Publikation: Dauer der Veröffentlichungsrechte

[maxx_maxx]

Hi!
Was denkt Ihr: Bei einer wissenschaftlichen Veröffentlichung, wie lange sollte man die Veröffentlichungsrechte abgeben?
Einige Verlage verwenden die Standardklausel: "...für die Dauer des gesetzlichen Urheberrechts" was ich ein Unding finde. Das sind ja 70 Jahre, oder???
Ich habe nun einen Verlag gefunden (Tectum), der das Veröffentlichungsrecht für 10 Jahre haben will, was im Vergleich "Okay" klingt. Danach ist es von meiner Seite aus mit einer 6 Monats-Frist kündbar. Sollten schon vorher keine Nachdrucke erfolgen, fallen die Rechte sofort an mich zurück.

Hat jemand Erfahrung? Klingt das Okay?

Danke und liebe grüße
Max

[maxx_maxx]

Übrigens: Trotz der o.g. Abtretung der Rechte für die Vervielfältigung hätte ich dennoch das Recht, aus meiner Arbeit in Aufsätzen etc. zu zitieren, was ja ganz gut klingt.

[Cybarb]

Übrigens: Trotz der o.g. Abtretung der Rechte für die Vervielfältigung hätte ich dennoch das Recht, aus meiner Arbeit in Aufsätzen etc. zu zitieren, was ja ganz gut klingt.

Hallo,

zu deiner eigentlichen Frage kann ich nichts beitragen, aber: Ich bin juristischer Laie, aber m. E. hast du sowieso das Recht, in Aufsätzen aus deiner Arbeit zu zitieren. Dieses Recht räumt dir nicht etwa gnädigerweise der Verlag ein, sondern das deutsche UrhG.

Man möge mich korrigieren, wenn ich falsch liege.

Gruß
Cyb

[DoneXY]

Ich weiß nicht, in welchem Fachgebiet Du unterwegs bist und wie Deine einzelnen Publikationen aussehen. Ich nehme mal als Beispiel an, es geht um eine Dissertation:

Für Diss müssen in der Regel seitens des Autoren/der Autorin Druckkostenzuschüsse gezahlt werden, da Dissertationen sich üblicherweise nicht in großen Zahlen verkaufen lassen. Eine Dissertation, nach Ablauf von 10 Jahren erneut auflegen zu lassen, wird meistens (ökonomisch) gar keinen Sinn machen, da sich der Wissenschaftsbetrieb weitergedreht hat und sie schlicht im Schatten der aktuellen Dissertationen steht. Ähnliches gilt auch für die Mehrzahl der wissenschafltichen Artikel. Es lassen sich natürlich Ausnahmen finden, doch das sind eben auch Ausnahmen und nicht die Regel.

Natürlich darfst Du aus Deiner Diss zitieren, das darf ich auch. Du meinst vermutlich, dass Du Passagen für andere Veröffentlichungen übernehmen darfst. Das ist doch im Wissenschaftsbetrieb ohnehin üblich. Ich habe auch noch nie gehört, dass ein Verlag gegen ein "Selbstplagiat" vorgegangen wäre.

[maxx_maxx]

Hi!
Danke für Eure Antworten. Jawoll, ihr habt natürlich Recht. Zitieren darf man eh immer. Es ging eher um "das Recht, Teile seines Werkes in Aufsätzen oder Sammelbänden zu veröffentlichen".

Aber im Vordergrund steht für mich ohnehin der "10 Jahres" Aspekt, dazu suche ich eine Einschätzung. Da bin ich so unsicher, weil ich das eben zum ersten Mal mache. Hätte ja sein können, dass einer von Euch aufschreit und sagt "10 Jahre - das ist total unüblich, die ziehen dich übern Tisch - no way"

Aber ich lese bei Euch zwischen den Zeilen, dass dem wohl nicht so ist? Mir fällt jetzt auch kein Szenario ein, wo ich mich im Nachhinein drüber ärgern würde, dass dieser Verlag für 10 Jahre die Veröffentlichungsrechte hat...

Falls jemand noch ein "Veto" oder Tipp hat, her damit...und danke!

[DoneXY]

Der Vertrag zur Veröffentlichung meiner Diss ist unter den von Dir genannten Gesichtspunkten ein absoluter Knebelvertrag. Nichts desto trotz hätte ich meine Rechte selber nicht besser verwerten können. Es gibt eine Freiheit - hier von vertraglicher Bindung/Fesselung/Knebelung/Unterjochung - die mir schlicht nichts nützt.

Wichtig scheint mir vor allem, einen Verlag zu finden, der die eigne Diss gut bewirbt und für das Fachpublikum präsent macht. Das wäre mir auch einen höheren Druckkostenzuschuss wert.

[DoneXY]

Bei mir hat er damals meine Magisterarbeit für mich kostenfrei als Buch rausgebracht - das steht heute in vergleichsweise vielen Bibliotheken, ist dauernd ausgeliehen, hat sich bei Amazon einige Male verkauft...

Interessant. Verrätst Du Dein Fach?