Hallo,
ich stecke gerade in einem Dilemma:
Seit April bin ich offiziell Doktorand an einer Uni in Frankfurt. Das Kolleg schreibt kein Stipendium aus. Es ist als freie Promotion gedacht – nebenher zu arbeiten ist normal, wenn ich im Kolleg umsehe.
ich bin 35 und fast der jüngste im Kolleg. Ich war währende meines Erststudiums im Ausland (Praktikum in Neuseeland); dort erkrankte ich und musste mein Erststudium abbrechen (BWL). Ich begann nach der Therapie ein anderes Studium (Kulturpolitik) und beendete es mit 1,0. Auf dem Papier steht diese Note, aber eben auch 35. Das erzähle ich deshalb um klarzumachen, warum ich kein Stipendium bekomme. Sowohl DAAD hat abgelehnt wie auch Hans-Böckler oder die Studienstiftung.
Heulen bringt nichts: Ich bemühe ich also um eine Wiss. Mitarbeiterstelle. Ihr wisst selbst: auch das ist reine Glückssache, wenn man vorher die Strukturen der betreffenden Hochschule nicht kennt. Ich möchte zu einer Überlegung von mir eure Meinung kennen:
In der Schweiz an einer UNI könnte ich u.U. eine 75%-Stelle bekommen. Normalerweise sollte man da auch promovieren. Würdet ihr bei der Bewerbung das andere bereits zugesagte Kolleg erwähnen oder besser nicht?
- bei dem anderen Kolleg bin ich zwar dabei, habe mich aber nicht immatrikuliert
- das Thema ist für beide Programme perfekt zugeschnitten, könnte also beiden Unis was bringen
Nun kann ich mir vorstellen dass Unis nicht unbedingt zur Kooperation gezwungen werden wollen. Das hieße ich dass ich mich – im Falle der Annehme in der Schweiz – gegen die Fortführung der Promotion in Ff entscheiden müsste.
Optimal wäre: Ich bleibe in Ff eingeschrieben und kann in Zürich arbeiten, aber das wird wohl so nicht hinhauen, glaubt ihr auch?
Danke
An einer Uni Promovieren, an einer anderen arbeiten?
Re: An einer Uni Promovieren, an einer anderen arbeiten?
Es ist mir nicht ganz klar, wie Du dir das vorstellst:Leonard Fiscaux hat geschrieben:In der Schweiz an einer UNI könnte ich u.U. eine 75%-Stelle bekommen. Normalerweise sollte man da auch promovieren. Würdet ihr bei der Bewerbung das andere bereits zugesagte Kolleg erwähnen oder besser nicht?
Du möchtest in der Schweiz über die Dauer Deiner Beschäftigung den Eindruck aufrechterhalten, dass Du dort an einer Diss arbeitest, ohne es zu tun? Oder erwägst Du, nach dem Unterschreiben des Arbeitsvertrages eine klare Ansage à la "nö, mach ich nicht!"? Auf jeden Fall würdest Du tatsächlich in Ff promovieren?
Wie auch immer, ich würde es auf keinen Fall machen.
PS
Ich kenne die Situation in der Schweiz nicht, doch in D. bedeutet eine 50% oder 75% Stelle als wissenschaftl. Mitarbeiter auf einer Promotionsstelle nicht unbedingt, dass viel Zeit für ein ernstzunehmendes Engagement an anderer Stelle bleibt. Vielleicht machst Du Dir von der Schweizer Stelle auch falsche Vorstellungen?
Re: An einer Uni Promovieren, an einer anderen arbeiten?
Na ja, eigentlich dachte ich dass ich in der Schweiz wohne und arbeite, 2-4mal / Jahr nach Ff an den Kollegs teilnehme.
Eine klare Ansage wäre mir lieber, ich will auch nicht als Verräter betrachtet werden oder als unehrlich. Ich denke dass ich in der Schweiz sehr viel werde arbeiten müssen, aber ich fahre ganz gut mit meinem Samstag/Sonntag-Promo-Tag. Ich habe meine Woche strukturiert und komme sehr gut voran. Rein vom Pensum mehr könnte ich es schaffen, aber ich ahne ja selbst dass es nicht vernünftig wäre.
Eine klare Ansage wäre mir lieber, ich will auch nicht als Verräter betrachtet werden oder als unehrlich. Ich denke dass ich in der Schweiz sehr viel werde arbeiten müssen, aber ich fahre ganz gut mit meinem Samstag/Sonntag-Promo-Tag. Ich habe meine Woche strukturiert und komme sehr gut voran. Rein vom Pensum mehr könnte ich es schaffen, aber ich ahne ja selbst dass es nicht vernünftig wäre.
Re: An einer Uni Promovieren, an einer anderen arbeiten?
'Vernünftig' wäre nicht das Attribut, an das ich zu erst gedacht hätte.Leonard Fiscaux hat geschrieben:[...]ich ahne ja selbst dass es nicht vernünftig wäre.
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