Seminarleitung als Ersatz für Lehrauftrag?

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Seminarleitung als Ersatz für Lehrauftrag?

Beitrag von Screenname »

Ich grabe diesen Thread nochmal aus, da ich in einer ähnlichen Situation bin. Ich kann aus formellen Gründen keinen offiziellen Lehrauftrag an der Uni bekommen, an der ich extern promoviere, obwohl sich mein Doktorvater dafür eingesetzt hat. Nun hat er mir angeboten, ein Seminar zu leiten, was aber auf seinen Namen laufen würde. Dass es in dem Fall unbezahlt ist, versteht sich. Meine Motivationen wäre neben der für mich wichtigen Erfahrung auch der Faktor "Lebenslauf" (ich denke an einen beruflichen Weg an der Uni).
Meine Frage nun: Wie schaut es damit in meiner Situation aus? Ist die de facto identische Lehre, die aber ohne offiziellen Lehrauftrag auf meinen Namen läuft, in der Hinsicht etwas wert?

Die anderen Fragen zu einem Lehrauftrag an einer anderen Uni sind in dem Thread schon beantwortet worden und lassen sich wohl so zusammenfassen (korrigiert mich bitte ggf.): Initiativbewerbung lohnt kaum, lieber über (ggf. noch zu bildende) Kontakte versuchen.
Zuletzt geändert von Sebastian am 24.05.2014, 18:46, insgesamt 5-mal geändert.
Grund: Thema aus dem alten Thread abgeteilt
mantor
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Re: Seminarleitung als Ersatz für Lehrauftrag?

Beitrag von mantor »

Hm und das hat das Institut, dass Dir keinen Lehrauftrag geben wollte, abgenickt? Das Seminar müsste ja offiziell auf sein Deputat angerechnet werden, wenn es unter seinem Namen läuft. Wenn jemand dann nicht selber im Raum steht, ist das im Kollegenkreis eher ungern gesehen – und das durchaus zurecht!
Ich weiß von einem Fall, bei dem sich auch die Studierenden in einem Seminar mit solch einer Konstellation bei der Fakultät beschwert haben: "Gebucht" hatten sie ein Seminar beim Prof., unterrichtet wurden sie dann von zwei Doktoranden. Das ist blöd, wenn es ein Examensthema sein soll, man sich in einem solchen Seminar bei einem mündlichen Prüfer empfehlen möchte, etc. Die Diskussion um unbesoldete Lehraufträge möchte ich gar nicht erst anfangen. Nicht zuletzt aber ist so etwas auch rechtlich immer prekär: Werden Noten verteilt oder sonstwie Leistungen verbucht? Wer entscheidet dann darüber?

Vielleicht habe ich Dich aber auch falsch verstanden und es handelt sich um eine Co-Leitung, ihr unterrichtet also zusammen? Dann sollte es all diese Probleme nicht geben und Du kannst Dir das Seminar auf Deinen CV setzen. Dass sich tatsächlich jemand hinsetzt und das nachrecherchiert, halte ich für sehr unwahrscheinlich.
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Re: Seminarleitung als Ersatz für Lehrauftrag?

Beitrag von Screenname »

Danke für deine Antwort mantor. Ob das Institut das abgenickt hat, weiß ich nicht, ich weiß garnicht ob er (als Lehrstuhlinhaber) das groß thematisieren würde. Es würde auf sein Deputat angerechnet und inwiefern das Ganze als Gemeinschaftsproduktion geplant ist (wo er -manchmal oder immer-) mit im Raum ist oder mit"lehrt", scheint noch offen zu sein.
Danke für die Hinweise- die entstehenden Probleme auf Seiten der Studenten und rechtlicher Natur sind sicher ernstzunehmen. Ich werde das am Besten mit ihm diskutieren- ein Modell der gemeinsamen Leitung, welches auch vorher als solches angekündigt wurde, scheint dann ja am vorteilhaftesten zu sein.
Die Frage ist dann noch, wie man das auf den Lebenslauf setzt bzw. gegenüber Dritten kommuniziert: Ich kann ja nicht behaupten einen "Lehrauftrag" zu haben?
mantor
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Re: Seminarleitung als Ersatz für Lehrauftrag?

Beitrag von mantor »

Schreib' doch einfach im Lebenslauf hinter den Titel des Seminars in Klammern (zus. mit Prof. Dr. Max Mustermann). So habe ich das bisher immer gelöst. Wie das alles dann instituitionell abgelaufen ist, danach fragt erfahrungsgemäß niemand.
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