PhD in den USA
PhD in den USA
Der Thread richtet sich ausschließlich an diejenigen unter euch, die sich in den USA schon einmal beworben haben oder bewerben werden.
Ich überlege, ob ich mich für das kommende Jahr an ein paar Universitäten in den USA bewerbe. In Frage kommen für mich alle Universitäten, die dort als "tier 1" durchgehen, wobei man natürlich immer diskutieren könnte, welche das letztlich sind. Bei einer mittelmäßigen Universität bliebe ich lieber in Deutschland oder versuche mein Glück in England.
Wie lange im Voraus habt ihr euch mit dem GRE auseinandergesetzt? War für euch das Forschungsgebiet einzelner Professoren oder das Programm wichtiger? Man braucht ja für jede Bewerbung zwei bis drei Gutachten, wie habt ihr das gelöst?
Ich überlege, ob ich mich für das kommende Jahr an ein paar Universitäten in den USA bewerbe. In Frage kommen für mich alle Universitäten, die dort als "tier 1" durchgehen, wobei man natürlich immer diskutieren könnte, welche das letztlich sind. Bei einer mittelmäßigen Universität bliebe ich lieber in Deutschland oder versuche mein Glück in England.
Wie lange im Voraus habt ihr euch mit dem GRE auseinandergesetzt? War für euch das Forschungsgebiet einzelner Professoren oder das Programm wichtiger? Man braucht ja für jede Bewerbung zwei bis drei Gutachten, wie habt ihr das gelöst?
Re: PhD in den USA
Hi LaRue,
Ich hatte mich damals ca 2 Wochen auf den GRE und dann ca 2 Wochen auf den TOEFL vorbereitet. TOEFL war ziemlich gut, GRE haette besser sein koennen (hatte nur um die 1100 Punkte). Ich hatte die beiden tests nur gemacht, da es eine ausgeschriebene TA (vllt wars auch eine RA) Stelle gab. Aufgrund meines Lebenslaufes (und der Referenzen?) war ich dann in die engere Auswahl gekommen, hab die Stelle aber letzendlich nicht bekommen, da der GRE zu schlecht war.
Die Referenzen hatte ich bekommen, da ich nach meinem Abschluss gearbeitet/Praktika gemacht habe.
Generell hab ich nach den Arbeitsgruppen und der Ausrichtung der Professoren ausschau gehalten und nicht so sehr nach der Uni. Es gab letztes Jahr eine Studie, in der aufgezeigt wurde, dass die Uni (der Doktorarbeit) keine Rolle fuer den Verlauf der wissenschaftliche Karriere spielt, viel wichtiger waren Betreuer, Anzahl der Publikationen und Zeitpunkt der Publikationen.
lg
Penguin
Ich hatte mich damals ca 2 Wochen auf den GRE und dann ca 2 Wochen auf den TOEFL vorbereitet. TOEFL war ziemlich gut, GRE haette besser sein koennen (hatte nur um die 1100 Punkte). Ich hatte die beiden tests nur gemacht, da es eine ausgeschriebene TA (vllt wars auch eine RA) Stelle gab. Aufgrund meines Lebenslaufes (und der Referenzen?) war ich dann in die engere Auswahl gekommen, hab die Stelle aber letzendlich nicht bekommen, da der GRE zu schlecht war.
Die Referenzen hatte ich bekommen, da ich nach meinem Abschluss gearbeitet/Praktika gemacht habe.
Generell hab ich nach den Arbeitsgruppen und der Ausrichtung der Professoren ausschau gehalten und nicht so sehr nach der Uni. Es gab letztes Jahr eine Studie, in der aufgezeigt wurde, dass die Uni (der Doktorarbeit) keine Rolle fuer den Verlauf der wissenschaftliche Karriere spielt, viel wichtiger waren Betreuer, Anzahl der Publikationen und Zeitpunkt der Publikationen.
lg
Penguin
Re: PhD in den USA
Hast du dich nur bei einem Programm beworben? Ich bedenke gerade, dass es für die Gutachter bestimmt sehr lästig wird, wenn ich mich auf fünf Universitäten bewerbe und dementsprechend fünf Gutachten brauche. Wenn ich unterschiedliche Leute nehme, habe ich weniger Einfluss auf den Text, aber ich nerve die drei Leute bestimmt sehr.
Nach welchen Kriterien hast du die Professoren ausgesucht? Nach der Häufigkeit der Publikationen und Zitationen? Nach der Relevanz und Originalität derer Ergebnisse? Meistens sind das ja zwei sich widerstrebende Pole, wobei ich eher auf die interessante Forschung schauen würde und nicht auf die Zitationen. Wahrscheinlich sehen das andere anders.
Nach welchen Kriterien hast du die Professoren ausgesucht? Nach der Häufigkeit der Publikationen und Zitationen? Nach der Relevanz und Originalität derer Ergebnisse? Meistens sind das ja zwei sich widerstrebende Pole, wobei ich eher auf die interessante Forschung schauen würde und nicht auf die Zitationen. Wahrscheinlich sehen das andere anders.
Re: PhD in den USA
Hi!
Ja, ich hatte mich nur auf dieses eine Programm in den USA beworben. Die Gutachter sind wahrscheinlich nicht so genervt wie Du es vermuten wuerdest. 1) wissen sie dass es normal ist, 2) schreiben sie nicht jedesmal ein neus, sondern nehmen das gleiche Gutachten und verschicken es wieder und wieder.
Ich habe Professoren angeschrieben, deren Forschungsfeld ich interessant fand und in das ich auch weiterhin meine Karriere machen will. Dabei hab ich eher geschaut was ich auch nach 3 oder 5 Jahren noch spannend finden koennte. Nicht beachtet habe ich dabei Publikationen, Zitationen, Relevanz oder Originalitaet, obewohl sie im nachhinein alle in der Top Liga mitspielen.
Ja, ich hatte mich nur auf dieses eine Programm in den USA beworben. Die Gutachter sind wahrscheinlich nicht so genervt wie Du es vermuten wuerdest. 1) wissen sie dass es normal ist, 2) schreiben sie nicht jedesmal ein neus, sondern nehmen das gleiche Gutachten und verschicken es wieder und wieder.
Ich habe Professoren angeschrieben, deren Forschungsfeld ich interessant fand und in das ich auch weiterhin meine Karriere machen will. Dabei hab ich eher geschaut was ich auch nach 3 oder 5 Jahren noch spannend finden koennte. Nicht beachtet habe ich dabei Publikationen, Zitationen, Relevanz oder Originalitaet, obewohl sie im nachhinein alle in der Top Liga mitspielen.
Re: PhD in den USA
ich hatte mich vor zwei jahren um PhD stellen in den USA beworben, sogar eine an der UC Davis angeboten bekommen.
mit den vorbereitungen auf den GRE habe ich so ca. einen monat vorher angefangen, dann aber nicht 8 stunden täglich, sondern einmal am tag, z.B. vor zu-bett-gehen ein paar neue vokabeln gelernt, oder wenn ich beim arzt saß ein paar matheübungen gemacht. letztlich habe ich 1240 punkte erhalten -- es hätte besser laufen können, aber unzufrieden war ich nicht.
auf den toefl habe ich mich kaum vorbereitet, da ich den einige jahre zuvor schon einmal abgelegt hatte und wusste, was auf mich zukommt. lief sehr gut.
für mich persönlich war wichtig, dass ich das programm interessant finde und gleichzeitig einen betreuer für die diss finde, der im umkreis meines themas forscht.
die gutachten zu erhalten war keine schwierigkeiten. du sprichst einfach ein paar von den profs an, die dich kennen/mit denen du schon ein mal zusammengearbeitet hast und erklärst die situation. die meisten werden die gegebenheiten an den amerikanisch unis kennen. bei mir war es auch so, dass jeweils nur ein gutachten angefertigt wurde und dann für jede universität bloß die adresse geändert wurde.
mit den vorbereitungen auf den GRE habe ich so ca. einen monat vorher angefangen, dann aber nicht 8 stunden täglich, sondern einmal am tag, z.B. vor zu-bett-gehen ein paar neue vokabeln gelernt, oder wenn ich beim arzt saß ein paar matheübungen gemacht. letztlich habe ich 1240 punkte erhalten -- es hätte besser laufen können, aber unzufrieden war ich nicht.
auf den toefl habe ich mich kaum vorbereitet, da ich den einige jahre zuvor schon einmal abgelegt hatte und wusste, was auf mich zukommt. lief sehr gut.
für mich persönlich war wichtig, dass ich das programm interessant finde und gleichzeitig einen betreuer für die diss finde, der im umkreis meines themas forscht.
die gutachten zu erhalten war keine schwierigkeiten. du sprichst einfach ein paar von den profs an, die dich kennen/mit denen du schon ein mal zusammengearbeitet hast und erklärst die situation. die meisten werden die gegebenheiten an den amerikanisch unis kennen. bei mir war es auch so, dass jeweils nur ein gutachten angefertigt wurde und dann für jede universität bloß die adresse geändert wurde.
Re: PhD in den USA
Warum interessieren sich so wenige Deutsche für eine Promotion in den USA? Die Dauer ist doch auch in Deutschland manchmal jenseits der vier Jahre und die Qualität an guten Universitäten ist doch etwas höher, insbesondere wenn es um Ausstattungen und Kontakte geht.
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Re: PhD in den USA
Naja, erstmal ist auch in den USA das Goldene Zeitalter der Hochschulforschung erstmal vorbei. Da wird auch stellenweise brutal gespart. Dann hängt es auch sehr vom Fach ab. Ein Genetiker wird in den USA vermutlich bessere Verhältnisse vorfinden als ein Germanist. Und schließlich und zuletzt promovieren viele Leute, weil die sich einfach für ein Thema interessieren und es gar nicht drauf anlegen, eine große Karriere in der Wissenschaft zu machen. Wenn man hier Freunde, Familie und Job hat und extern nach Feierabend an der Diss schreibt - warum sollte man sich dann darum bemühen, zur Promotion nach Amerika zu gehen?LaRue hat geschrieben:Warum interessieren sich so wenige Deutsche für eine Promotion in den USA? Die Dauer ist doch auch in Deutschland manchmal jenseits der vier Jahre und die Qualität an guten Universitäten ist doch etwas höher, insbesondere wenn es um Ausstattungen und Kontakte geht.
Eine Promotion in den USA kann durchaus sinnvoll sein, wenn man bestimmte Karrierepläne verfolgt - genauso wie eine Promotion in Japan oder China in bestimmten Fällen sinnvoll sein kann. Aber in vielen Fach-Karriereplan-Kombinationen sind die USA für viele Leute eben nicht das gelobte Land und es gibt in vielen Fällen sowohl fachliche als persönliche Gründe, in Deutschland zu promovieren, ohne daß man sich irgendwie als wissenschaftlicher Bodensatz fühlen müßte.
12. Dec 2016;01. Feb 2017;f;zum neuen Job!
Re: PhD in den USA
Hallo LaRue,
es kann schon sein dass sich mehr Leute fuer eine Promotion in den USA interessieren, aber dann von einigen Umstaenden abgeschreckt werden - so wie ich. In den USA mach man sein Bachelor und geht danach in einen kombinierten Master/PhD program. Wenn man dann auch Deutschland dahin will, wird einem das Diplom oft nicht voll anerkannt bzw mit dem Bachelor gleich gesetzt, da es sich um den ersten Abschluss handelt. D.h. man muss erstmal die 2 Jahre "Master" machen, mit Vollzeit Vorlesungen hoeren bevor man sich dem Forschungsprojekt widmen kann. Zudem ist es dort schwieriger an Stipendien u.ae. zu kommen, so dass man waehrend der ganzen Zeit noch als 50% TA oder RA arbeiten muss. Das klang einfach nicht ansprechend.
Ich bin deshalb nach Australien gegangen und kann das jedem nur empfehlen.
es kann schon sein dass sich mehr Leute fuer eine Promotion in den USA interessieren, aber dann von einigen Umstaenden abgeschreckt werden - so wie ich. In den USA mach man sein Bachelor und geht danach in einen kombinierten Master/PhD program. Wenn man dann auch Deutschland dahin will, wird einem das Diplom oft nicht voll anerkannt bzw mit dem Bachelor gleich gesetzt, da es sich um den ersten Abschluss handelt. D.h. man muss erstmal die 2 Jahre "Master" machen, mit Vollzeit Vorlesungen hoeren bevor man sich dem Forschungsprojekt widmen kann. Zudem ist es dort schwieriger an Stipendien u.ae. zu kommen, so dass man waehrend der ganzen Zeit noch als 50% TA oder RA arbeiten muss. Das klang einfach nicht ansprechend.
Ich bin deshalb nach Australien gegangen und kann das jedem nur empfehlen.
Re: PhD in den USA
Da auch in Deutschland manche Fächer eine Promotion von vier bis fünf Jahren ermöglichen oder erzwingen, könnte man den zeitlichen Faktor damit außer Acht lassen. Das würde sich sozusagen aufheben, währenddessen man sogar noch Zeit sparen könnte, wenn man passend in vier Jahren fertig würde inklusive sämtlicher planmäßiger Zwischenstufen. Daran wird es also nicht zwangsweise liegen, auch nicht an einer Anerkennung des Diploms, das es nur noch selten gibt.
Dein anderes Argument mit der 50%igen Stelle als Forschungsassistent oder Vorlesungsassistent müsste doch gerade bei deutschen Promovierenden auf große Augen und Ohren stoßen, schließlich ist es zumindest in meinem Fachgebiet so, dass man in etwa 100 bis 130% der vorgesehenen Arbeitszeit mit Vorlesungs- und Forschungsaufgaben des Lehrstuhls beschäftigt ist und dann zusätzlich noch die Promotion schreibt. Das wären bei 50%iger Auslastung sogar noch ein paradiesischer Zustand. Also auch bei diesen Fächern wäre die USA eine interessante Alternative.
Die Finanzierung ist recht häufig gedeckt, gerade gute Universitäten wie Harvard bieten grundsätzlich jedem ein Stipendium an, das jedoch leistungsbezogen ist während der gesamten Zeit.
Dein anderes Argument mit der 50%igen Stelle als Forschungsassistent oder Vorlesungsassistent müsste doch gerade bei deutschen Promovierenden auf große Augen und Ohren stoßen, schließlich ist es zumindest in meinem Fachgebiet so, dass man in etwa 100 bis 130% der vorgesehenen Arbeitszeit mit Vorlesungs- und Forschungsaufgaben des Lehrstuhls beschäftigt ist und dann zusätzlich noch die Promotion schreibt. Das wären bei 50%iger Auslastung sogar noch ein paradiesischer Zustand. Also auch bei diesen Fächern wäre die USA eine interessante Alternative.
Die Finanzierung ist recht häufig gedeckt, gerade gute Universitäten wie Harvard bieten grundsätzlich jedem ein Stipendium an, das jedoch leistungsbezogen ist während der gesamten Zeit.
Re: PhD in den USA
Mir sind Fälle bekannt, wo die Finanzierung mitten in der Diss einfach nicht mehr da war und die Doktoranden aufgrund keiner TA/RA Stelle ihre Arbeit abbrechen mußten. Oft werden die nur für das kommende Jahr vergeben und somit weiß man manchmal nicht genau, wie und ob es weiter geht. Außerdem hatte ich Freunde, die zur TA/RA noch zusätzlich gearbeitet haben, weil sie vielleicht die Studiengebühren damit abdecken konnten aber nicht die Lebenskosten. Kommt wahrscheinlich auch immer auf die Uni an aber ich bin mir nicht sicher, ob man mit der 50% TA/RA alle Kosten decken kann.LaRue hat geschrieben: Die Finanzierung ist recht häufig gedeckt, gerade gute Universitäten wie Harvard bieten grundsätzlich jedem ein Stipendium an, das jedoch leistungsbezogen ist während der gesamten Zeit.
Außerdem ist ein Großteil der Stipendien für Amerikaner und nicht für Ausländer und die Studiengebühren für ausländische Studierende sind höhre (betrifft also auch PhD weil man so viele Kurse besuchen muß).
Ich war zwar nur ein Jahr als Student in den USA, habe aber meist "graduate courses" besucht, in denen natürlich auch die Doktoranden saßen und obwohl ich mein Diplom noch nicht hatte, habe ich nichts neues mehr gelernt (abgesehen vom Nebenfach, das ich mir dort ausgesucht hattte).
Hatte mir damals überlegt, dort zu promovieren aber ich hatte keine Lust alle Kurse, die ich in D schon absolviert hatte nochmal zu machen und mich zu langweilen, nur um genug credit points zu bekommen. Meiner Meinung nach sollte eine Promotion hauptsächlich aus Forschung bestehen und die Grundausbildung abgeschlossen sein, was sie in den USA zum Stand des ersten Uniabschlusses eben nicht ist. Daran ändert auch die Tatsache nichts, daß D nun Bachelor- und Masterabschlüsse hat, weil die nicht die gleichen Inhalte haben, wie dort.
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