Sehr lange studiert, lange promoviert, Druck vom Doktorvater

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Mathematikus
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Re: Sehr lange studiert, lange promoviert, Druck vom Doktorv

Beitrag von Mathematikus »

Sorry, irrtümliches Doppelposting.
7. Jan 2018;2. Feb 2018;c;Semesterferien
Meggy

Re: Sehr lange studiert, lange promoviert, Druck vom Doktorv

Beitrag von Meggy »

[@Mathematikus
:lol: kommt mir bekannt vor - aber was solls, der TV bringt doch schon SO lange durchweg fast nur noch schrottiges :wink:

@BlueOcean
Das eine sind wirklich regelmäßige Zeiten, in denen die Kinder betreut und Du OHNE schlechtes Gewissen am Stück arbeiten kannst. Eine halbe Stunde pro Tag sehe ich da auch sehr schwierig. Zum anderen kommt es aber auch daran an, ein Stück weit flexibel zu arbeiten wann immer möglich - wie oft schnappe ich mir in "spontanen" Pausen (zB dem seltenen Fall dass BEIDE Kinder gleichzeitig schlafen oder sich selbst beschäftigen) ein Fachbuch, einen Artikel, oder schreibe einen Absatz um oder prüfe Literaturstellen... Aber ohne regelmäßige Diss-Zeiten in denen man sich möglichst auch mal länger als 30 Minuten in was vertiefen kann. Schwierig. Ganz abgesehen davon dass es grundsätzlich auch immer eine gute Sache ist, sowas wie Kolloquien, Konferenzen, Forschungsveranstaltungen o.ä. zumindest ab und zu zu besuchen, sich mit Kollegen auszutauschen, in Diskurs zu kommen, etc.
Was ich für zusätzlich bedenklich halte ist die Situation mit Deinem Mann (nicht grundsätzlich - es mag für einige ein völlig OKes Lebensmodell sein, in der Hausfrauen und Mann-Unterstützungs-Rolle aufzugehen, dagegen ist nix zu sagen; es geht für mich nur nicht mit einer eigenen Karriere/Promotion zusammen!). Es geht hier auch um DEIN Leben - wenn er sich für den Job aufreißt und das alles so hinnimmt, OK, sein Ding. Aber dass Du mit reingezogen wird und Dir da auch noch (offenbar sehr viel) Energie und Zeit genommen werden, lässt sich imho mit Deiner Lebensplanung/Wünschen nicht gut vereinbaren. Vielleicht kannst Du Dich da auch etwas mehr rausnehmen/abgrenzen? Ich sehe nicht wie das alles zusammengehen soll - Deine verfügbare Zeit, Dein schlechtes Gefühl sobald Du an der Diss arbeitest ("stiehlt Zeit"), die Ansprüche von Mann/Kollegen und DV.
Zuletzt geändert von Meggy am 16.02.2014, 22:16, insgesamt 1-mal geändert.
MoniqueS

Re: Sehr lange studiert, lange promoviert, Druck vom Doktorv

Beitrag von MoniqueS »

So hart das klingt, aber für mich summiert sich das in einem: Alles geht nicht! Du kannst nicht zeitlich ununterbrochen für die Kinder da sein, 24 Stunden am Tag die persönliche Assistentin deines Mannes sein und noch eine Dissertation schreiben. Und ich finde - und das macht mich so wütend! - dass das ein echtes "Frauenproblem" ist. Dein Mann kann keine Berufspause machen (TzBfG?!) - oder meint, es nicht zu könnn! - ich habt kleine Kinder.... wo soll da noch Platz für eine Promotion sein? ehrlich gesagt finde ich die Haltung deines DV nur folgerichtig, denn in deiner Situation ist es tatsächlich unrealistisch. Ich finde es sogar gut, dass er dich damit nicht einfach laufen lässt, sondern ein Blick auf die Realisierbarkeit macht.

Den Begriff des "Hobbies Promotion" kann ich intuitiv nachvollziehen (was er meinen soll) ich finde ihn dennoch sehr fatal! Es wertet die Promotion sprachlich ab. Und eine Promotion ist nunmal was anderes als Joggen oder zum Tanzkurs. Ich denke, dass das wichtig ist, der Promotion entsprechend Raum und Gewicht einzuräumen.

Die Frage ist doch: Bist du glücklich mit deinem derzeitigen Lebensentwurf? Oder willst du tatsächlich etwas ändern (die Dissertation ernsthaft betreiben)? Oder gibt es vielleicht noch ganz andere berufliche Fenster (Zweitstudium, Fernstudium, Weiterbildung), die deinen beruflichen Wünschen eher entsprechen? Ich glaube, wenn du deinen Lebensentwurf 'verschieben' willst, kostet das. Dann musst du schauen, wo du die Zeit her bekommst, wie du organisierst, wo dein Mann auf deine Zuarbeit verzichten musst und du exklusive Zeitfenster bekommst. Wenn das (im Moment) nicht geht (tatsächlich!), dann verabschiede dich von der Promotion. Zumindest für die nächsten Jahre. Alles andere ist doch unglaublich frustierend. Das schlimmste ist immer, sich nicht zu entscheiden. Entweder aus vollem Herzen JA mit entsprechenden Konsequenzen zur Realisierung oder aus vollem Herzen NEIN und es dann für dich tatsächlich abschließen.
Zuletzt geändert von MoniqueS am 17.02.2014, 10:58, insgesamt 2-mal geändert.
Zwonk
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Re: Sehr lange studiert, lange promoviert, Druck vom Doktorv

Beitrag von Zwonk »

Auf die Gefahr hin, besserwisserisch zu erscheinen: Ich glaube, im öffentlichen Forenbereich sollte man die hide-tags nicht verwenden. Immerhin wird der ja auch von Suchmaschinen indiziert und vielleicht helfen die Antworten ja Leuten, die vorbeisurfen, weil sie vor derselben Entscheidung stehen.
12. Dec 2016;01. Feb 2017;f;zum neuen Job!
myfunnyvalentine

Re: Sehr lange studiert, lange promoviert, Druck vom Doktorv

Beitrag von myfunnyvalentine »

Zwonk hat geschrieben:Auf die Gefahr hin, besserwisserisch zu erscheinen: Ich glaube, im öffentlichen Forenbereich sollte man die hide-tags nicht verwenden. Immerhin wird der ja auch von Suchmaschinen indiziert und vielleicht helfen die Antworten ja Leuten, die vorbeisurfen, weil sie vor derselben Entscheidung stehen.
Sehe ich auch so – zudem sich die Funktion sehr leicht übergehen lässt… 
Sorry für OT…
Meggy

Re: Sehr lange studiert, lange promoviert, Druck vom Doktorv

Beitrag von Meggy »

Habt völlig recht @Zwonk/myfunnyvalentine
hab mein hide raus - da ich fast nur im Schreibtreff schreibe und da viel "hide" ist das die Macht der Gewohnheit :oops:
MoniqueS

Re: Sehr lange studiert, lange promoviert, Druck vom Doktorv

Beitrag von MoniqueS »

Entschuldigt, in einem anderen Forum, in dem ich utnerwegs bin, wird die Funktion im öffentlichen teil anders verwendet... Stimtm natürlich, habs rausgenommen!
bienah
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Re: Sehr lange studiert, lange promoviert, Druck vom Doktorv

Beitrag von bienah »

MoniqueS hat geschrieben:Den Begriff des "Hobbies Promotion" kann ich intuitiv nachvollziehen (was er meinen soll) ich finde ihn dennoch sehr fatal! Es wertet die Promotion sprachlich ab. Und eine Promotion ist nunmal was anderes als Joggen oder zum Tanzkurs. Ich denke, dass das wichtig ist, der Promotion entsprechend Raum und Gewicht einzuräumen.
Genau das waren auch meine Gedanken, als ich die Einträge der Fragestellerin gelesen habe. Auch ich bin eine Frau Anfang 30 und habe dem Abschluss meiner - ebenfalls naturwissenschaftlichen - Diss bewusst Priorität vor dem Kinderwunsch eingeräumt. Ich kann die Vorbehalte des Doktorvaters nachvollziehen und finde sie auch berechtigt. Niemand muss eine Dissertation erstellen und niemand hat ein Anrecht darauf, dass die Umstände der Dissertationserstellung sich nach seinen individuellen Lebensplänen richten. Wenn die restliche Lebensplanung die nötigen Kapazitäten für eine Dissertation nicht freilässt, dann sollte man es meiner Meinung nach bleiben lassen. So können die Ressourcen einer anderen Person, die mehr Zeit und Energie in die Diss investieren kann, zur Verfügung gestellt werden, was wohl für alle befriedigender ist.
Amalia

Re: Sehr lange studiert, lange promoviert, Druck vom Doktorv

Beitrag von Amalia »

bienah hat geschrieben:Auch ich bin eine Frau Anfang 30 und habe dem Abschluss meiner - ebenfalls naturwissenschaftlichen - Diss bewusst Priorität vor dem Kinderwunsch eingeräumt. Ich kann die Vorbehalte des Doktorvaters nachvollziehen und finde sie auch berechtigt. Niemand muss eine Dissertation erstellen und niemand hat ein Anrecht darauf, dass die Umstände der Dissertationserstellung sich nach seinen individuellen Lebensplänen richten. Wenn die restliche Lebensplanung die nötigen Kapazitäten für eine Dissertation nicht freilässt, dann sollte man es meiner Meinung nach bleiben lassen. So können die Ressourcen einer anderen Person, die mehr Zeit und Energie in die Diss investieren kann, zur Verfügung gestellt werden, was wohl für alle befriedigender ist.
Diese Aussage finde ich nun aber auch etwas schräg. Eine Berufstätigkeit mit Kindern und Familie zu verbinden, muss möglich sein, auch in der Wissenschaft und auch als Doktorand. Das einzige Argument was ich gelten lassen würde ist, das eine Doppelbelastung eben auch bedeutet, dass beide Partner bei der Familienarbeit mit anpackt und man professionelle Betreuungsmöglichkeiten für den Nachwuchs in Anspruch nimmt. Grundsätzlich ist eine Promotion auch mit Kind(ern) möglich. Einige Mütter und Väter sind ja auch hier im Forum und berichten von Ihren Erfahrungen.
Meggy

Re: Sehr lange studiert, lange promoviert, Druck vom Doktorv

Beitrag von Meggy »

@Amalia :blume:
DANKE! Wollte eben was ähnliches schreiben - dieses ganzes Hop-oder-Top finde ich persönlich eine ziemlich furchtbare Einstellung/Entwicklung/Denke. Es muss doch auch möglich sein, anspruchsvolle "Karrieren" (Wissenschaft, Top-Positionen) als Frau mit Kindern zu kombinieren. Natürlich muss der entsprechende Eigen-Wille und Elan da sein und natürlich muss der Partner stützen.
Ich denke durchaus, dass ich der Wissenschaft mit meiner Arbeit einen gewissen "Zuwachs" bescheren werden - ich habe selbst aber nunmal die Kinder-Phase damit verbunden, daher dauert es eben etwas länger als ohne. Allerdings auch nicht so wahnsinnig merklich, wenn ich mir kinderlose Kollegen anschaue :wink: Es bedeutet eben für *mich* persönlich einige Abstriche, sprich ich kann diversen Hobbies eben - gerade jetzt in der Endphase - nicht so nachgehen wie ich gerne würde. Ich habe eben keine 100%-Zeit für meine Kinder, was ich aber auch nicht dramatisch finde, da die "Große" in der Kita und der Kleine beim Elternzeit-Papa sehr glücklich sind und mir die regelmäßige Arbeitszeit bescheren. Und ja, insgesamt habe ich damit wohl einige Workload mehr als ohne Kinder, da ich oft auch abends oder in spontanen Frei-Minuten eben mal schnell an der Diss sitze. Aber das war ja durchaus eine bewusste Entscheidung.
Ich bin sehr froh dass mein DV da anders denkt als @bienah, denn wie gesagt - ja, ich werde länger brauchen (vielleicht insg. 1 Jahr) - als kinderlose Kollegen, aber ich werde mein Feld eben durchaus auch bereichern. Natürlich bedeutet das für meinen DV insofern Abstriche, als dass momentan noch eine Elternzeit-Vertretung für mich da ist und die Projekte nicht ganz so zügig laufen wie anders. Aber offenbar sind ihm meine Ergebnisse und das, was ich trotzdem wenn auch langsamer erreiche, wichtig genug als dass er mich da sehr offensiv unterstützt.
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