Dozententtätigkeit nur noch mit Promotion: Und nun?

[racinggreen61]

Hallo zusammen,
ich arbeite inzwischen bei mehreren privaten Hochschulen als freier Dozent. Die Fächer, die ich gebe, stammen aus dem Bereich, BWL, Marketing, digitale Wirtschaft und Management, interkulturelles Management. Die akademische Ausbildung von der Uni im Bereich BWL (Diplom) bringe ich mit.

Jetzt wird mir von einer Hochschule mitgeteilt, dass das Bildungsministerium die geringe Quote an promovierten Dozenten bemängelt und das sich dies ändern müsse. Sonst drohe mittelfristig auch der Entzug der Lizenz.

Heisst: Nicht promovierte, freiberufliche Dozenten sollen nicht mehr so häufig angefragt werden, sondern mit Vorzug promovierte.

Ich habe kein Problem damit, jetzt noch eine Promotion anzuschließen, jedoch bietet diese Hochschule es von sich aus nicht an. Habilierte Professoren/Doktoren, die an der Hochschule angestellt sind, sind Mangelware oder haben auch kein besonderes Interesse, die Quote zu erhöhen. Ist ja zusätzliche Arbeit. Aber eigentlich wäre es naheliegend, sich seine Mitarbeiter im eigenen Hause aufzubauen.

Man arbeitet zwar mit einer Managementschule in Ostdeutschland zusammen, aber die lässt sich den Weg der Promotion teuer bezahlen. Als freier Dozent mit nur geringem Stundensatz ist das nicht finanzierbar.

Wie die Hochschule die Quote erhöhen will, ist mir allerdings auch schleierhaft. Schon die Professoren werden durchwerg unterdurchschnittlich bezahlt. Leute mit Titel bewerben sich lieber in der Industrie und verdienen dort sofort 50% mehr. Dazu will man natürlich die Kosten für den Lehrbereich möglichst niedrig halten, nicht Promovierte mit geringerem Stundensatz waren bislang durchaus willkommen.

Wie findet man nun eine Möglichkeit, den Doktortitel anzuschließen? Möglichst noch mit einem Schwerpunkt, für den man sowieso schon brennt?

Irgendwie stecke ich da gedanklich fest, weil ich die Kontaktmöglichkeiten mehr oder weniger ausgeschöpft habe.

Hoffe auf Ideen


Thomas

[flip]

Du fragst sinngemäß: "Ich will promovieren, wie geht das?"

Also:
https://doktorandenforum.de/anfangen/index.htm

Mir stellt sich allerdings die Frage, warum du überhaupt unbedingt weiter für diese Hochschule arbeiten willst, wenn doch alles so schlecht ist.

[Johnny]

Mir stellt sich noch vielmehr die Frage, ob die freiberufliche Dozententätigkeit, die sicherlich miserabel vergütet wird (Lehrauftragsniveau oder kriegst nen 100er mehr pro Semester?), wirklich deine langfristige Perspektive sein soll? Und ob du tatsächlich glaubst, dass es nicht genug arbeitsloser oder prekär beschäftigte Promovierte gibt, die sich die Finger lecken nach jeder Möglichkeit, ein paar Euro dazuzuverdienen, damit sie nächsten Monat auch noch ihre Miete zahlen können? Sollte die Regelung greifen, wirst du schneller ersetzt, als du "Promotion" sagen kannst. Bis du fertig bist (also mind. 2-4, ggf. auch 6 Jahre lang) musst du dich ja auch irgendwie finanzieren...