Seid ihr glücklich mit eurer Promotion?

Jahresarchiv
easterbunny

Re: Seid ihr glücklich mit eurer Promotion?

Beitrag von easterbunny »

Eva hat geschrieben:Du hattest das sicher nicht beabsichtigt, aber ich fühle mich von der Absolutheit deines Beitrags etwas angegriffen.
Das hatte in der Tat nicht beabsichtigt, tut mir leid. :blume:

Du hast wahrscheinlich recht damit, dass es eine Typfrage ist. Ich konnte mir allerdings auch nie vorstellen, dass ich das beides schaffen würde, aber der Kinderwunsch ließ sich nicht so leicht unterdrücken, also hab' ich es riskiert. Mit dem klaren Wissen, dass dann wohl im Zweifelsfall die Diss' in die Binsen geht, wenn es mir zu viel wird.

Mein Beitrag ist dann wohl etwas zu forsch ausgefallen. :oops: Er sollte nur ein Plädoyer dafür sein, nicht von vorne herein den Kopf in den Sand zu stecken nach dem Motto: Ich promoviere, deshalb nehme ich mir die nächsten Jahre privat nix mehr vor. :wink:
-Minna-

Re: Seid ihr glücklich mit eurer Promotion?

Beitrag von -Minna- »

EDIT:
Tut mir leid, ich nehme den Hide-Beitrag raus. Es wäre eben einfach nicht richtig/fair gewesen das öffentlich zu schreiben.

Natürlich ist nicht alles schwarz und weiß, aber ich glaube es ist sinnvoll seine Prioritäten zu überdenken bevor man mit einer Promotion beginnt. Eine Promotion bedeutet oft auch (mentalen) Stress, weil man nie wirklich Feierabend hat und eigentlich immer im Hinterkopf hat, dass man was machen müsste. Es ist vielleicht nicht zwingend notwendig manche Dinge wie z.B. Heirat, Kinder kriegen, Haus bauen usw. dann aufzuschieben, allerdings bergen solche Sachen während der Promotion unter Umständen auch Risiken, denen man sich vielleicht nicht bewusst ist. Viele dieser Dinge bedeuten auch finanzielle Risiken und die meisten verfügen nicht über sehr viel Geld während der Promotion und eine sichere Einstellung ist ja auch nicht unbedingt die Regel. Natürlich ist es auch abhängig von der Person/Persönlichkeit, aber es ist definitiv sinnvoll sich vorher Gedanken zu machen und nicht mit "Wird schon werden" zu starten.
Zuletzt geändert von -Minna- am 04.12.2014, 10:03, insgesamt 1-mal geändert.
myfunnyvalentine

Re: Seid ihr glücklich mit eurer Promotion?

Beitrag von myfunnyvalentine »

wollte den letzten Beitrag lesen... Ich bin gerade in elternzeit und habe im Oktober eingereicht, meine Partnerin schreibt gerade fertig. Deswegen interessiert mich das sehr. ausführlich Antwort morgen - wer weiß wie lange der Nachwuchs schläft ;)
Zuletzt geändert von myfunnyvalentine am 04.12.2014, 00:04, insgesamt 1-mal geändert.
Benutzeravatar
Kugelfischchen
Beiträge: 4799
Registriert: 22.06.2009, 15:22
Status: Im Meer
Hat sich bedankt: 1 Mal
Danksagung erhalten: 1 Mal

Re: Seid ihr glücklich mit eurer Promotion?

Beitrag von Kugelfischchen »

@Minna
Bitte keine Hide-Beiträge außerhalb des Schreibtreffs!
Finde die tägliche Arbeitswut. (Baudelaire)
easterbunny

Re: Seid ihr glücklich mit eurer Promotion?

Beitrag von easterbunny »

@Minna: Das ist sehr tragisch, was deiner Freundin passiert ist. :( Aber sowas kommt schon sehr selten vor, da kommt dann wohl auch wieder das von Koenigsportal erwähnte Schicksal ins Spiel.

Während meiner Diplomarbeit hätte ich aber in der Tat auch nicht schwanger sein wollen. Da war für mich persönlich der Stress viel größer als jetzt bei der Diss'. Einfach weil es wesentlich mehr Zeitdruck gab bzw. einen festen Abgabetermin. Die 6 Monate musste reichen, ohne wenn und aber. Das hat mich sehr gestresst. Wenn mit der Diplomarbeit was schief geht, steht man außerdem nach 5 Jahren Studium ohne Abschluss da. :?

Jetzt bei der Diss' ist das (bei mir) anders, ich hab' ja schon mein Dipl.-Ing. und brauche den Dr. einen meinem Bereich auch nicht um beruflich erfolgreich zu sein. Meine Hauptmotivation zu promovieren war, das ich mich noch mal in Ruhe und ausführlich mit meinen Diplomarbeitsthema beschäftigen wollte, da ich doch sehr viel offen lassen musste nach den 6 Monaten. Allerdings war promovieren nie mein "Masterplan", sondern das hat sich dann eben erst während/nach der DA ergeben. Ich wollte schon während dem Studium lange ein Kind und habe brav bis nach dem Diplom gewartet. :wink: Aber länger konnte ich einfach nicht warten, zumal meine Schwester dann auch noch Nachwuchs bekam und ich deshalb dauernd mit dem Babythema konfrontiert war. Ich konnte eben nicht (@Eva) zuschauen, wie andere das haben, was ich auch gerne hätte. Ich hätte die Diss' sicher nicht zum Abschluss gebracht, wenn ich deswegen meinen Kinderwunsch noch um weitere 3 Jahre hätte verschieben müssen, weil dann wäre ich unglücklich geworden damit. Jetzt stehen die Chancen ganz gut. Bei mir sind die Prioritäten also etwas anders gesetzt, als vielleicht bei manch anderem. Die Familie ist das Wichtigere, der Dr. mehr das i-Tüpfelchen.
winniepooh

Re: Seid ihr glücklich mit eurer Promotion?

Beitrag von winniepooh »

Eva hat geschrieben:Was man unter dem Aspekt der Glücksvermehrung/Unglücksvermeidung vielleicht auch bedenken sollte vor der Entscheidung für die Diss: Wie gut schafft man es, private Lebenspläne (Partnersuche, Heirat, Familiengründung, Hausbau etc.) oder auch die berufliche Entwicklung für ein paar weitere Jahre aufzuschieben? Wie gut hält man es aus mitanzusehen, dass Leute im eigenen Umfeld diese Schritte gehen - heiraten, Kinder kriegen, Haus bauen, Karriere machen/gutes Geld verdienen-, während man selbst allein im stillen Kämmerlein an der Diss sitzt und weiter mit einem Studentenbudget auskommen muss?
Nur um kurz einen anderen möglichen Aspekt einzuwerfen: bei mir ist das Problem genau andersum gelagert. Ich habe oft das Gefühl, die Promotion zu früh angefangen zu haben. Während ich jetzt seit fast anderthalb Jahren an der Diss sitze, befinden sich meine Freunde noch im Studium (bzw. nähern sich jetzt dem Ende) und leben das Studentenleben inklusive Partys, Auslandssemester und allem, was dazu gehört. Klar ist das kein promotionsspezifisches Problem, sondern betrifft viele junge Berufseinsteiger, aber da die Diss doch ein sehr einsames Projekt ist, wollte ich nur erwähnen, dass es auch ein Problem sein kann, wenn die Freunde eben noch keinen Schritt in diese/irgendeine Richtung gemacht haben... Anders gesagt: Wie gut hält man es aus mitanzusehen, dass Leute im eigenen Umfeld das (Studenten-)Leben noch in vollen Zügen genießen, während man selbst allein im stillen Kämmerlein an der nicht so spaßigen Diss sitzt? :wink: Für mich ist das ein großes Problem gewesen, plötzlich nicht mehr dazuzugehören. Ich erinnere mich noch, dass ich meine Promotion im ersten Jahr oft verschwiegen habe, weil mir es mir so unangenehm war Doktorandin zu sein - habe dann einfach immer behauptet, ich würde an der Fakultät studieren und nicht dort arbeiten :oops:
flip
Beiträge: 1166
Registriert: 02.11.2012, 02:50
Hat sich bedankt: 2 Mal
Danksagung erhalten: 46 Mal

Re: Seid ihr glücklich mit eurer Promotion?

Beitrag von flip »

Ich glaube, die Kinderproblematik hatten wir hier schon das ein oder andere Mal diskutiert. Und man kann festhalten, wie so oft, dass es keinen Königsweg gibt, liebe Damen. :blume: In einigen Fällen kann es Sinn ergeben, in anderen niemals. ;)
easterbunny hat geschrieben:
Während meiner Diplomarbeit hätte ich aber in der Tat auch nicht schwanger sein wollen. Da war für mich persönlich der Stress viel größer als jetzt bei der Diss'. Einfach weil es wesentlich mehr Zeitdruck gab bzw. einen festen Abgabetermin. Die 6 Monate musste reichen, ohne wenn und aber. Das hat mich sehr gestresst. Wenn mit der Diplomarbeit was schief geht, steht man außerdem nach 5 Jahren Studium ohne Abschluss da. :?

Jetzt bei der Diss' ist das (bei mir) anders, ich hab' ja schon mein Dipl.-Ing. und brauche den Dr. einen meinem Bereich auch nicht um beruflich erfolgreich zu sein. Meine Hauptmotivation zu promovieren war, das ich mich noch mal in Ruhe und ausführlich mit meinen Diplomarbeitsthema beschäftigen wollte, da ich doch sehr viel offen lassen musste nach den 6 Monaten. Allerdings war promovieren nie mein "Masterplan", sondern das hat sich dann eben erst während/nach der DA ergeben.
Das ist allerdings eine sehr interessante Einstellung. Denn obwohl man "nur" sechs Monate für die Diplomarbeit hat, muss da am Ende ja nichts herauskommen. Bzw. es ist nicht schlimm, wenn nichts herauskommt, obwohl man alles gegeben hat. Das gibt es bei der Diss nunmal nicht und produziert wesentlich mehr Stress. Jedenfalls meiner Ansicht nach.
Ich muss ständig daran denken, dass alles, an dem ich aktuell arbeite, irgendwie auch verwertet werden muss. Das heißt, ich befinde mich schon seit zwei Jahren auf einem höhren Stresslevel, als der Abschlussarbeit. Es kann allerdings auch nicht mehr werden, jedenfalls bei ner kumulativen Diss. Bei der Monographie dürfte die Stresskurve so aussehen, wie bei der Abschlussarbeit. Man wird also am Ende unvorbereitet getroffen und muss durchackern. ;)
Meggy

Re: Seid ihr glücklich mit eurer Promotion?

Beitrag von Meggy »

flip hat geschrieben: Es kann allerdings auch nicht mehr werden, jedenfalls bei ner kumulativen Diss. Bei der Monographie dürfte die Stresskurve so aussehen, wie bei der Abschlussarbeit. Man wird also am Ende unvorbereitet getroffen und muss durchackern. ;)
Aber das kommt doch eigentlich auch wieder primär auf den DV und seine Arbeitsweise/Vorlieben an? Bei mir war es so (Monographie, disputiert) dass mein DV weite Teile schon kannte, da er explizit diverse Kernkapitel schonmal in der Rohfassung sehen wollte. Auch über die Gliederung haben wir mehrfach (lange) gesprochen, und immer mal umgestellt/umpriorisiert. Wie auch immer, am Ende war da nicht DIE riesen Unsicherheit OB ich es überhaupt schaffe, sondern eher "wie". Da ich sowieso nicht in der Wissenschaft bleibe, war ich also einigermaßen entspannt. Wie erwähnt waren es eher andere Stressoren, aka kranke/zahnende/anhängliche Kinder :wink: Und klar war das "Buch schreiben" kein Zuckerschlecken - aber eben auch kein unfassbar großer Stressfaktor (mehr)...
flip
Beiträge: 1166
Registriert: 02.11.2012, 02:50
Hat sich bedankt: 2 Mal
Danksagung erhalten: 46 Mal

Re: Seid ihr glücklich mit eurer Promotion?

Beitrag von flip »

Ah, es ging mir nicht um das generelle Bestehen, sondern einfach um die Arbeitsbelastung während der Diss. Und da ist es natürlich vorstellbar, dass bei der Monographie es am Ende etwas mehr wird. Was natürlich nicht ins Gewicht fällt, wenn man bei der kumulativen Diss seine Artikel erst zum Ende hin einreicht. ;)
Aber ja, die Gewisseheit zu haben, dass man nicht in dem Laden verbleiben will entspannt schon. Das habe ich auch sehr schnell gemerkt!

Was die Betreuung angeht, ist es ja eh immer anders. Ich konnte bspw. bei meiner Abschlussarbeit auch immer zu meinem Betreuer und wusste schon nach einem Monat, dass ich diese locker bestehen würde. Natürlich gibts auch andere, wo man nur einmal kommen darf, usw.
Koenigsportal
Beiträge: 2262
Registriert: 20.01.2008, 19:16
Status: doctrix
Hat sich bedankt: 15 Mal
Danksagung erhalten: 3 Mal

Re: Seid ihr glücklich mit eurer Promotion?

Beitrag von Koenigsportal »

flip hat geschrieben:Ich glaube, die Kinderproblematik hatten wir hier schon das ein oder andere Mal diskutiert. Und man kann festhalten, wie so oft, dass es keinen Königsweg gibt, liebe Damen. :blume:
:shock: Täusche ich mich, oder belegt dieser Satz die von mir angesprochene Geschlechterproblematik, lieber Herr :trost:
"Do what you can, with what you've got, where you are." (Th. Roosevelt)
Gesperrt
  • Vergleichbare Themen
    Antworten
    Zugriffe
    Letzter Beitrag