Versenden der Doktorarbeit

[Penguin]

Hallo!

Nachdem meine letzte Frage ein wenig stiefmuetterlich behandelt wurde, versuche ich es erneut mit einer weiteren Frage.

Habt ihr eure Doktorarbeit als pdf oder in gedruckter Fassung im grossen Rahmen verschickt? Ich spreche nicht von den Betreuern, Kollegen, Freunde und Familie, sondern von Leuten die ihr z.b. auf Konferenzen kennengelernt habt, die euch in irgendeiner Art und Weise geholfen haben oder bei denen ihr denkt sie koennten interessiert sein?

Ich weiss es ist nicht wirklich gebraeuchlich, aber ich hab mir ueberlegt: warum nicht?

V.a. nachdem ich diesen Abschnitt auf einer niederlaendischen Seite gelesen habe:
Your dissertation is a once in a lifetime opportunity to advertise yourself and your work. So, do not only send your family, friends, direct colleagues and fellow-members of your research institute a copy, but also send a copy to famous people in your field of expertise (even outside academia), researchers who you have cited in your dissertation, professors of other departments/universities, other PhD candidates from your research graduate school and finally to all people of whom you have received a business card (so now you know why you should have kept them).

Was denkt ihr?
Es wurde so aehnlich vorher schon mal angeschnitten, aber nicht diskutiert (viewtopic.php?f=11&t=2053).

der Pinguin

[Zwonk]

Schwierig zu sagen. Auf keinen Fall würde ich eine Rundmail an 37 Leute mit der PDF-Datei im Anhang schicken. Professoren müssen eh sehr viel lesen und würden sich dann vielleicht genötigt fühlen... Was ich allerdings gemacht habe, ist, einige Leute anzuschreiben, die ich auf Tagungen oder sonstwo kennengelernt hatte. Da hatte ich einen Anknüpfungspunkt so von wegen: "Hallo X, wir haben uns auf der Tagung in Y kennengelernt und uns über Z unterhalten. Inzwischen habe ich meine Dissertation fertiggestellt und im Bezug auf Z noch den und den Aspekt untersucht. Wenn Du noch an Z interessiert bist würde ich Dir meine Dissertation gerne schicken und vielleicht ergibt sich ja nochmal die Gelegenheit, darüber zu sprechen." Das ist unverbindlicher und vielleicht weniger aufdringlich.

[DoneXY]

Habt ihr eure Doktorarbeit als pdf oder in gedruckter Fassung im grossen Rahmen verschickt? Ich spreche nicht von den Betreuern, Kollegen, Freunde und Familie, sondern von Leuten die ihr z.b. auf Konferenzen kennengelernt habt, die euch in irgendeiner Art und Weise geholfen haben oder bei denen ihr denkt sie koennten interessiert sein?

Ich gehe davon aus, dass nur Interesse an einem zitierfährigen Exemplar besteht. Also bei einer als Buch veröffentlichten Diss, macht es nur Sinn, ein Exemplar des Buches zu verschicken. (Auch wenn die Druckvorlage als PDF verschickt wird, gibt es ja die Gefahr, dass die letztlich gedruckte Fassung von der zugesandten PDF abweicht. Ohnehin wird wohl eher ein Ausdruck gelesen.)

Allerdings sind die meisten Diss hochspezialisiert, so dass als Empfänger nur ein sehr enger Kreis in Betracht kommt. Doch diesen kleinen Kreis ein Exemplar zu schicken, finde ich sinnvoll.

Ich hatte mal einen ähnlichen Thread gestartet: Wenn ich mich recht erinnere, war auch hier common sense, es reiche nur wenige Exemplare zu verschicken. So sah es auch die Verlagslektorin, die meine Diss betreute.

[Sebastian]

Nachdem meine letzte Frage ein wenig stiefmuetterlich behandelt wurde, versuche ich es erneut mit einer weiteren Frage.

Das scheint mir eine Schwäche gerade des von Dir gewählten "Post-doc-Forums" - und anderer weniger frequentierter Bereiche von doktorandenforum.de zu sein. Auch ich selbst schaue dort nur sehr sporadisch herein, weil im anderen Bereich "genug zu tun" ist.
Ich kann nur dazu ermutigen, alles was sich wohlwollend noch zur Promotion zählen lässt, im Hauptforum ("Promovieren") unterzubringen. Darum habe ich auch diesen Thread dorthin geschoben.
Wenn ich ein Thema in einem Unterforum für völlig deplaziert halte, verschiebe ich es diskret - meist aber erst nach Erledigung des Threads und dann gleich in das passende Archiv.

Mein Statement zur Sache:
An wen Freiexemplare der Diss verschenken?

Gruß
Sebastian

[Sapphirine]

So, do not only send your family, friends, direct colleagues and fellow-members of your research institute a copy, but also send a copy to famous people in your field of expertise (even outside academia), researchers who you have cited in your dissertation, professors of other departments/universities, other PhD candidates from your research graduate school and finally to all people of whom you have received a business card (so now you know why you should have kept them).

Das finde ich schon reichlich übertrieben - da hätte ich hunderten meine Diss schicken müssen und wer weiß, ob nicht einige Empfänger von so was eher genervt gewesen wären zumal wenn man sie nur zitiert hat aber nicht persönlich kennt.
Sofern es Kollegen sind, die man auf Konferenzen getroffen hat und die Interesse am Thema haben könnten fände ich es aber durchaus eine gute Idee. Eine vorherige Anfrage, ob Interesse besteht wäre vielleicht auch hilfreich besonders wenn man die jeweilige Person nicht allzu gut kennt.

[Penguin]

Vielen Dank fuer eure Kommentare!
@Zwonk Ich hatte auch nicht vor eine Rundmail zu schreiben, sondern es persoenlicher zu gestalten. Deinen Vorschlag finde ich jedenfalls gut.

@DoneXY Du hast recht, es wird ein recht kleiner Kreis sein, der sich fuer die Daten meiner Diss interessieren wuerde. Ich glaube aber nicht, dass nur interesse an einer zitierfaehigen Doktorarbeit besteht. Ich hatte auch an solche Motive gedacht wie einer zukuenftigen Zusammenarbeit o. ae., dann muss es nicht zitierfaehig sein, der geneigt Leser soll nur sehen was ich kann (falls ich die Person vorher nicht persoenlich getroffen habe).

@Sebastian Danke! Fuer den link und das verschieben. Hab mich schon gewundert warum im postdoc forum so wenig beitraeg sind.

@Sapphirine Mich wundert die niederlaendische Praxis auch. Andere Laender andere Sitten sag ich nur.

Danke nochmal an alle. Ich nehm an, ich werde eine pdf an die meisten Personen schicken, bei denen ich mich in der Arbeit (fuer deren Beitrag) bedankt habe.

[DoneXY]

Du hast recht, es wird ein recht kleiner Kreis sein, der sich fuer die Daten meiner Diss interessieren wuerde. Ich glaube aber nicht, dass nur interesse an einer zitierfaehigen Doktorarbeit besteht. Ich hatte auch an solche Motive gedacht wie einer zukuenftigen Zusammenarbeit o. ae., dann muss es nicht zitierfaehig sein, der geneigt Leser soll nur sehen was ich kann (falls ich die Person vorher nicht persoenlich getroffen habe).

Wie oben bereits geschrieben wurde: Die potenziellen Adressaten müssen ohnehin schon sehr viel lesen. Nun 'erwartest' Du, dass sie ein sehr umfangreiches 'Bewerbungsschreiben' (Deine Diss als PDF) für eine mögliche Zusammenarbeit lesen. Warum sollten sie das tun, wenn sie ihre Lesearbeit nicht mal wissenschaftlich 'verwerten' können? Bei Menschen, die sich oft langweilen, mag das eine geeignete Strategie sein, doch die Mehrheit der 'Beschenkten' mag sich fragen, warum Du die in die mögliche potenzielle Zusammenarbeit nicht mehr investierst und ein zitierfähiges Exemplar Deiner Diss schickst.

[Sapphirine]

Ich nehme an, dass deine Arbeit nicht kummulativ ist und du einzelne Kapitel (in Form von Publikationen oder Manuskripten) verschicken könntest? Das wäre dann weniger Lesestoff für die Personen, die eventuell ein Interesse haben könnten und vielleicht weckt das dann auch mehr Interesse. In vielen Ländern ist es ja nicht üblich, die Diss als gesamtes zu veröffentlichen (in Norwegen beispielsweise). Vielleicht hast du ja auch noch vor, Teile zu publizieren, dann wäre es vielleicht sinnvoll mit dem Verschicken zu warten.