Hi,
algol hat geschrieben:
Aber ansonsten gibt es glaube ich schon Gründe, warum Leute eine Diss machen, auch ohne dass sie in Forschung / Lehre wollen.
Sicherlich gibt es die, und die sind zu respektieren. Ich persönlich bin da allerdings sehr streng und finde das nicht
sinnvoll. Eine Promotion beweist die Fähigkeit zum selbstständigen wissenschaftlichen Arbeiten als Eintrittsqualifikation in die Wissenschaft. Sich diese Arbeit zu machen ohne darauf aufbauen zu wollen ist wie Führerschein machen, ohne jemals fahren zu wollen.
DUKE_LUKE, die taz hatte am 30.8.2015 einen Artikel "Exzellenzinitiative aus dem Plattenbau" über Bürgerforscher und Citizen Science. Wenn man nicht in der Wissenschaft arbeiten will, ist das auch ein Weg. Und der kostet erheblich weniger Geld und Nerven.
algol hat geschrieben:
Aber klar muss man sich bewusst sein, dass man ein richtig großes Projekt angeht. und damit auch einen Zeitraum, den man nicht wirklich übersehen kann.
+1
Peterle hat geschrieben:Sehe ich anders. Warum sollte man das Buch, das man mal eben nebenher verfassen und veröffentlichen will, nicht als Diss. anrechnen lassen?
"Anrechnen lassen" geht finde ich nicht, weil man was Privates schon anders schreibt. Und dabei hat man:
1. Keinen Zeitdruck
2. Keinen Konformitäts- oder Autoritätsdruck, was Inhalt, Paradigma, Quellen, Gewichtung angeht
3. Keinen Publikationsdruck (neben der Diss)
4. Keinen Druck zu Neben- oder Gefälligkeitstätigkeiten, die mit der Diss nicht zu tun haben
Etc.pp.
Mathematikus hat geschrieben:Ich vertiefe mich gerne in ein Thema, ich recherchiere gerne, usw. Das war für mich die Motivation überhaupt an eine Diss zu denken!
Wie gesagt. Na klar kann man deshalb eine Diss schreiben, aber wenn man die Qualifikation nicht
braucht, kann man das alles auch entspannter machen. Finde ich.
DUKE_LUKE hat geschrieben:Die Motivation für ein potentielles Projekt liegt darin, dass ich mich seitlängerem mit Problemstellungen aus der Praxis beschäftigte, die man nur mit wissenschaftlichen Ansätzen lösen kann und wo es bis dato noch keine zufriedenstellenden Lösungsansätze gibt.
Tut mir leid, ist für mich immer noch kein Grund. Such dir einen Prof mit dem du kannst und publizier was mit dem. Das geht auch ohne Diss und Doktorandenverhältnis.
Aber so oder so: viel Erfolg! Es klingt so, als ob dir das Thema am Herzen liegt, und das ist gut und wichtig.
itsme hat geschrieben:ich kenne keinen einzigen Doktoranden, der seinen Plan täglich sechs oder acht Stunden konzentriert durchzuarbeiten, wirklich umgesetzt hätte. Es ist schlicht eine ganz andere Form von Arbeit, als eine Erwerbstätigkeit oder das Studium.
+100