doktoranden als auch über ausländisches Lehrpersonal freuen. Internationalität macht seitens der Unis immer einen guten Eindruck.

Viele Grüße

VP
Etweb

Re: Eine Hochschullaufbahn mit 36?

Beitrag von Etweb »

Vollkornpizza hat geschrieben:Hallo,

ist es vielleicht eine Option für dich, nach Asien zu gehen? Ich könnte mir gut vorstellen, dass sich irgendwelche Unis in aufstrebenden Volkswirtschaften sowohl über ausländische Doktoranden als auch über ausländisches Lehrpersonal freuen. Internationalität macht seitens der Unis immer einen guten Eindruck.

Viele Grüße

VP
Ich hoffe du hast dir diesen Rat gut überlegt. Gerade in Asien herrscht auch an den Hochschulen eine völlig andere Mentalität. Und auch hier geht ohne Connections nichts. Es gibt übrigens genügend Leute die in ihr asiatisches Heimatland mit einem westlichen PhD (US, UK, NL, DE) zurückkehren und dort eine Hochschullaufbahn einschlagen. Warum? Weil die dortigen PhD Programme eben noch nicht so gut sind.

Simona hat geschrieben:Das mit der Altersgrenze bei 40 stimmt so nicht, schon gar nicht für die Hochschullaufbahn, und ist von Bundesland zu Bundesland durchaus unterschiedlich.
Point taken, da war ich tatsächlich der Meinung es gäbe eine einheitliche Grenze.

An dem allgemeinen Ton ändert sich da allerdings nichts. In einem Zeitalter der PhD Überproduktion sind die Chance für einen regulären Doktoranden schon verschwindend gering jemals in eine profitable Hochschullaufbahn einzuschwenken.
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