Dissertation zur Ersteinreichung binden lassen?

[kaiserkekse]

Hallo zusammen,

obwohl ich ein oder zwei existierende Themen schon durchgelesen habe, habe ich keine direkte Antwort auf meine Frage gefunden.

Wie genau habt ihr oder habt ihr vor, eure Arbeit zur endgültigen Abgabe binden zu lassen? Heissklebe- oder Kaltleimbindung oder Buchbinder? Titel bedruckt oder nicht?

Grüße

[Jucy]

Hey,
ich vermute, das kommt vor allem auf
- deinen Geschmack
- die Seitenzahl und Papierdicke
- die Kompetenzen in deinem Copy-Shop an.
Ich hatte eine Heißklebebindung (ca. 300 Seiten, 80g Papier, einseitig bedruckt) und vorn eine durchsichtige Folienseite, so dass man das Titelblatt sehen konnte (das hatte ich schon bei meiner MA-Arbeit und fand das so schön).Im Nachhinein hätte ich lieber einen doppelseitigen Druck und 100g Papier genommen. Mit der Frontlösung bin ich nach wie vor zufrieden.
Im CopyShop meines Vertrauens wurden mir bestimmte Formate gezeigt, auf der Basis habe ich mich dann entschieden.
Liebe Grüße,
jucy

[Poppy]

Ich hatte das hier mit 100 Mondi-Papier und Leinenkarton: http://www.diplom-express.de/31/Softcover.html

[kaiserkekse]

Danke euch für die ersten Rückmeldungen.

Ich war bisher in einem kleineren Copy-Shop und da wurden mir so viele unters. Informationen vorgesetzt, dass ich total verunsichert bin.

Kaltleim würde ab ca. 250 Seiten nicht halten. Das hab ich auch in anderen Foren gelesen.

Klar ist das auch Geschmackssache aber man will beim Formalen nichts falsch machen.

Ringbindung und doppelseitig sind nach meinem jetzigen Stand völlig unüblich.

[Poppy]

Bei uns steht sogar in der Promotionsordnung, dass es Klebebindung sein muss, Ringbindung wird gar nicht erst angenommen.

[Zwonk]

Ich habe 100g-Papier genommen, einseitig bedruckt und Karton vorne und hinten. Den Titel habe ich nochmal auf den vorderen Karton drucken lassen. Doppelseitigen Druck finde ich sehr seltsam, da muß der DV bei der Korrektur ja immer abwechselnd auf den linken und bei der nächsten Seite wieder auf den rechten Rand schreiben. Der wird sich bedanken... Welche Bindungsform das war, habe ich schlichtweg vergessen, ich glaube aber Heißleim.

Ich würde mir da aber nicht so einen Kopf drum machen. Klar, die Diss sollte nicht auf eineweichtes Zeitungspapier gedruckt werden, aber ich glaube unterm Strich sind nur zwei Punkte relevant:

1. Wenn die Promotionsordnung irgendwelche Formalia vorschreibt: Sind die erfüllt?
2. Eignet sich das Druckexemplar dazu, per Hand darin herumzukorrigieren?

Das eingereichte Exemplar muß keinen Preis für handwerkliche Vollkommenheit erreichen. Der DV schmiert das sowieso voll und dann landet es in irgendeinem dunklen Keller. Mehr um Schönheit als um Pragmatik würde ich mich kümmern, wenn ich für enge Verwandte und Freunde irgendeine private "Sonderausgabe" außerhalb der regulären Buchveröffentlichung herstellen wollte, aber das war ja nicht die Frage hier.

[Jucy]

Doppelseitigen Druck finde ich sehr seltsam, da muß der DV bei der Korrektur ja immer abwechselnd auf den linken und bei der nächsten Seite wieder auf den rechten Rand schreiben. Der wird sich bedanken...

Witzig, genau das dachte ich auch, und dann waren alle meine Kolleg_innen total entsetzt, dass ich einen einseitigen Druck hatte... Im Zweifelsfall würde ich den DV/die DM einfach fragen, was sie sich wünschen (falls es in der PromO nicht geregelt ist).

[Laplace]

Ich habe kürzlich meinen Betreuer gefragt: Wie wollen Sie den ersten Entwurf haben? Gedruckt, elektronisch, gebunden, lose, doppel- oder einseitig, wie viel Rand...? Antwort: Ist mir doch egal!

[DoneXY]

Im Zweifelsfall würde ich den DV/die DM einfach fragen, was sie sich wünschen (falls es in der PromO nicht geregelt ist).

Ich denke, beim Fehlen eindeutiger Regeln sollte nach persönlichen Vorlieben gefragt werden.

Ein DV, der gerne viel schreibt, wird die eine oder andere unbedruckte Seiten für Anmerkungen nutzen wollen, umweltbewusste DM wird einen doppelseitigen Druck vorziehen usw.

Mein DV wollte aufgrund seiner Fehlsichtigkeit eine eher ungewöhnliche Formatierung.

[Sebastian]

Ich persönlich fand für die erstmalige Einreichung auch die psychologische Betrachtung angebracht:
Wie perfekt soll das Werk aussehen und was mag dann derjenige darüber denken, dem es vorgelegt wird.
Welche Schlüsse man aus diesen Überlegungen zieht, ist aber auch nicht ganz eindeutig, vielleicht helfen aber die Extreme:

• Ein Buchdruck mit Goldprägung belegt ein ausgeprägtes Selbstbewusstsein - kann aber ziemlich nach hinten losgehen.
• 250 schräg kopierte und provisorisch getackerte Seiten lassen auch für die inneren Werte nichts Gutes erwarten
• Allzuviel Platz für Korrekturanmerkungen kann auch als Einladung zum Verriß gedeutet werden.

Fazit:
Zu perfekt braucht es nicht zu sein, aber der Gutachter muss sich schon ernstgenommen fühlen und man sollte ihm die Arbeit nicht unnötig erschweren, indem das Werk schon beim Durchblättern auseinanderfällt.

Sebastian