Bewerbung um Mitarbeiterstelle (Uni) - Erfahrungen

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Lollidieb

Bewerbung um Mitarbeiterstelle (Uni) - Erfahrungen

Beitrag von Lollidieb »

Hallo,

ich bewerbe mich gerade um Mitarbeiterstellen und habe folgende kurze Frage:
Was sind eure Erfahrungen mit dem Warten auf eine positive Rückmeldung? Wie lange dauert es, bis Unterlagen gesichtet worden sind und eine erste Bewerberrunde eingeladen wird? Kommen da schon einmal 4 Wochen zusammen, oder ist es eher kein gutes Zeichen, dass ich noch nichts gehört habe.

Dankeschön!
Jucy

Re: Bewerbung um Mitarbeiterstelle (Uni) - Erfahrungen

Beitrag von Jucy »

Hallo Lollidieb,
das hängt wahrscheinlich auch davon ab, wie schnell die Stelle besetzt werden soll (Semesterbeginn/Laufzeit Drittmittelprojekt/etc.) und wie viele Personen in die Entscheidung mit eingebunden sind (also wer alles einen Blick auf die Bewerbungsunterlagen wirft). Vier Wochen kommen mir recht lang vor, ich komme aber auch aus einem kleinen Fachbereich, in dem die Entscheidung "wen laden wir ein" auf recht kurzen Wegen gefällt wird.
Alles Gute weiterhin :blume:
jucy
Bara
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Re: Bewerbung um Mitarbeiterstelle (Uni) - Erfahrungen

Beitrag von Bara »

Meine (negativen) Erfahrungen sind recht durchwachsen: Von zeitnaher Absage (6 Wochen in der vorlesungsfreien Zeit) bis zu gar keiner Reaktion (und der Feststellung, dass die Stelle offenbar nur pro forma ausgeschrieben und sehr zügig besetzt war) ist mir alles untergekommen. In der Rückschau würde ich mich nur noch um Stellen bewerben, bei denen ich dem Prof. aus vorangegangenen Tätigkeiten (Klausurkorrektur, Stud. Mit.) bekannt bin. Das mag aber auch vom Fachbereich/der Uni abhängen. 4 Wochen sind allerdings nicht viel, da kann man mE noch gar nichts dran erkennen.
Mert_80

Re: Bewerbung um Mitarbeiterstelle (Uni) - Erfahrungen

Beitrag von Mert_80 »

Bei einer Stellenausschreibung gibt es noch paar andere Sachen zu beachten, die ich in den vergangenen Jahren so mitbekommen habe.
1. Es ist nicht selten, dass an Lehrstühlen Personen als WMAs eingestellt werden, die dort vorher als Studentische Hilfskraft tätig waren... D.h., dass diese Stellen intern eigentlich schon "besetzt" sind bzw. jemand dafür vorgesehen ist, der kurz vor dem Abschluss steht und am LS arbeitet. Manchmal sind es auch eigene WMAs, die bisher aber aus Drittmitteln bezahlt wurden und die Finanzierung sich jetzt ändert (oder umgekehrt aus Haushaltsmitteln). Oder ein Prof. wechselt die Uni und nimmt seine WMAs "mit" ..

2. Das ist eigentlich relativ unfair den Bewerbern ggü., die davon keine Kenntnis haben. Grundproblematik ist hierbei, dass diese Stellen zwingend ausgeschrieben werden müssen. Manche sind inzwischen so nett und geben das in der Stellenausschreibung an mit Formulierungen wie "Mit einer internen Bewerbung wird gerechnet".

3. Wann die Rückmeldung erfolgt, die Zusage und die Unterzeichnung des Vertrags hängt auch entscheidend von den Einstellungsfristen der Uni ab .. an manchen Unis muss der Vertrag bspw. spätestens 6 Wochen unterschrieben bei der Verwaltung sein ..

... also es spielen so einige Dinge eine Rolle ... :-/
Jucy

Re: Bewerbung um Mitarbeiterstelle (Uni) - Erfahrungen

Beitrag von Jucy »

In der Rückschau würde ich mich nur noch um Stellen bewerben, bei denen ich dem Prof. aus vorangegangenen Tätigkeiten (Klausurkorrektur, Stud. Mit.) bekannt bin.
Das schränkt halt leider sehr ein... Dennoch denke ich auch, dass persönliche Kontakte, entweder über die direkte Mitarbeit am Lehrstuhl etc. oder über Tagungen, unheimlich viel wert sind.

Und JA, diese Bewerbungsphase ist unheimlich frustrierend...
DoneXY

Re: Bewerbung um Mitarbeiterstelle (Uni) - Erfahrungen

Beitrag von DoneXY »

Lollidieb hat geschrieben:Kommen da schon einmal 4 Wochen zusammen, oder ist es eher kein gutes Zeichen, dass ich noch nichts gehört habe.
Ich habe in meinem Leben schon etliche Bewerbungen geschrieben - innerhalb von 4 Wochen habe ich überwiegend allenfalls eine Eingangsbestätigung bekommen. Wie schnell eine Rückmeldung von einem Lehrstuhl kommt, hängt auch mit der Dringlichkeit der Besetzung zusammen. Sollst Du bspw. möglichst bald Vorlesungen halten, werden die sich beeilen müssen, da Personalverträge in der Uni oft einen mehrwöchigen Vorlauf haben.

Rückmeldungen von Hochschulen können schon mal 3 Monate dauern. Meine persönlichen Erfahrungen reichen von 2 Wochen bis zu deutlich über einem Jahr.

Ruf' einfach mal an.
Matilda

Re: Bewerbung um Mitarbeiterstelle (Uni) - Erfahrungen

Beitrag von Matilda »

Hallo,

ich habe bei meinen Bewerbungen die Erfahrung gemacht, dass nach vier Wochen ohne Rückmeldung in der Regel schon alles gelaufen war. Wenn ich anrief wurde mir meist gesagt, dass die interessanten Bewerber alle schon beim Vorstellungsgespräch waren und eine Entscheidung bereits getroffen wurde. Eine Absage oder ähnliches bekommst du meist erst, wenn die Stelle tatsächlich angetreten wurde, die Arbeitgeber halten sich die Bewerber gerne noch so lange warm. Ich hatte allerdings einen Fall, wo der Bewerbungsschluss bereits im April war, die Auslese aber erst im August stattfand. Ich denke auch, dass du nach drei bis vier Wochen anrufen solltest, das beweist auch immer dein Interesse.
Wie gestaltest du denn dein Anschreiben? Würde mich interessieren, da ich mich auch gerade bewerbe.

LG, Matilda
flip
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Re: Bewerbung um Mitarbeiterstelle (Uni) - Erfahrungen

Beitrag von flip »

Also ich hatte von einem Tag bis vier Monate alles dabei. ;)

Auf meiner jetzigen Stelle hat es einen Monat vom Zeitpunkt der Bewerbung, bis Vorstellungsgespräch und Zusage gedauert.
Lollidieb

Re: Bewerbung um Mitarbeiterstelle (Uni) - Erfahrungen

Beitrag von Lollidieb »

Hallo in die Runde,

erst einmal vielen Dank für Eure Antworten. Wahrscheinlich sollte ich mich einfach gedulden. Ich habe teilweise den Stand des Verfahrens erfragt und zum einen die Mitteilung bekommen, dass noch keine Entscheidung getroffen worden ist, weil es recht viele Bewerber gab und zum anderen die Kommission gerade die Unterlagen begutachtet und sie mich bei "relevanten" Entscheidungen informieren. Gerade bei letzterem bin ich nicht so optimistisch.

Wahrscheinlich sollte man sich entspannen und abwarten, sofern möglich. Angenehm ist es nicht gerade, da ich recht viel Arbeit in die Bewerbungen gesteckt habe und mich frage, woran es liegen könnte. Wahrscheinlich läuft da noch einiges mehr in Richtung "intern schon besetzt". Formulierungen wie "mit einer internen Bewerbung wird gerechnet" fänd ich dann echt nur fair.

Das Anschreiben habe ich jeweils versucht von der konkreten Stelle aus zu denken und konzipieren, weil ich mal gelesen habe, dass es ein Kardinalfehler ist, sich nur "vorzustellen".

Die Stellen sind übrigens ab 1. September bzw. Oktober. Wäre das schon eine Zeitdruck-Situation für die Einsteller?

Grüße und Danke!

PS: Grund zur Entspannung habe ich Gott sei Dank, da Förderzusage bei einem Stipendium. Will mich deshalb gar nicht beschweren ;-)
DoneXY

Re: Bewerbung um Mitarbeiterstelle (Uni) - Erfahrungen

Beitrag von DoneXY »

Lollidieb hat geschrieben:Wahrscheinlich sollte man sich entspannen und abwarten, sofern möglich. Angenehm ist es nicht gerade, da ich recht viel Arbeit in die Bewerbungen gesteckt habe und mich frage, woran es liegen könnte. Wahrscheinlich läuft da noch einiges mehr in Richtung "intern schon besetzt".
Du siehst das deutlich zu sehr aus Deiner Perspektive. Unterschätze nicht den Arbeitsaufwand eines Lehrstuhlinhabers an einer Uni – und der wird ja letztlich Ja oder Nein sagen.

Vorlesungen, Sprechstunden, eigene Veröffentlichungen, universitäre Selbstverwaltung, Herausgeberschaften, Tagungen usw usf. Wenn dann noch mehrere Personen in die Entscheidung eingebunden sind, dann kann es schwierig werden, überhaupt einen gemeinsamen Termin zu finden, an dem alle schon einen Blick auf die Bewerbungen geworfen haben.

Meiner Erfahrung nach können die Mühlen an einem Lehrstuhl sehr langsam laufen.
Lollidieb hat geschrieben:Formulierungen wie "mit einer internen Bewerbung wird gerechnet" fänd ich dann echt nur fair.
An der Tür einer Baubehörde erwartest Du den Hinweis, „Mit Zuwendungen für die Amtsperson wird gerechnet!“? Die Idee einer öffentlichen Ausschreibung ist es doch gerade, dass interne Bewerber nicht bevorzugt werden. Der gewünschte Hinweis würde jedoch eine Bevorzugung Nahe legen.
Lollidieb hat geschrieben:Das Anschreiben habe ich jeweils versucht von der konkreten Stelle aus zu denken und konzipieren, weil ich mal gelesen habe, dass es ein Kardinalfehler ist, sich nur "vorzustellen".
Das ist richtig. Du musst im Anschreiben deutlich machen, warum Du perfekt auf die ausgeschriebene Stelle passt.
Lollidieb hat geschrieben:Die Stellen sind übrigens ab 1. September bzw. Oktober. Wäre das schon eine Zeitdruck-Situation für die Einsteller?
Ãœberhaupt nicht.

Ganz allgemein: Ab welchen Zeitpunkt Drittmittel fließen, ist nicht immer klar, und interne Mittel können möglicherweise umgeschichtet werden. An dem Lehrstuhl, an dem ich promoviert habe, waren viele Termine lediglich Schall und Rauch. Da gab es teilweise Verschiebungen um Monate. Dies war jetzt eine Untertreibung, da die Wahrheit zu unglaublich klingt.
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