Mist golden anmalen und publizieren

[Netzwerker]

Hallo,

entschuldigt die deftige Wortwahl im Betreff, aber es drückt momentan meine Gefühlslage ziemlich gut aus.

Meine Publikationslage ist momentan in Ordnung, ich denke mein Prof. kann zufrieden sein. Dennoch möchte er partout, dass ich alte Antragstexte für (bereits genehmigte) Forschungsprojekte ohne jegliche Ergebnisse auf einer viertklassigen Konferenz zur Publikation einreiche .

Ich verstehe nicht ganz, worum es ihm dabei geht. Meine Vermutungen:
a) Es sitzt jemand aus seinem Dunstkreis im TPC und er möchte demjenigen einen Gefallen tun.
b) Er möchte den Publikationsscore künstlich pushen (wobei hierbei ja auch Qualität zählt?).
c) Er möchte nicht, dass die in die Texte investierte Zeit vergeudet ist.

Wie würdet ihr reagieren? Schließlich steht da hinterher mein Name drauf .

Ich sehe die folgenden Optionen:
a) Mit ihm reden ... habe ich bereits erfolglos versucht.
b) Das Paper so schlecht zusammentackern, dass es bestimmt nicht genommen wird.
c) Das Paper mit minimalem Aufwand so schreiben, dass es Chancen hat, genommen zu werden - also die Methode "Augen zu und durch".

Ich bin gespannt auf eure Meinungen ...
... der Netzwerker.

[bienah]

Das habe ich auch einige Male erlebt und ich denke, die von dir genannten Gründe spielen da alle mit unterschiedlicher Gewichtung eine Rolle. Option a) fällt ja weg, das hat bei uns übrigens auch nie gefruchtet. Option b) ist nur denkbar, wenn der Prof. den Beitrag nicht liest, das hat er bei uns aber immer. Du musst auch bedenken, dass dein Name auch auf dem eingereichten Beitrag steht und dieser ja von Personen des Fachgebiets geprüft wird. Du kannst deinem Namen also auch dann schaden, wenn der Beitrag letztlich nicht angenommen wird. So unangenehm es ist und so sehr mir selbst das jeweils widerstrebt hat, ich würde dir zu Option c) raten. Mach das Beste draus, greife einen interessanten Aspekt heraus, fokussiere darauf und versuche, so gut wie möglich von der Veranstaltung zu profitieren, sollte der Beitrag angenommen werden.

[bullabü]

sehe ich auch so, kenne ich nur zu gut selbst.
C) und so, dass du auch noch irgendwie dahinter stehen kannst. Dein Name ist ja nicht der einzige darauf und man wird wissen, wenn man die Publikation sieht, wenn sie so aus deinem Rahmen der Veröffentlichungen heraus fällt, wie so was zu Stande gekommen sein wird. Es ist leider nicht so unüblich, gehört bestraft, aber was will man tun?