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Re: Stipendium für den Doktor

Verfasst: 24.12.2015, 16:08
von Arizona
Ohne Unterstützung seitens des Betreuers und ohne einen sehr genauen Plan zu haben, wozu man promovieren will (elaboriertes Exposé) und ohne jegliches soziales/politisches Engagement schätze ich die Chancen für ein Stipendium als sehr, sehr gering ein. Auch dem Gutachten deines Betreuers, egal wie wohlwollend es geschrieben ist, wird man anmerken, dass er dich nicht kennt, dich nicht wirklich einschätzen kann und keine besondere Motivation hat, dich zu betreuen. Zumindest deutet das die Reaktion "kümmern Sie sich halt um ein Stipendium" für mich an. Und ein förderwürdiges Exposé schreibt sich auch nicht von heute auf morgen...

Re: Stipendium für den Doktor

Verfasst: 29.12.2015, 12:02
von Peterle
Hallo zusammen,
Ich bearbeite auch gerade eine Bewerbung für ein Stipendium. Im Formular steht die Frage: "Ist die Zulassung sichergestellt? Sind Sie als Doktorand angenommen?" Blöde Frage: Die Betreuung steht (hab da auch eine Bestätigung vom DV), bin aber noch nicht in der Uni eingeschrieben bzw. hab den Antrag auch noch nicht eingereicht. Gelte ich da als "angenommen"? :?

Re: Stipendium für den Doktor

Verfasst: 29.12.2015, 16:45
von Hella
Hallo Peterle,
das hängt von deiner Universität ab. An meiner zum Beispiel muss der Promotionsausschuß der Annahme als Doktorandin ganz offiziell zustimmen. Ich kenne auch genug, wo einfach eine schriftliche Zusage der Universität ausreicht. Und ansonsten, einfach bei dem Stipendiengeber nachfragen :wink:

Re: Stipendium für den Doktor

Verfasst: 02.01.2016, 01:42
von LittleMonkey
flip hat geschrieben: Wenn ich mich recht entsinne, dann läuft es in der Biologie so:
Du hast keinen Plan, bewirbst dich bei einer Arbeitsgruppe und wirst im Rahmen eines Drittmittelprojektes angestellst.
Du hast halbwegs einen Plan, bewirbst dich an einer Graduiertenschule und wirst dann im Rahmen dessen einem Projekt mit Stipendium (uniintern) zugeordnet.
Du hast einen Plan, erlangst ein Stipendium und gehst damit auf Bewerbungstour bei den Professoren. Diese ist insoweit eingeschränkt, als dass dein präferierter Professor dir vorher schon einen netten Brief für die Stiftung geschrieben hat.

Unabhängig davon: Du bewirbst dich einfach bei einem Professor und er stellt dich auf einer Haushaltsstelle an (sehr unrealisitsch, denn da sitzen die Arbeitsgruppenleiter, also Post-Docs.)
Der letzte Weg geht auch etwas andersrum, weswegen ich anfangs dachte, dass das Heyhos Weg wäre.
Mein Freund hat mit jemandem, den er bereits von früherer Zusammenarbeit kannte, ein konkretes Projekt ausgearbeitet. (Also zuerst Projekt + Betreuung gesichert). Es standen keine Mittel zur Anstellung zur Verfügung, also wurde mein Freund gebeten, sich um ein Stipendium zu bemühen. Im Gegensatz zu Heyho hat mein Freund da aber bereits ziemlich viel Hilfe bekommen, weil eben ein beidseitiges Interesse bestand, dass das Projekt realisiert werden kann. Es wurde auch versucht auf anderem Wege nochmal an Drittmittel zu kommen und sich nicht zwingend auf das Stipendium verlassen. Ansonsten hat der Betreuer ihm eben immer wieder Hinweise auf eventuell passende Stipendien gegeben und die Bewerbungen teilweise nochmal gegen gelesen, Verbesserungsvorschläge gemacht und so weiter.

Der Weg kann aber natürlich sehr zeitraubend sein und ist recht unsicher. Wenn der Betreuer keinerlei Interesse zur Mithilfe der Finanzierung zeigen würde und nur lose etwas in der Richtung von "Suchen Sie Sich ein Stipendium, dann sehen wir weiter" hinklatscht, würde ich persönlich es wohl gar nicht erst versuchen. Wenn bereits da bereits die Unterstützung fehlt hätte ich wenig Vertrauen, dass die weitere Zusammenarbeit ordentlich verläuft.
Mein Freund hat damals trotz guter Hilfe kein Stipendium erhalten.

Re: Stipendium für den Doktor

Verfasst: 02.01.2016, 06:53
von Arizona
LittleMonkey hat geschrieben: Der Weg kann aber natürlich sehr zeitraubend sein und ist recht unsicher. Wenn der Betreuer keinerlei Interesse zur Mithilfe der Finanzierung zeigen würde und nur lose etwas in der Richtung von "Suchen Sie Sich ein Stipendium, dann sehen wir weiter" hinklatscht, würde ich persönlich es wohl gar nicht erst versuchen. Wenn bereits da bereits die Unterstützung fehlt hätte ich wenig Vertrauen, dass die weitere Zusammenarbeit ordentlich verläuft.
Mein Freund hat damals trotz guter Hilfe kein Stipendium erhalten.
Das kann ich aus eigener Erfahrung nur bestätigen und unterschreiben! Ich habe meine Exposés zwar auch ziemlich im Alleingang verfasst, hatte also wenig inhaltliche Unterstützung und Rückmeldung dazu, das lag aber auch daran, dass man sich schon lange kannte und ich bereits zu diesem Zeitpunkt wissenschaftlich recht selbstständig arbeiten konnte. Allerdings waren die Gutachten, die ich von Betreuerseite für die Bewerbungen bekam, super und ließen erkennen, dass ich mit dem Projekt unterstützt werde. Ich halte es nicht für ausgeschlossen, dass man auch bei einer (noch sehr jungen) 'Zweckbeziehung' ein Stipendium erhalten kann, aber es muss schon deutlich werden, dass der Betreuer auch dahinter steht. Bei der Studienstiftung ist das z.B. bereits in der Vorauswahl explizit ein Auswahlkriterium (s. Homepage). Zudem kommt einem die Idee für ein förderwürdiges Thema meistens auch nicht alleine und über Nacht. Desiderate gibt es viele, bei vielen Themen hat das aber oft auch gute Gründe...