Dritten Gutachter freiwillig organisieren?

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catch22

Re: Dritten Gutachter freiwillig organisieren?

Beitrag von catch22 »

Meggy hat geschrieben:Ich schließe mich den Ansichten der anderen zunächst mal an - ich würde auch eher versuchen, "anders" von dem guten Namen zu profitieren (wenn denn schon so gute Kontakte bestehen) als ausgerechnet durch ein - möglicherweise - nicht sonderlich beachtetes Drittgutachten. Da der Termin pressiert: gibt es eine Möglichkeit Deine DM vorher nochmal zu kontaktieren und konkret nachzuhaken, was sie sich (bzw. Dir) davon verspricht? Fände ich jetzt die naheliegendste Lösung...
Sie meint einfach der Name würde eine Rolle spielen wenn ich mich z.B. um ein Postdoc bewerbe, was ich bald vorhabe.

Ihr habt mich überzeugt. Mir ist aber so peinlich, ich kann es nicht beschreiben. Ich hab ihn noch heute um den Termin gebeten, den Eindruck erweckt, dass war wichtig - deswegen habe ich auch einen kurzfristigen Termin bekommen - und jetzt fühle mich wie ein Idiot.
mantor
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Re: Dritten Gutachter freiwillig organisieren?

Beitrag von mantor »

Eigentlich ist ja bereits alles gesagt: Ich denke auch, dass Du den Wert eines Gutachtens zu hoch hängst. Ich habe meine Gutachten nur beim Verlag gebraucht, ansonsten (bei Bewerbungen und auch für Berufungskommissionen) habe ich das noch nie benötigt. Da war höchstens die Erstbetreuerin wichtig. Wenn allerdings die Koryphäe Deine Arbeit rezensieren würde, dann sähe das natürlich ganz anders aus …

Worauf ich aber doch noch hinweisen möchte: Ich würde unbedingt vor dem Gespräch klären, ob ein drittes Gutachten laut Deiner Promotionsordnung überhaupt möglich ist. An meiner alten Uni gab es den dritten Gutachter nur, wenn die ersten beiden so weit auseinander lagen, dass jemand drittes ein vergleichendes Gutachten erstellen musste. Einfach so drei Gutachter anzufordern, war nicht möglich. An meiner jetzigen Uni ist es genauso. Es gibt natürlich Promotionsordnungen, die explizit drei Gutachten vorsehen, wenn dies aber bei Dir nicht der Fall ist, fragst Du vielleicht Deine Koryphäe, um ihr anschließend absagen zu müssen, weil das Prüfungsamt das dritte Gutachten nicht annimmt. Es müsste ja dann zum Beispiel geklärt werden, was passiert, wenn Dir nicht alle drei – und davon gehst Du ja aus – das summa geben.
mantor
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Re: Dritten Gutachter freiwillig organisieren?

Beitrag von mantor »

Sorry, jetzt war mein Posting zu spät. Wenn es keine Möglichkeit gibt, den Zweitgutachter ohne Gesichtsverlust und Ärger in der Fakultät auszutauschen, sehe ich keinen Weg, wie Du das retten kannst. Kannst Du vor dem Termin vielleicht noch einmal mit Deiner Doktormutter sprechen. Ich stimme – wie gesagt – allen hier zu, allerdings kann es natürlich sein, dass Du ein ganz spezieller Fall bist und Deine Betreuerin eine ebenso spezielle Begründung dafür hat, warum ein solches Gutachten sinnvoll sein soll, genauer gesagt: wie Du davon "profitieren" sollst!
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Re: Dritten Gutachter freiwillig organisieren?

Beitrag von Zwonk »

@catch22: Hast Du denn gesagt, daß es um das Gutachten geht? Wenn nicht kannst Du die Sitzung vielleicht retten, indem Du mit ihm über Deine Pläne sprichst, an der Uni zu bleiben. In dem Zusammenhang kannst Du ja seine Möglichkeiten ausloten und gleich auch nachfragen, ob er gegebenenfalls für Dich irgendein Referenzschreiben aufsetzt, wenn Du Dich auf eine PostDoc-Stelle bewirbst.
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Re: Dritten Gutachter freiwillig organisieren?

Beitrag von Zwonk »

@mantor: Richtig, das ist auch noch ein Punkt. Bei Promotionsordnungen geht es ja hauptsächlich um juristischen Kram und die kann auch eine absolute Koryphäe nicht ohne Weiteres umbiegen. Wenn die Promotionsordnung nicht vorsieht, daß die Doktoranden nach Belieben noch zusätzliche Gutachten anschleppen können (ich kenne keine, die das tut), wäre das Gutachten ja so oder so für die Katz.
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Re: Dritten Gutachter freiwillig organisieren?

Beitrag von mantor »

@zwonk: Ich kann mir ungefähr vorstellen, wie die Dame im Promotionsbüro geschaut hätte, wenn ich mit einem solchen Anliegen gekommen wäre ;)
catch22

Re: Dritten Gutachter freiwillig organisieren?

Beitrag von catch22 »

Zwonk hat geschrieben:@catch22: Hast Du denn gesagt, daß es um das Gutachten geht? Wenn nicht kannst Du die Sitzung vielleicht retten, indem Du mit ihm über Deine Pläne sprichst, an der Uni zu bleiben. In dem Zusammenhang kannst Du ja seine Möglichkeiten ausloten und gleich auch nachfragen, ob er gegebenenfalls für Dich irgendein Referenzschreiben aufsetzt, wenn Du Dich auf eine PostDoc-Stelle bewirbst.
Ich habe nicht gesagt worum es geht, ich habe aber angedeutet das sei wichtig. Ideen für eine Floskel mit der ich absagen könnte?
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Re: Dritten Gutachter freiwillig organisieren?

Beitrag von Zwonk »

@catch22: Ich bin kein Fachmann für sowas. Gerüchteweise habe ich gehört, daß einige Leute sich schonmal mit Krankheiten vor unliebsamen Terminen drücken konnten. Ansonsten würde ich mir überlegen, ob ich den Termin nicht einfach wahrnehmen würde. Ist doch vielleicht eine gute Gelegenheit, mal ein Brainstorming über die eigene Zukunft in der Wissenschaft zu veranstalten und sich dabei der Unterstützung dieses Herrn zu versichern. Wenn die eigene Zukunft nicht wichtig ist, was dann?
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Re: Dritten Gutachter freiwillig organisieren?

Beitrag von catch22 »

Noch eine praktische Frage. Ihr schreibt das Gutachten spielt keine Rolle, eine Rezension für mein Buch (Dissertation?) schon. Wie meint Ihr das? Ich habe ehrlich gesagt gedacht, dass die Gutachten später als Rezensionen für die Veröffentlichung der Diss dienen. Oder? Oder welche Rezensionen meint ihr? Was ist der Unterschied zwischen Gutachten/ Rezension? Worum könnte ich ihn in diesem Kontext bitten?
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Re: Dritten Gutachter freiwillig organisieren?

Beitrag von Zwonk »

Die Gutachten dienen lediglich der Notenermittlung im Promotionsverfahren. Die Gutachter schreiben die, die Note geht in die Berechnung der Gesamtnote mit ein und dann vergammeln die im Archiv der Fakultät. Höchstens der Verlag, bei dem die Diss veröffentlicht wird, will die einsehen oder auch eine Stiftung, bei der man sich um einen Druckkostenzuschuß bewirbt. Eine Rezension hingegen ist eine Besprechung einer Arbeit in einem Journal. Da bespricht ein Fachmann quasi in der Öffentlichkeit ein Buch aus seinem Fachgebiet und verortet das damit im Ganzen der Forschung und weist andere Wissenschaftler darauf hin.

Deine Frage zeigt aber, daß bei euch vielleicht Rezensionen nicht so üblich sind? Ist aber egal, es gibt ja genug andere Fälle, in denen der Dich unterstützen könnte: Referenzschreiben für Bewerbungen, Unterstützung bei Anträgen für ein eigenes Forschungsprojekt, etc.
12. Dec 2016;01. Feb 2017;f;zum neuen Job!
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