Bewerbung bei FES und Parteizugehörigkeit

[Stephanie_La]

Hallo!

Ich werde demnächst meine Promotion aufnehmen und möchte mich für Stipendien bewerben. Ich bin Alumna der Studienstiftung und dort wieder gefördert zu werden wäre meine erste Wahl.
Ich finde allerdings die FES für meinen persönlichen Hintergrund eigentlich sehr passend und würde mich daher auch dort bewerben. Ich sehe allerdings das potentielle Problem, dass ich zwar sozial engagiert bin, allerdings nie Mitglied einer Partei oder sonst politisch aktiv war.

Seht ihr das als großes Problem? Ich frage, weil Stiftungen anscheinend nicht gerne haben, dass man sich bei mehreren gleichzeitig bewirbt. Falls die FES ohnehin erwartet, dass man politisch engagiert ist, würde ich mir eine Bewerbung dort sparen, um nicht meine Chancen woanders zu verringern.

Viele Grüße
Stephanie

[Vollkornpizza]

Hallo Stephanie,

ich war in jungen Jahren (1. Semester Bachelor) mal bei einem Auswahlwochenende der KAS. Dort waren ca. 1/3 der Teilnehmer Mitglied in der JU oder CDU, aber 2/3 nicht. Es ist zwar so, dass letztendlich von den Parteimitgliedern verhältnismäßig mehr ausgewählt haben, aber eben nicht nur die (dann hätte sie die anderen ja nicht einladen brauchen). Ich kann mir nicht vorstellen, dass das bei der FES oder bei den Promotionsstipendien anders gehandhabt wird.

[Amalia]

Ich war mal Gast bei einem Graduiertenkolleg der FNS. Bemerkenswert war es, dass nahezu alle Doktoranden bemüht darum waren, festzuhalten, dass sie nicht Parteimitglied sind und die Partei auch kritisch sehen (Obwohl es damals noch eine Regierungspartei war....)

Bedenken sollte man bei Bewerbungen bei parteinahen Stiftungen allerdings, dass man das Stipendium ein lebenslang im CV stehen hat und einem automatisch eine ideologische Nähe zu dieser Partei unterstellt wird.

Viel Glück für die Bewerbung!

[DoneXY]

Eine Nähe zur Partei ist sicherlich erwünscht, eine Mitgliedschaft wird sicherlich nicht vorausgesetzt.

Eine Freundin von mir hat das Auslandsbüro einer parteinahen Stiftung jahrelang geleitet. Dabei sagte sie beim Vorstellungsgespräch, dass sie sich nicht sicher sei, ob sie sich eine Mitgliedschaft in dieser Partei vorstellen kann. Trotzdem wurde sie die höchste Repräsentantin dieser Stiftung in der Region.

Bedenken sollte man bei Bewerbungen bei parteinahen Stiftungen allerdings, dass man das Stipendium ein lebenslang im CV stehen hat und einem automatisch eine ideologische Nähe zu dieser Partei unterstellt wird.

Ich würde gerade ein solches Sitpendium nicht im Lebenslauf erwähnen.

[Anne78]

Ich würde gerade ein solches Sitpendium nicht im Lebenslauf erwähnen.

Vielleicht Kleinkram und eigentlich offensichtlich, aber ich würde doch denken, dass das stark davon abhängt, an wen der Lebenslauf gerichtet ist bzw. bei wem und auf was für eine Stelle man sich bewirbt.

[DoneXY]

Vielleicht Kleinkram und eigentlich offensichtlich...

So ist es. Da die von mir zitierte Posterin von einem Stipendium der FNS schrieb, konnte ich mir meinen Spaß ("gerade ein solches Stipendium") nicht verkneifen.

Aber ich kenne das schon: Ein Spaß, den ich mache, findet außer mir kein Mensch spaßig.

[Anne78]

Das FNS hatte ich zwar gelesen, aber nicht mit Deinem Kommentar in Verbindung gebracht. Witze auf Kosten der FDP-Nahen zu machen ist allerdings verlockend, nach dem Rausfall aus dem Bundestag… Ich finde es witzig, aber das geht wahrscheinlich nicht allen so

[DoneXY]

Ich bin schon zufrieden, dass wir jetzt gemeinsam lachen:

[anna]

@Stephanie: Das ist kein Problem bei der FES wenn du nicht Parteimitglied bist. Ich war auch Stipendiatin bei der FES und es wurde bei der Bewerbung auch nicht gefragt ob man Mitglied ist, bzw. warum nicht. Du musst nur begründen können, warum du dich gerade bei dieser Stiftung bewirbst. Das kann man aber auch ohne Mitglied zu sein (ich bin auch kein Parteimitglied). Soziales Engagement ist bei der FES genauso wichtig wie politisches. Also so lange du dich nicht nur "um dich selbst kümmerst" hast du sicher eine Chance. Viel Erfolg bei der Bewerbung!

[elbu]

@Stephanie: ich kann den Post von Anna komplett unterschreiben.

Auf die Idee, mein Stipendium in einem Lebenslauf zu unterschlagen, bin ich allerdings noch nie gekommen. Ich glaube, irgendwo, wo das ein Problem wäre, würde ich auch nicht wirklich arbeiten wollen. Aber vielleicht bin ich da zu naiv?