Re: Tipps zur Lehre
Verfasst: 10.11.2014, 14:16
Zuerst zum Vorschlag/ Bewerbung: Ich würde den Kommentar offen genug halten, um noch etwas anzupassen und z.B. nur 3 einschlägige Aufsätze erwähnen, die auf jeden Fall zum Thema gehören. Ansonsten würde ich die Studienordnung(en) genau studieren, damit dein Vorschlag eindeutig in ein Modul passt und erkennbar wird, was die Studenten da lernen werden. Das ist besonders bei Bacheor/ Master sehr gefragt.
Seminarplan: Ich arbeite nicht in jedem Seminar mit Literatur, da ich die Erfahrung gemacht habe, dass die Studenten die Texte nicht vorbereiten - und das in der Germanistik! Gerade die Studienanfänger sind zudem mit langen Texten überfordert - sie lesen sie zwar, kommen damit aber nicht gut klar. Ich lasse daher oft nur wenig vorbereitend lesen (5-6 Seiten) und stelle dazu einen Leseauftrag, z.B. Thesen formulieren oder 2 Begriffe in einer Tabelle vergleichen. Bei den höheren Semestern haben sich Expertengruppen bewährt, d.h. alle sollen einen Text lesen (max. 10 Seiten) und eine Gruppe führt thesengeleitet (vorher per Mail einfordern, sonst böse Überraschungen!) eine Textbesprechung von max. 45 Minuten. Viele Studienordnungen fordern explizit, dass Studierende ein Referat halten müssen - daher muss man darauf achten, ob für sowas genug Zeit ist.
Generell: Wenn du willst, dass Studenten Texte lesen, muss die Sitzungsgestaltung so sein, dass die, die die Texte gelesen haben, einen Vorteil davon haben. Konkret: Wenn man den Text nicht gelesen hat, versteht man die Diskussion nicht und das führt zu Mehraufwand. Aber eben nicht: Wenn man den Text nicht gelesen hat, kann man von den armen Fleißigen profitieren, die ihr Wissen weitergeben und profitiert auch noch.
Ich hab übrigens schon 2 Seminare gemacht, die mit meinem Diss-Thema zu tun hatten. Das hat mir geholfen, die Literatur aufzuarbeiten und zu diskutieren, wenn auch "nur" mit Bachelor-Studenten. Überleg dir also vielleicht auch bei der Themenwahl, wovon du einen Mehrgewinn hast.
LG Sofia
Seminarplan: Ich arbeite nicht in jedem Seminar mit Literatur, da ich die Erfahrung gemacht habe, dass die Studenten die Texte nicht vorbereiten - und das in der Germanistik! Gerade die Studienanfänger sind zudem mit langen Texten überfordert - sie lesen sie zwar, kommen damit aber nicht gut klar. Ich lasse daher oft nur wenig vorbereitend lesen (5-6 Seiten) und stelle dazu einen Leseauftrag, z.B. Thesen formulieren oder 2 Begriffe in einer Tabelle vergleichen. Bei den höheren Semestern haben sich Expertengruppen bewährt, d.h. alle sollen einen Text lesen (max. 10 Seiten) und eine Gruppe führt thesengeleitet (vorher per Mail einfordern, sonst böse Überraschungen!) eine Textbesprechung von max. 45 Minuten. Viele Studienordnungen fordern explizit, dass Studierende ein Referat halten müssen - daher muss man darauf achten, ob für sowas genug Zeit ist.
Generell: Wenn du willst, dass Studenten Texte lesen, muss die Sitzungsgestaltung so sein, dass die, die die Texte gelesen haben, einen Vorteil davon haben. Konkret: Wenn man den Text nicht gelesen hat, versteht man die Diskussion nicht und das führt zu Mehraufwand. Aber eben nicht: Wenn man den Text nicht gelesen hat, kann man von den armen Fleißigen profitieren, die ihr Wissen weitergeben und profitiert auch noch.
Ich hab übrigens schon 2 Seminare gemacht, die mit meinem Diss-Thema zu tun hatten. Das hat mir geholfen, die Literatur aufzuarbeiten und zu diskutieren, wenn auch "nur" mit Bachelor-Studenten. Überleg dir also vielleicht auch bei der Themenwahl, wovon du einen Mehrgewinn hast.
LG Sofia