Tagungsvortrag: Freie Rede oder ablesen?

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Simona
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Tagungsvortrag: Freie Rede oder ablesen?

Beitrag von Simona »

Hallo und guten Abend,

ich hatte bisher noch nicht die Ehre, als Referentin an einer Tagung teilzunehmen, und die Tagungen, die ich als Zuhörerin besucht habe dienten der Vorstellung von Diss-projekten. Jetzt ist es soweit, ich darf reden :? und habe das Gefühl, die wichtigsten Regeln nicht zu kennen... Als da schon mal als allererstes wäre: ich spreche nicht auf einer Diss-Vorstellungs-Tagung (ich hoffe ihr wisst was ich meine) - aber es ist doch allgemein üblich, dass der Beitrag abgelesen wird, oder???

Viele Grüße
Simona
Zuletzt geändert von Sebastian am 23.02.2014, 22:22, insgesamt 1-mal geändert.
Grund: Betreff ergänzt
Zwonk
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Re: Tagungsvortrag

Beitrag von Zwonk »

Das ist, meiner Erfahrung nach, sehr fachabhängig. Ich bin zwar in meinem Fach da eine Ausnahme, aber ich lese grundsätzlich nicht ab und würde in jedem Fall davon abraten. Und wenn Du die einzige auf der Tagung wärst, die nicht abliest - dann hast Du den unschätzbaren Vorteil, Dich als Einzige dem Publikum sogar verständlich machen zu können 8)
12. Dec 2016;01. Feb 2017;f;zum neuen Job!
Kleinundfaul

Re: Tagungsvortrag

Beitrag von Kleinundfaul »

Hi Simona,

ich bin zwar noch neu hier im Forum (Hallo an dieser Stelle!), da wir aber aus dem gleichen FB kommen, kann ich dir dazu eine Antwort geben: Auf den Tagungen auf denen ich bisher war, wurde immer abgelesen. Ganz besonders von 'Anfängern'. Im Idealfall wird so halb frei gesprochen, also man liest ab, aber schaut auch mal auf und sagt frei etwas dazu. Völlig frei gesprochene Vorträge habe ich bis jetzt nur von ganz alten Hasen gehört (und die klingen dann trotzdem wie abgelesen...:-))
Ich selbst finde das total anstrengend und verstehe auch oftmals nur die Hälfte, aber scheint bei uns eben leider so zu sein...

Ich wünsche dir ganz viel Erfolg!
LG
KuF
Sogi

Re: Tagungsvortrag: Freie Rede oder ablesen?

Beitrag von Sogi »

Es mag zwar offensichtlich erscheinen, aber: Ãœben!
Halte den Vortrag ein paar mal vor Freunden/Verwandten, oder auch ohne Zuhörer.

Ich hatte das bei meiner ersten Tagung nicht gemacht und war daher unnötigerweise nervös.
Beim zweiten Mal habe ich den Vortrag vorher eingeübt und habe die Tagung viel entspannter erlebt.

Es mag viele Tipps zum richtigen Vortragen geben, aber am Wichtigsten ist es, einfach locker zu bleiben und das kommt mit der Routine.
Simona
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Re: Tagungsvortrag: Freie Rede oder ablesen?

Beitrag von Simona »

Ich hatte das bei meiner ersten Tagung nicht gemacht und war daher unnötigerweise nervös.
Beim zweiten Mal habe ich den Vortrag vorher eingeübt und habe die Tagung viel entspannter erlebt.

Und: hast du ihn dann frei gehalten oder abgelesen??? :wink:
Simona
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Re: Tagungsvortrag: Freie Rede oder ablesen?

Beitrag von Simona »

Simona hat geschrieben:Ich hatte das bei meiner ersten Tagung nicht gemacht und war daher unnötigerweise nervös.
Beim zweiten Mal habe ich den Vortrag vorher eingeübt und habe die Tagung viel entspannter erlebt.

Und: hast du ihn dann frei gehalten oder abgelesen??? :wink:
flip
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Re: Tagungsvortrag: Freie Rede oder ablesen?

Beitrag von flip »

Was meinst du denn überaupt mit "ablesen"? Die berüchtigten Stichwort-Karten aus dem Studium, oder willst du eine Art Rede halten?

Ich kenne es von Konferenzen auch nur so, dass frei vorgetragen wird und halte meine Studenten in Seminaren bspw. immer dazu an, keine Hilfsmittel mitzunehmen. Sowas schlägt in der Regel immer ins Gegenteil um und es eben keine wirkliche Hilfe, nämlich genau in dem Moment, wo man anfängt, abzulesen. Mach dir meinetwegen einen Zettel mit Notizen darauf, den du vor dir hinlegen kannst. Falls es wichtige andere Erkenntnisse von Autoren gibt, deren Namen du bspw. leicht vergessen kannst.
HHlerin

Re: Tagungsvortrag: Freie Rede oder ablesen?

Beitrag von HHlerin »

Also ich bin sehr gegen ablesen! Wie lange ist denn der Vortrag? Kannst Du PowerPoint oder ein anderes Hilfsmittel benutzen? Wenn das der Fall ist, würde ich auf keinen Fall ablesen, denn dann kannst Du Dich ja an den Folien orientieren. Und selbst wenn nicht, finde ich einen komplette ab-/vorgelesenen Vortrag nicht gut. Als Zuhörer kommt man da in der Regel nicht so gut mit, zudem schaffst Du durch das Festhalten am Blatt keinen guten Kontakt zum Publikum. Ich ärgere mich immer über abgelesene Vorträge, auf den Tagungen meines Fachs sind sie aber zum Glück sowohl auf nationalen wie internationalen Konferenzen äußerst unüblich.

Ich würde lieber Stichwortzettel machen und dann damit einen freien Vortrag gestalten.

LG
JohnWayne

Re: Tagungsvortrag: Freie Rede oder ablesen?

Beitrag von JohnWayne »

Also in der NaWi ist es so, dass man immer freie Vorträge hält mit PowerPoint im Hintergrund. D.h. das Thema und den Vortrag solange einstudieren, bis man frei darüber reden kann. Wenn du das allererste mal zu deinem Thema sprichst, dann solltest du mind. eine Woche lang dein Thema vor dem Spiegel mit Zeit üben. Viel Erfolg!
Cybarb
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Re: Tagungsvortrag: Freie Rede oder ablesen?

Beitrag von Cybarb »

Hallo,

zu meinem Leidwesen habe ich auch mal Germanistik studiert. Dazu stehe ich - nicht zu meinem Leidwesen :wink: - noch gelegentlich im Kontakt zu Germanisten, die mir bestätigten, dass es in diesem Fach leider nach wie vor üblich ist, Vorträge abzulesen. Ein Grund dafür ist, dass solche Vorträge im Anschluss in Tagungsbänden publiziert werden und die Autoren dann halt den späteren Aufsatz bzw. eine Vorversion davon "vortragen". Sie wollen sich schlichtweg nicht die Mühe machen, einen Vortrag und einen Aufsatz zu erstellen, und belassen es deshalb bei dem Aufsatz.

In meinem eigenen Fach gibt es glücklicherweise nur noch wenige Leute, die diese Unsitte pflegen. Ich tendiere mittlerweile dazu, den Raum zu verlassen, sobald jemand einen Vortrag vorliest, weil ich meine Zeit besser nutzen kann. Nur manchmal fehlt mir noch der Mumm dazu. :oops:

Mein Rat wäre daher: Wenn du glaubst, dass du einen kleinen Eklat auslöst, wenn du nicht vorliest, dann lies lieber vor, wenn es nunmal zur Fachkultur gehört. Schließlich werden dann auch entsprechend wenige Leute da sein, die es als Unverschämtheit empfinden, so wie ich es tun würde.

Gruß
Cyb
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