Fehl am Platz...?

Laely

Fehl am Platz...?

Beitrag von Laely »

Ich bin neu im Forum und habe mich hier angemeldet, weil ich bereits nach zwei Monaten an mir sehr stark zweifle, ob ich überhaupt geeignet bin, oder auch einfach gut genug, um als Doktorand zu arbeiten. Ich arbeite natürlich jetzt schon viel mehr als ich bezahlt werde (ist ja normal als phd). Nur habe ich das Gefühl, selbst mit überstd am Wochenende und allgemein jeden Tag auf Arbeit,dass ich nicht schnell genug voran komme. Am Ende des Monats soll schon mein erstes Paper eingereicht werden für eine Tagung, die im September stattfindet. Ich fühl mich langsam mit der Suche nach geeigneten Quellen, der Statistik in R und auch mit dem schreiben des Papers komplett überfordert. Vor zwei Monaten war ich noch Student, jetzt soll ich auf einmal alles können. Schreiben und sprechen fachspezifisch auf englisch, die ganze Statistik, die vorher nur angekratzt wurde,usw. Ich habe schon echt das Gefühl, ich bin minderwertig und hab es nicht verdient, Doktorandin zu sein. Ich mache auch zusätzlich qualifizierungskurse,um mich natürlich zu verbessern, aber da scheine ich auch immer die schlechteste zu sein (im letzten wusste ich es auf jedenfalls genau, dass ich es war...) und verbesser mich so gut wie gar nicht...ich versuche es so sehr, setzte so viel Energie ein und bin schrecklich enttäuscht von mir selbst, dass ich so ein idiot zu sein scheine...ich bin seit dieser Woche auch total panisch, habe Angst, um Hilfe zu bitten, weil andere klar kommen, nur ich nicht. Ich will vor meiner Doktormutter und Kollegen nicht als volltrottel darstehen. Auch vor der Tagung hab ich unheimliche Angst, dass ich mich blamiere, weil ich immer so sehr nervös werde, wenn ich mich auf englisch artikulieren soll, dass mir nix einfällt in Diskussionen und bei Fragen anderer Wissenschaftler. Ich habe noch nie wirklich auf englisch eine richtige wissenschaftliche Unterhaltung geführt... Ich habe insgesamt einfach den Eindruck, ich reiche nicht aus...ich habe eigentlich einen guten masterabschluss mit 1,6. nur jetzt fühle ich mich wie ein Hauptschüler zwischen Abiturienten auf Arbeit..ich bin in den zwei Monaten auch schon das dritte mal krank mit Grippe und Fieber,..ich suche einfach nach Lösungen, dass ich mit meiner Arbeit besser klar komme und mich seelisch nicht mehr so sehr belaste. Es wird momentan aber immer schlimmer. Kennt einer von euch meine Probleme? kann es vllt besser werden mit der Zeit, wenn ich einfach versuche, dran zu bleiben? Mach ich mir zu viele Gedanke oder bin ich wirklich einfach zu schlecht für diese Arbeit? Tut mir Leid, der Beitrag hat nicht so richtig Hand und Fuß, ich sitze grad sehr geknickt auf meiner Couch und schreib einfach alles,was mich gerade beschäftigt...
Viele Grüße,
Laely
Dell
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Re: Fehl am Platz...?

Beitrag von Dell »

Bist du erst seit 2 Monaten dabei? Dann würde ich dem ein wenig mehr Zeit geben.
Das wissenschaftliche Arbeiten sollte dir bereits größtenteils aus der BA- und MA-Arbeit bekannt sein. Und jeder braucht ein wenig Zeit, sich in das neue Thema einzuarbeiten, also nicht von Anfang an mit den "Seniors" vergleichen.

Ggf. auch mal mit dem Chef sprechen. Eigeneinschätzungen sind ja oftmals auch zu negativ und in Wirklichkeit ist dein Chef sehr zufrieden? Unserer ist in dieser Hinsicht auch eher krass (aber schon sehr viel besser geworden und nimmt für eine gewisse Zeit auch ein wenig Rücksicht). Aber da bekommen die Leute zum Teil schon im 1. Monat gesagt, dass er nicht beeindruckt ist und man bis Ende des Jahres hat sich zu beweisen oder Tschüss (das machts psychisch auch nicht leichter). Ggf. auch mal mit einem Psychologen sprechen. Vielleicht gibts es bei dir an der Uni einen Service? (Wobei ich da eher ein Gegner bin und die "Augen zu und durch Methode" bevorzuge, da die von uns, die beim Psychologen waren/sind eher mal Abbrechen bzw. als Postdoc den Vertrag vorzeitig beenden, im Vergleich zu denen, die sich einfach durchbeißen.)

Bedenke: Nur weil alle scheinen super easy klarzukommen, muss das noch lange nicht so sein. Es gibt auch viele die sich einfach gut verkaufen und aber auch nur mit Wasser kochen bzw. psychisch auch nicht in guter Verfassung sind.
Zur Not ggf. eine andere Arbeitsgruppe suchen. Vielleicht ist es einfach nur ein Kompatibilitätsproblem.
daherrdoggda
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Re: Fehl am Platz...?

Beitrag von daherrdoggda »

man wächst an den aufgaben. niemand ist am anfang schon perfekt bei völlig neuen aufgaben, der sinn ist ja letztendlich, diese zu erlernen ;)
könnte man es schon, müsste man nix mehr lernen und grad darum geht es ja...
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xxheliaxx
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Re: Fehl am Platz...?

Beitrag von xxheliaxx »

Hallo Laely!

Ich denke, ich erzähl dir ein bisschen was von mir und vielleicht hilft dir das ein wenig. Ich hab schon an meiner Masterarbeit gezweifelt und weiß bis heute nicht, warum meine damaligen Betreuer, die heute auch mein DV und ZG sind, unbedingt wollten, dass ich promoviere. Ich schätze, dass alle anderen viel mehr Potential in mir sehen, als ich selbst. Leider hat mein Selbstbewusstsein nicht gerade zugelegt, seitdem ich Okt. 2014 mit der Diss angefangen habe. Ich zweifel sehr, so sehr, dass ich bei Kritik in einen Heulkrampf ausbreche und denke: Seht ihr, ich hab es doch gewusst, ich bin zu blöd für alles. Ich nehm auch seit 2013 an einem Kolloquium teil und komm mir darin vor, wie ein Vollidiot. Andere wirken immer so klug und reden so viel und ich verstehe nichts. Ich arbeite zwar nicht an der Uni und musste auch noch nie auf eine Tagung, aber im Grunde geht es mir nicht anders als dir. Ich denke auch, (Selbst-)Zweifel erleben wir alle mal und gesundes zweifeln bewahrt uns vor zu großen Höhenflügen, aber die Betonung liegt auf gesund! Fressen dich diese Selbstzweifel auf, dann wird es Zeit, dass du dir Hilfe suchst und halten wir mal eines fest: Hilfe ersuchen zeugt nicht von Schwäche oder dem Eingeständnis, dass man dumm bist. Es beweist, dass man merkt, dass irgendwas nicht stimmt, dass es so, wie es ist nicht weiter gehen kann und dass man den Mut hat aufzustehen und was dagegen zu tun, bevor es zu spät ist. Du musst dich nur überwinden! Zudem höre auf dich zu vergleichen! Ich weiß, dass ist leicht gesagt, denn ich ertappe mich auch dabei, aber es führt zu nichts. Es wird immer jemanden geben, der besser, größer, hübscher, etc. ist, aber du bist du. Es gibt Dinge, die kannst nur du und sein wir mal ehrlich: Bei wie vielen hat man schon gedacht, boah der ist so schlau, aber wenn man ein wenig beobachtet und genau hinschaut, dann stellt man mit einer Erleichterung und einem Schmunzeln fest, dass da mehr Schein als Sein ist. Zu deinen körperlichen Symptomen noch mal: Bei mir sind es in super stressigen Phasen Übelkeit, Schlafwandeln, Kopfschmerzen, Ausbleiben der Periode, etc. Dazu bleibt mir nur eines zu sagen: Höre auf deinen Körper! Er schickt dir diese Signale nicht aus Spaß, wobei wir wieder beim Thema Hilfe sind. Wenn du die Gefühle des Zweifelns, des Gestresstseins, des Unterdruckstehens und die ganzen körperlichen Symptome nicht selbst in den Griff bekommst, z.B. durch Spazieren gehen, gezielte Pausen, stärkere Strukturierung, usw., dann such dir Hilfe. Falls dir reden mit Freunden, Familie oder Kollegen reicht, super. Wenn nicht, dann wende dich an die, deren Job es ist - Psychologen/Psychiater/Psychotherapeuten und ich sag das nicht so dahin. Ich mach nämlich im Moment genau das. Wenn´s hilft, wieso nicht? Ach und noch etwas: Sätze wie
ich versuche es so sehr, setzte so viel Energie ein und bin schrecklich enttäuscht von mir selbst, dass ich so ein idiot zu sein scheine
sind ein deutliches Signal dafür, dass du dir viel zu viel Stress machst und dich viel zu sehr unter Druck setzt! Das wiederum führt dazu, dass a) dein Körper irgendwann meckert und b) eigentlich nichts mehr geht. Man denkt immer, also zumindest geht es mir oft so, dass man doppelt und dreifach soviel machen muss, wenn man am Vortag nichts geschafft hat und dann wacht man morgens auf und denkt sich: Oh Gott, heute doppelt und dreifach so viel und nichts geht mehr. Ein Teufelskreis. Man neigt schnell dazu sich selbst viel zu viel Arbeit aufzubrummen. Geh´s klein an und steiger dich soweit wie es geht. Versuch nicht gleich einen Berg in die Höhe zu heben, sondern erst mal einen Kieselstein. Klingt vielleicht blöd, aber es funktioniert. Die Pomodoro-Technik kann einem bei so was auch ganz gut helfen. Letztlich bleibt mir nur zu sagen: Erstens die Diss ist keine Masterarbeit oder Bachelorarbeit, sondern ein ganz anderes Level und da muss man erst mal mit klar kommen. Nimm dir Zeit dafür. Zweitens rede über deine Probleme. Keine kann Gedanken lesen und wie soll dir jemanden helfen oder vielleicht wissen, dass du dich überfordert fühlst, wenn du es nicht sagst. Drittens schau doch mal hier im Schreibtreff vorbei. Die Leute dort sind spitzen klasse! Geben Tipps, Trösten, treten dir in den Hintern, wenn´s sein muss und unterstützen - genau das, was man braucht! :wink: Fakt: Niemand ist perfekt und du bist nicht allein! :D

Uff, meine Güte, was für ein Textschwall. Ich hoffe, ich konnte dir mit dem ganzen Gesabbel etwas helfen. :blume:

Viele Grüße

helia
:heart: Life is hard but so very beautiful! (A. Lincoln) :heart:
Twinkies

Re: Fehl am Platz...?

Beitrag von Twinkies »

Hallo Laely,

ich denke, du setzt dich zu sehr unter Druck. Das äußert sich dann auch darin, dass du in letzter Zeit häufiger krank bist, und dass es dir seelisch nicht gut geht. Du bist erst seit zwei Monaten dabei, und hast doch noch paar Jahre, um deine Diss zu schreiben. Dass man sich erstmal einarbeiten muss und einfinden muss in das neue Thema, die neue Arbeitsweise, den wissenschaftlichen Alltag ist ganz normal.

Ich kann mir vorstellen, dass du dich jetzt direkt am Anfang überfordert fühlst: gleich irgendwelche Fortbildungen, dann die Tagung, die englische Sprache, usw. Du siehst momentan nur den riesigen Berg, der vor dir steht, und hast das Gefühl, ihn nicht bewältigen zu können. Aber alles auf einmal bewerkstelligen zu wollen, ist doch kaum möglich. Mach dir einen Zeitplan, bei dem du Stück für Stück die Aufgaben angehst, die anstehen. Sei nicht so streng zu dir selbst, wenn nicht gleich alles sofort so klappt, wie du dir das wünscht.

Ich würde auch vielleicht mal mit deiner Doktormutter reden. Wenn du ihr nicht gleich erzählen willst, dass du dich mit allem überfordert fühlst, dann trete doch erstmal mit einem von dir erarbeiteten Zeitplan und TO-Do-Liste an sie heran und besprech mit ihr, was für sie und dich realistisch erscheint. Vielleicht machst du dir auch gerade völlig unnötig Sorgen, und deine Doktormutter kann das ggf. sogar entkräftigen.

Was konkret dein Paper auf der Konferenz angeht: bis September ist ja noch etwas Zeit. Ich fand es auf Konferenzen immer sehr hilfreich, zu wissen, wo die vortragende Person steht, also ob die Person gerade erst angefangen hat mit ihrer Promotion; dann geht man auch i.d.R. nachsichtiger mit der Person und dem wissenschaftlichen Inhalt um.

Bitte gib nicht gleich auf, und gib dir selbst noch etwas Zeit. Allerdings ist es absolut keine Schande, wenn du nach einiger Zeit feststellst, dass diese Art der Arbeit dir nicht gut tut. Das hat dann aber nichts damit zu tun, dass du zu blöd oder zu unfähig bist.

Alles Gute :blume:

PS: Das hier:
(Wobei ich da eher ein Gegner bin und die "Augen zu und durch Methode" bevorzuge, da die von uns, die beim Psychologen waren/sind eher mal Abbrechen bzw. als Postdoc den Vertrag vorzeitig beenden, im Vergleich zu denen, die sich einfach durchbeißen.)
finde ich schon eine sehr fragwürdige Äußerung. Ob man sich Unterstützung bei einer psychologischen Beratungsstelle sucht bzw. wie viel es einem bringt, ist sicher personenabhängig. Aber Aussagen à la, Leute sollen sich lieber "durchbeißen", d.h. klaglos wirklichen jeden Dreck mitmachen, den das Uni-System einem hinschmeißt, anstatt Selbst-Fürsorge zu betreiben, halte ich für nicht sehr "gesund". Es hat sicher gute Gründe, wenn jemand die Diss oder Postdoc vorzeitig abbricht, die nichts damit zu tun haben, dass die Personen weniger "ausdauernd" oder nicht so "gut im Nehmen" sind, sondern einfach damit, dass ihnen mal objektiv jemand spiegelt, wie sehr man sich an der Uni ausnutzen lässt. Sorry, aber das musste jetzt mal gesagt werden.
Amalia

Re: Fehl am Platz...?

Beitrag von Amalia »

Liebe Laely,
ich würde Dir gerne ausführlicher antworten, habe aber gerade leider keine Zeit.

Befasse Dich mal mit dem „Hochstapler-Syndrom“: https://de.wikipedia.org/wiki/Hochstapler-Syndrom

Mir hat es außerdem geholfen, bei der Psychologischen Studienberatung der Uni ein paar Gespräche mit einer Psychologie zu führen. Diese Angebote gibt es an jeder Uni und man kann Sie ganz unverbindlich nutzen.

Ich wünsche Dir alles Gute! :blume:
A.
Laely

Re: Fehl am Platz...?

Beitrag von Laely »

Vielen Dank für die Antworten. Das hilft mir seelisch gerade wirklich. Vor allem bei deinem Kommentar, xxheliaxx. Ich fühl mich im Kolloquium auch echt peinlich berührt,wenn ich wieder nicht mitreden kann.da Kuss ich demnächst auch nen Vortrag halten, und hab nicht mal ausreichende Ergebnisse oder einen Plan wie das genau ablaufen soll.. Also noch ne Baustelle.ich fang leider auch schnell an, mal loszuheulen,was ja nicht so gerade Gang und gebe ist..das irritiert die Leute und die finden das natürlich auch seltsam..und ich hasse diese Eigenschaft an mir auch. Es einfach mal lockerer zu sehen, fällt mir sehr schwer. Der erste Monat ging. Och, dann überrannte mich immer mehr Arbeit und ich fiel in mein altes Muster.
Zur Hilfe suchen:
Ich werde mal gucken, ob die uni da was bei uns anbietet. Ich rede häufig mit meinem Freund darüber, er ist auch sehr einfühlsam und unterstützt mich so gut er kann.nur belastet es ihn dann natürlich auch, mich immer traurig zu sehen,was widerum mich belastet...ein Teufelskreis. Ich glaube,ich suche wirklich professionelle Unterstützung.
Da meine Doktormutter bereits meine masterarbeit betreut hat, hatte ich da schon mal ein offeneres Gespräch versucht zu führen, da sie oft Probleme hat(so scheint es mir), ausreichend Informationen auszutauschen, damit man einen roten Faden für die Arbeit hat. Man arbeitet zwei Wochen was aus, arbeitet viel daran, dann will sie manchmal doch was anderes, was frustrierend war. Sie ist eine sehr gute Wissenschaftlerin, kann sich aber wohl schlecht in Anfänger reinversetzen. Ich dachte, sie darauf anzusprechen, ist richtig. Es kam aber leider zurück, dass sie sich mehr Eigeninitiative von mir wünscht,mehr nicht...und an der mangelt es bei mir wirklich nicht!! Seitdem halte ich mich da lieber mehr zurück, wenn ich Probleme habe, weil ich glaube, dass sie es nicht verstehen kann, warum ich diese überhaupt haben kann.
@twinkies: ich versuche auch dran zu bleiben, da ich kein Freund davon bin, aufzugeben. Nur ist es wirklich hart und alles leidet drunter, ich mein Privatleben, natürlich auch die Arbeit. Die Tagung wird bestimmt nicht ganz so leicht, ich hoffe, man hat Nachsicht mit mir, da ich wirklich schlecht bin, mich spontan auf englisch zu unterhalten. Übung macht den Meister, ist aber schwer zu üben, wenn man nur alle paar Wochen mal nen Kurs auf englisch hat oder ein englischer Vortag im Kolloquium ist. Ich nehme alles mit,was ich kriegen kann, vergesse aber leider auch so schnell und viel wieder an Vokabeln. Hab da nicht so die affinität dazu..leider.
Viele Grüße
Laely
Twinkies

Re: Fehl am Platz...?

Beitrag von Twinkies »

Ich will mich Amalia da anschließen, was die psychologische Studienberatung angeht, die findest du i.d.R. beim Studentenwerk deiner Uni und ist auch für Promovierende offen. Da gibt es Einzelberatungen, aber oftmals auch Gruppen mit spezifischen Themen, vielleicht ist da ja was für dich dabei.

Was das Englisch angeht: liest du denn viel Fachliteratur auf Englisch? Das hilft ja oft schon, die gängige Terminologie, Ausdrucksweise, etc. zu verinnerlichen. Ansonsten könnte dir vielleicht ein Sprachtandem helfen? Also dass du dir eine_n englische_n Muttersprachler_in schnappst, die_der Deutsch lernen will, und dann könnt ihr euch in ungezwungener Atmosphäre auch auf Englisch unterhalten, oder du tauscht dich generell mal mit Leuten auf Englisch aus. Muss ja nicht unbedingt Fachterminologie darin enthalten sein, aber hilft dir in Bezug auf Sprachgefühl und -sicherheit. Oder Filme, Serien mal in der englischen Originalsprache schauen.

Noch ein Tipp: versuche, deine (emotionalen) Reaktionen, wie z.b. Heulen, oder dass du die Sache nicht "locker" sehen kannst, nicht zu hassen. Je stärker du dagegen ankämpfst, desto schlechter fühlst du dich damit. Versuche, deine Gefühle nicht zu bewerten, sondern als das zu sehen, was sie sind: Gefühle, die ihre Daseinsberechtigung haben. Vielleicht hilft das nicht unbedingt, diese Gefühle abzubauen oder zu vermeiden, aber die Akzeptanz deiner emotionalen Reaktionen reibt dich nicht noch zusätzlich so auf, die das Hassen dieser und die Selbstvorwürfe.
flip
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Re: Fehl am Platz...?

Beitrag von flip »

Du willst zu viel viel zu schnell.
Und dass das permamente Vergleichen der eigenen Leistungen mit anderen keine gute Idee ist, hätte die schon im Bachelor auffallen müssen. Lass es einfach sein. Natürlich wissen andere mehr, da sie schon länger dabei sind. Natürlich ist deine 1,6 ein Indikator für garnichts. Natürlich helfen die "Weiterbildungskurse" nichts, wenn du sie später nicht anwendest.

Es ist deine Diss, du wirst dich vor niemandem, außer vor deiner Betreuenrein, dafür rechtfertigen müssen. Wenn du an der Konferenz nicht teilnehmen kannst, weil das Papier nicht fertig wird, dann sag es ihr einfach. Habe ich schon drei Mal bei anderen Konferenzen getan und ich tue es auch nächste Woche wieder. Nur mache ich mir deswegen keine Vorwürfe. Wenn das Papier nicht so weit ist, dann ist es halt so.

Forschung ist ein langwieriger Prozess und die Routine darin kommt nur sehr langsam. Du kannst bspw. in Statistik nicht alles sofort wissen. Und ein Studium bereitet dich auch nur unzureichend darauf vor. Es dauert nunmal. Du musst lernen, gelassener an die Sachen heranzugehen.
Laely

Re: Fehl am Platz...?

Beitrag von Laely »

Twinkies: ja, ich würde sagen, dass mindestens 90Prozent der von mir verwendeten Literatur auf englisch verfasst wurde. Es ist mir auch nicht fremd,damit zu arbeiten.war ja in der bachelorarbeit und im master das gleiche. Nur brauche ich relativ viel zeit,um das alle durchzuarbeiten, die ich jetzt nicht mehr unbedingt habe.
ich liege gerade krank mit Fieber im Bett und versuch erstmal wieder fit zu werden.ich werde auch daran arbeiten, das alles etwas lockerer anzugehen und zu sehen und mir Rat suchen.ich hoffe sehr,dass ich irgendwann zurecht komme ohne dauernd traurig zu sein oder sogar in Panik uu geraten. Ich danke Euch.
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