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Re: Thema alt, Thema neu, Thema unklar

Verfasst: 13.08.2014, 21:22
von FlimBeam
Hallo Sonic,

abgesehen von der Motivationsfrage, ein bereits 'erledigtes' Thema nochmals zu bearbeiten (schöne Analogie mit dem gleichem Tunnel, aber einem anderen Ausgang), sehe ich die Themenwahl u.U. gar nicht kritisch. Da Du Englisch, Syntax und Korpora in Deiner Arbeit kombinieren willst, gehe ich davon aus, dass Dir unfangreiches (auch technisches und statistisches) Methodenwissen zur Verfügung steht oder dass Du sehr gewillt bist, Dir dieses anzueignen. Ich würde mich darauf konzentrieren. Damit verfügst Du über 'Hardskills', die man Dir nicht nehmen kann und die in Linguistik sehr gefragt sind. Ich habe selbst zuerst theoretische Linguistik studiert, bin dann aber mehr und mehr in Richtung Psycholinguistik abgewandert, da ich einfach gemerkt habe, dass es am Ende nicht wirklich entscheidend ist, was Du inhaltlich bearbeitet hast, sondern mit welchen Methoden Du vorgegangen bist. D.h., wenn Deine Methode spannend, anspruchvoll und innovativ ist, dann spielt es keine große Rolle, was Du damit inhaltlich angestellt hast. Überspitz formuliert: Syntaxtheorien kommen und gehen, Methodenwissen bleibt.
Und falls es nach dem Doktor doch nichts wird mit der Uni, so kannst Du noch bei Google als speech data analyst anheuern ;)
Allerdings würde ich wahrscheinlich das Thema doch verändern, da mich die Sache wohl die ganze Zeit über belasten würde - inhaltliche Abgrenzung hin oder her... Redundant bleibt auch paraphrasiert redundant...

Beam

Re: Thema alt, Thema neu, Thema unklar

Verfasst: 15.08.2014, 18:56
von SonicTheHedgehog
Liebe Leute,

vielen Dank für die neuen Beiträge! Ich habe meiner DM kürzlich eine Mail geschrieben, woraufhin sie mir ein Treffen vorgeschlagen hat, bei dem wir dann alles mal besprechen. Dank eurer Ratschläge und meiner eigenen Überlegungen der letzten Zeit bin ich zu dem Schluss gekommen, dass es die beste Lösung wäre, das alte Thema zu nehmen, um Daten/Aspekte/evt. sprachliche Merkmale aus dem gleichen Bereich zu erweitern und so eine Arbeit zu schreiben, die zwar in den gleichen thematischen Topf fällt wie die meiner Kollegin von der Tagung, aber eben eine andere Zutat im Wissensgebräu darstellt :-D (ich weiß auch nicht, woher in diesem Thread meine Metaphern kommen...)

Mittlerweile sind mir auch schon Ideen gekommen, wie ich mich weit genug abgrenzen kann, so dass - @Flim - ich es hoffentlich auch auf die Reihe bekomme, motiviert und am Ball zu bleiben :-) Ich stimme dir übrigens hinsichtlich der Themen-/Methodenfrage im Wesentlichen schon zu (aus berufspraktischer Sicht), aber mir persönlich wird mittlerweile manchmal zu viel darauf rumgeritten. Wenn es nur noch um sowas "Äußeres" geht, kann man es meiner Meinung nach auch sein lassen - die Sprachwissenschaft ist kein Bereich, die sich ihre Relevanz auf diesem Wege nehmen muss, wir haben manchmal auch wirklich was zu sagen! Damit meine ich natürlich nicht speziell dich und deine Arbeit, sondern das, was ich im Fach aktuell so beobachte. Tolle neue Korpusannotationen oder Visualisierungsmethoden schön und gut, aber man sollte auch spannende Fragen haben, neugierig sein, Dinge in Frage stellen; und wenn Leute mittlerweile keinen Deut mehr um klare Terminologie oder weitreichende Kontextualisierung geben sondern nur noch tolle Statistiken erstellen (stark überspitzt formuliert), dann vermisse ich manchmal eben doch "die alte Schule".

Danke nochmals an alle - ich berichte dann nochmal abschließend, was nach dem Gespräch rausgekommen ist.