Tagungsteilnahme: Wie geht ihr mit Absagen um?

kittenexpress
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Tagungsteilnahme: Wie geht ihr mit Absagen um?

Beitrag von kittenexpress »

Ich habe heute eine Absage bekommen, für eine Tagung/Workshop, bei dem man sich bewerben musste. Ich habe viel Zeit und Mühe in das Expose für die Bewerbung gesteckt, deswegen wurmt mich die Absage umso mehr. Ich weiß, von sowas sollte man sich nicht unterkriegen lassen, aber ich habe mich dort mit dem Expose meiner Dissertation beworben und bin nun sehr verunsichert und stelle gleich alles in Frage.
Wie würdet ihr damit umgehen?
flip
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Re: Wie geht ihr mit Absagen um?

Beitrag von flip »

Nicht weiter darüber nachdenken. Augenscheinlich bemisst du dem Komitee einen höheren Wert zu, als es tatsächlich hat.

Du hast Arbeit in ein "Exposé" gesteckt, also kannst du es jetzt auch bei anderen Konferenzen/Workshops einreichen. Ich habe davon vier bis fünf jährlich, wo ich was einreiche (und wo ich die Leute nicht kenne und daher tatsächlich jemand unabhängiges urteilt).
kittenexpress
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Re: Wie geht ihr mit Absagen um?

Beitrag von kittenexpress »

flip hat geschrieben:Nicht weiter darüber nachdenken. Augenscheinlich bemisst du dem Komitee einen höheren Wert zu, als es tatsächlich hat.
Inwiefern?
Ein Komitee hat mein Expose abgelehnt. Wieso sollte ich da am Komitee (das ja schließlich aus mehreren Personen besteht) und nicht an meiner Arbeit zweifeln?
Meggy

Re: Wie geht ihr mit Absagen um?

Beitrag von Meggy »

Nachdenken über das "warum" abgelehnt wurde halte ich für legitim und sehr gut - so kann man sich weiterentwickeln. Gab es Feedback / Begründungen?! Die Konferenzen/Workshops/Journal die ich so kennengelernt habe (und deren Prozesse) haben alle in irgendeiner Form begründet was nicht passt oder wo Verbesserungen nötig sind/wären.
Aber: drüber grübeln und verzweifeln: nein! Diese Prozesse sind imho HÖCHST subjektiv. Und oft ist doch gar nicht ganz klar, rein aus der Konf/WS Beschreibung/Ausschreibung, um was es denen WIRKLICH geht (Themenschwerpunkt etc). Daher würde das nicht als finales, allumfassendes Vernichtungsurteil über Deine Arbeit werten! Ich hab mich in den 5 Jahren meiner wiss. "Karriere" (bin als PostDoc in die Wirtschaft) 3 mal bei derselben Konf beworben - 2 mal wurde ich abgelehnt (1. mal zu wenig "Ergebnisse", 2. mal "Themenschwerpunkt passt nicht"), das 3. mal klappte es dann. Nur weil man einmal bei einer Konf o.ä. nicht genommen wird, heißt das nicht zwangsläufig dass die Arbeit grottig ist oder man da nie wieder ne Chance hat. Kopf hoch :blume: Wie gesagt: versuchen draus zu lernen (wenn sie keine Begründung liefern, sei "frech" und frag nach!) und woanders bzw. zu eniem anderen Zeitpunkt wieder versuchen :blume:
kittenexpress
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Re: Wie geht ihr mit Absagen um?

Beitrag von kittenexpress »

Danke für deine Antwort.
Nein, es gab keine Begründung, nur eine Mail an alle Abgelehnten, dass sich so viele beworben haben, die Plätze nicht ausreichen und daher auch sehr gute Bewerbungen abgelehnt werden mussten. Standard also.
Hach, ich würde da gerne drüber stehen und solche Absagen nicht persönlich nehmen, aber :oops:
flip
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Re: Wie geht ihr mit Absagen um?

Beitrag von flip »

Meggy hat geschrieben:Nachdenken über das "warum" abgelehnt wurde halte ich für legitim und sehr gut - so kann man sich weiterentwickeln. Gab es Feedback / Begründungen?! Die Konferenzen/Workshops/Journal die ich so kennengelernt habe (und deren Prozesse) haben alle in irgendeiner Form begründet was nicht passt oder wo Verbesserungen nötig sind/wären.
Einspruch!
Referees (bin selber einer, für Journals, als auch Konferenzen) sind Einzelpersonen. Das heißt, man wird immer aufgrund von Einzelmeinungen abgelehnt. Was der eine gut findet, findet der andere schlecht. Dass da wirklich mal ein Vorschlag kommt, den man nicht schon selbst bedacht hat, ist äußerst selten.

Änderungen machen daher nur bei einer (Conditional) Acceptance Sinn. Außer, man bekommt durchweg nur negatives Feedback. Dann sollte man sich Gedanken machen.
Cybarb
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Re: Wie geht ihr mit Absagen um?

Beitrag von Cybarb »

Hallo,

es kann so unterschiedliche Gründe geben, weshalb deine Einreichung abgelehnt wurde, weswegen ich tatsächlich nur zwei Möglichkeiten sehe:
a) nach den Gründen fragen (wenn es dich wirklich brennend interessiert, wird aber wohl nicht funktionieren)
b) ignorieren.

Gründe könnten sein:
- Gutachter finden das Thema langweilig
- Thema passt nicht zur Konferenz
- Gutachter finden - sofern bekannt - deinen Doktorvater doof
- Gutachter wollen lieber ihre eigenen Leute mit einem ähnlichen Thema auf der Konferenz platzieren
- Gutachter haben keine Ahnung von deinem Thema und urteilen "einfach mal so" (In einem Review erhielt ich mal die Auskunft: "this is rubbish" - großartig! Ebenso erhielt ich mal den Kommentar: "I am not familiar with the topic of this paper, but it sounds quite interesting")
- Einreichung ist tatsächlich schlecht

Deshalb: Ignoriere das, leg dir ein dickes Fell zu (was mir auch nicht leicht gefallen ist) und hol dir Meinungen von Leuten, die Ahnung haben und die bereit sind, über deine Arbeit zu sprechen.

Gruß
Cyb
kittenexpress
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Re: Wie geht ihr mit Absagen um?

Beitrag von kittenexpress »

Ich danke euch sehr und arbeite jetzt (zunächst mit Trost-Pasta heute Abend) an meinem dicken Fell :)
Penguin
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Re: Wie geht ihr mit Absagen um?

Beitrag von Penguin »

Hi kittenexpress!

Du schreibst
ich habe mich dort mit dem Expose meiner Dissertation beworben
. Vielleicht ist das auch der Knackpunkt? Normalerweise praesentiert man auf einer Konferenz nur ein kleinen Ausschnitt der Dissertation/ ein Aspekt, da es sonst zu viel und zu umfangreich wuerde, z.B. ein Kapitel.

lg
Paulchen
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Re: Wie geht ihr mit Absagen um?

Beitrag von Paulchen »

Wenn ich als Neuling in diesem Forum auch hierzu einen Tipp geben darf:
In dem System Wissenschaft muss man solche Absagen leider aushalten. Das betrifft Bewerbungen auf Stellen, Vorträge / Workshops und auch eingereichte Aufsätze. Ich weiß, dass einen das gerade dann mitnimmt, wenn es um die Diss oder für einen wichtige Projekte geht. Um dich aber zu beruhigen: Ich habe über ein sehr inovatives und interdisziplinär ausgerichtetes Thema promoviert, das auch noch sehr gesellschaftsrelevant war. Als ich mich um ein Stipendium bei einer Stiftung beworben habe, haben die lieber die 100. Diss zu Schiller und Goethe gefördert. Meine Diss ist trotzedem erschienen. Mich hat diese Absage extrem motiviert. Ein anderes Beispiel: Mein bester Aufsatz wurde von der ersten Zeitschrift auch abgelehnt. Ich habe ihn dann einfach bei der nächsten eingereicht und da wurde er direkt angenommen.
Man weiß auch nie, was wirklich hinter Absagen steckt. Das ist meistens das übliche Uni-Gemauschel, also nicht entmutigen lassen.
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