Voraussetzung für externe/nebenberufliche Promotion

Elbfroggi
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Re: Voraussetzung für externe/nebenberufliche Promotion

Beitrag von Elbfroggi »

Ich glaube, wer ein Wiwi-Fernstudium an der Fernuni Hagen berufsbegleitend geschafft hat, hat gute Voraussetzungen für eine Diss. Klar sind das andere Herausforderungen, da gebe ich @itsme total recht (und hatte selbst ähnliche Probleme), aber es geht mE auch viel darum, dranzubleiben, einfach-immer-weiterzumachen und das Ziel nicht aus den Augen zu verlieren.

Dass der Titel keine Rolle spielen soll, verwundert mich ein wenig. Ein Grund, warum ich die Diss geschrieben habe, war, dass ich den Titel wollte. Es war nicht der einzige Grund, aber ein wichtiger. Ich hätte gedacht, dass das den meisten so geht.

@Duke_Luke: Viel Erfolg! :blume:
itsme

Re: Voraussetzung für externe/nebenberufliche Promotion

Beitrag von itsme »

Elbfroggi hat geschrieben: Dass der Titel keine Rolle spielen soll, verwundert mich ein wenig. Ein Grund, warum ich die Diss geschrieben habe, war, dass ich den Titel wollte. Es war nicht der einzige Grund, aber ein wichtiger. Ich hätte gedacht, dass das den meisten so geht.
Ich hab' in den verschiedenen Motivationslöchern komplette Spiralblöcke mit "Dr. itsme" als visualisierte Zielvorstellung vollgekritzelt. Whatever it takes ... .

Ich glaub', als einziger Grund trägt es einfach nicht genug, weswegen viel dazu kommen muss. Aber als ein Grund ist es der vermutlich greifbarste und deswegen für die Motivation am leichtesten einsetzbare.
Elbfroggi
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Re: Voraussetzung für externe/nebenberufliche Promotion

Beitrag von Elbfroggi »

itsme hat geschrieben: Ich hab' in den verschiedenen Motivationslöchern komplette Spiralblöcke mit "Dr. itsme" als visualisierte Zielvorstellung vollgekritzelt. Whatever it takes ...
Das hab ich auch gemacht, und hinterher die Seiten geschreddert, damit es niemand zufällig sieht :oops: :blume: Aber klar, als einziger Grund ist der Titel vermutlich zu wenig.
flberger
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Re: Voraussetzung für externe/nebenberufliche Promotion

Beitrag von flberger »

Hi,
algol hat geschrieben: Aber ansonsten gibt es glaube ich schon Gründe, warum Leute eine Diss machen, auch ohne dass sie in Forschung / Lehre wollen.
Sicherlich gibt es die, und die sind zu respektieren. Ich persönlich bin da allerdings sehr streng und finde das nicht sinnvoll. Eine Promotion beweist die Fähigkeit zum selbstständigen wissenschaftlichen Arbeiten als Eintrittsqualifikation in die Wissenschaft. Sich diese Arbeit zu machen ohne darauf aufbauen zu wollen ist wie Führerschein machen, ohne jemals fahren zu wollen.

DUKE_LUKE, die taz hatte am 30.8.2015 einen Artikel "Exzellenzinitiative aus dem Plattenbau" über Bürgerforscher und Citizen Science. Wenn man nicht in der Wissenschaft arbeiten will, ist das auch ein Weg. Und der kostet erheblich weniger Geld und Nerven. :)
algol hat geschrieben: Aber klar muss man sich bewusst sein, dass man ein richtig großes Projekt angeht. und damit auch einen Zeitraum, den man nicht wirklich übersehen kann.
+1
Peterle hat geschrieben:Sehe ich anders. Warum sollte man das Buch, das man mal eben nebenher verfassen und veröffentlichen will, nicht als Diss. anrechnen lassen?
"Anrechnen lassen" geht finde ich nicht, weil man was Privates schon anders schreibt. Und dabei hat man:

1. Keinen Zeitdruck
2. Keinen Konformitäts- oder Autoritätsdruck, was Inhalt, Paradigma, Quellen, Gewichtung angeht
3. Keinen Publikationsdruck (neben der Diss)
4. Keinen Druck zu Neben- oder Gefälligkeitstätigkeiten, die mit der Diss nicht zu tun haben
Etc.pp.
Mathematikus hat geschrieben:Ich vertiefe mich gerne in ein Thema, ich recherchiere gerne, usw. Das war für mich die Motivation überhaupt an eine Diss zu denken!
Wie gesagt. Na klar kann man deshalb eine Diss schreiben, aber wenn man die Qualifikation nicht braucht, kann man das alles auch entspannter machen. Finde ich.
DUKE_LUKE hat geschrieben:Die Motivation für ein potentielles Projekt liegt darin, dass ich mich seitlängerem mit Problemstellungen aus der Praxis beschäftigte, die man nur mit wissenschaftlichen Ansätzen lösen kann und wo es bis dato noch keine zufriedenstellenden Lösungsansätze gibt.
Tut mir leid, ist für mich immer noch kein Grund. Such dir einen Prof mit dem du kannst und publizier was mit dem. Das geht auch ohne Diss und Doktorandenverhältnis.

Aber so oder so: viel Erfolg! Es klingt so, als ob dir das Thema am Herzen liegt, und das ist gut und wichtig.
itsme hat geschrieben:ich kenne keinen einzigen Doktoranden, der seinen Plan täglich sechs oder acht Stunden konzentriert durchzuarbeiten, wirklich umgesetzt hätte. Es ist schlicht eine ganz andere Form von Arbeit, als eine Erwerbstätigkeit oder das Studium.
+100 :blume:
Promovieren in sechs Worten: "Ich quäle mich. Aber komme voran." -elbu
No-7

Re: Voraussetzung für externe/nebenberufliche Promotion

Beitrag von No-7 »

Grundsätzlich bin ich auch der Meinung, dass im Zweifel jeder seine eigenen Gründe für die Promotion hat. Ein wesentlicher Punkt ist aber (zumindest für die Motivation) tatsächlich der Titel bzw. wenn man nicht vor hat danach in die Forschung zu gehen, auch die eventuell besseren Chancen in der Wirtschaft...Hier wurde nun öfters das Thema Promotion im Ausland genannt. Wie wird denn der PhD eurer Meinung nach in Deutschland anerkannt bzw. ganz allgemein wie sehen die "deutschen" den PhD im Vergleich zum klassichen Doktor.
Green Goddess

Re: Voraussetzung für externe/nebenberufliche Promotion

Beitrag von Green Goddess »

OK, dann scheren wir mal "Die Deutschen" und die "PHD"s über eine Kamm. Wieviel Reputation hat wohl ein PHD von MIT, Stanford, ICL, Oxbridge, ... gemein mit einem von (fiktiv) Christian Church Community Univ. of South Dakota?
No-7

Re: Voraussetzung für externe/nebenberufliche Promotion

Beitrag von No-7 »

Nun gut, dann lassen wir die ganz großen und bekannten Namen mal sowohl aus deutschland als auch dem englischsprachigen Ausland weg. Ich denke ein Abschluss an einer Eliteuniversität ist immer ein alleinstellungsmerkmal, ganz egal wie gut und was für einen Abschluss man hat. Ich meine hier die "ganz normalen" englischen Universitäten welche sich so im Mittelfeld der Rankings finden....
Vollkornpizza
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Re: Voraussetzung für externe/nebenberufliche Promotion

Beitrag von Vollkornpizza »

Hallo No-7,

obwohl ich mich für eine wohlmeinende Foristin halte, sehe ich keine Möglichkeit, deine Frage sinnvoll zu beantworten. Daher mal eine Analogie:
"Wie anerkannt ist es, beim Fernsehen zu arbeiten?"

Tja, das hängt wohl davon ab, was man da so macht... moderiert man die Tagesschau, ist man bei "Witzischkeit kennt keine Grenzen" im Hasenkostüm auf der Bühne? Ist man gefeierter GZSZ-Star? Redakteur bei "Anne Will"? Kameraufrau bei n-tv? Castet man Familien für "Frauentausch"? Ist man Regisseur beim Tatort? ZDF-Auslandskorrespondentin in Washington? Moderator bei 9live?

Da käme wohl jeder zu anderen Schlüssen, was da jetzt wie anerkannt ist. Hängt auch ziemlich davon ab, wen man fragt. Bei manchen dieser Aktivitäten gäbe es wohl einen breiteren Konsens als bei anderen.

Aber deine Frage ist nicht nur nicht beantwortbar, sie ist mE auch nicht zielführend. Du möchtest promovieren, soweit so gut. Dazu braucht man drei Dinge:

- ein Thema
- einen Betreuer (m/w)
- einen Lebensunterhalt.

Daraus wiederum ergeben sich eine Reihe von denkbaren Kostellationen. Die kennst du alle. Also entscheide dich für die, die am besten in dein Leben passt und befasse dich nicht länger mit Spekulationen.

Viele Grüße
VP
itsme

Re: Voraussetzung für externe/nebenberufliche Promotion

Beitrag von itsme »

Vollkornpizza hat geschrieben:Hallo No-7,

obwohl ich mich für eine wohlmeinende Foristin halte, sehe ich keine Möglichkeit, deine Frage sinnvoll zu beantworten.
Merci! Du hast schön in Worte gefasst, was ich mir beim Lesen der Frage gedacht habe, aber nicht sinnvoll formulieren konnte. Ich hab mich gefragt, wie man bei dieser Herangehensweise an ein Promotionsvorhaben mögliche Zielkonflikte auflöst: Was ist, wenn man zwar eine renommierte Hochschule zur Auswahl hat, inhaltlich aber eher bei einer Universität mit geringerem Prestige geeignete Ansprechpartner und Strukturen vorfindet? Ordnet man dann die inhaltlichen Entscheidungskriterien der potentiellen "Anerkennung" bzw. dem "Lebenslaufwert" der Uni unter? Das halte ich für ein wenig erfolgsversprechendes Vorgehen, denn die Promotion dauert ja nun mal ein paar Jahre und ohne externe Stimuli ersäuft man bald im Frust. Da tröstet dann der Ruf bzw. die erwartete Anerkennung für die Wahl der Hochschule auch nur wenig.

:mrgreen: Kleine Anekdote zur gut gewählten Analogie: ein Bekannter, der bei einem Shopping Sender in der Verwaltung arbeitet, hat mir mal erzählt, dass man bei den Weihnachtsfeiern immer ein oder zwei Moderatoren sturzbetrunken vor dem Klo trifft - flennend und 'Meine Karriere ist vohorbeheiiiiii!' lallend. Dann doch lieber Hochschule Hintertupfingen .... .
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