Zitation - Mischen von indirekten und direkten Zitaten

Jahresarchiv
Gesperrt
chily

Zitation - Mischen von indirekten und direkten Zitaten

Beitrag von chily »

Liebe Doktorand(inn)en,

Da ich schon viele unterschiedliche Meinungen zu diesem Thema gehört habe, würde ich jetzt gerne mal eine kleine Umfrage unter den Profis machen: Wie haltet ihr es mit der Zitation, wenn ihr direktes und indirektes Zitat mischt? Also zum Beispiel in folgendem Satz:

Allerdings gesteht Alker ein, dass Orte eine Vergangenheit und damit ein Gedächtnis besitzen, das nicht vom Text einfach überschrieben werden kann: „Reale Orte haben etwas Unhintergehbares.“

Sowohl das indirekte als auch das direkte Zitat stammen von der selben Seite in der Sekundärliteratur. Reicht eine Fußnote ganz am Ende? Und bekommt die dann ein vgl. oder nicht? Und was, wenn das direkte Zitat mitten im indirekten steht? Ich finde, ein Übermaß an Fußnoten macht den Text unübersichtlicher, aber andererseits möchte ich natürlich auch korrekt arbeiten. Meinen Doktorvater werde ich demnächst mal fragen, aber die Diss lesen ja am Ende auch noch andere Menschen, z.B. der Zweitgutachter (der noch nicht feststeht) oder externe Gutachter, deren Meinung zu diesem Thema ich nicht kenne. Was meint ihr denn?

Danke und liebe Grüße!
Angelika
xiotres
Beiträge: 86
Registriert: 17.07.2008, 18:33
Status: Prof. Dr.
Danksagung erhalten: 4 Mal

Re: Zitation - Mischen von indirekten und direkten Zitaten

Beitrag von xiotres »

Hallo chily,

ich fange mal mit dem Positiven an: stilistisch gefällt mir das Beispiel, das du bringst, äußerst gut. Auch bringt der Textausschnitt in seiner Gesamtheit gut zum Ausdruck, worum es eigentlich geht.

Ich denke, dass du mit dem Beispiel ein (Parade-)Beispiel gezeigt hast, wie man es machen kann: zunächst den wiederzugebenden Inhalt in seiner Gesamtheit paraphrasieren und diesen dann durch ein direktes Zitat noch einmal prägnant herausstellen.

Bezüglich der Zitiertechnik halte ich es in solchen Fällen so, dass ich das indirekte Zitat durch Quellenangabe hinter dem Namen kennzeichne, also "..gesteht Alker (200x:37f.) ein, dass...". Das direkte Zitat kennzeichne ich durch Anführungszeichen bzw. einen bestimmten Textsatz und füge abschließend dieselbe Art von Kurzverweis (bzw.. einfach nur "ebd.) an. Ich zitiere also mit der Methode "Kurzverweis im Text" und grundsätzlich nicht mit Fußnoten.

Schematisch betrachtet gehe ich also wie folgt vor: Bei indirektem Zitat den Namen im Satz nennen und dann den Kurzverweis dahinter. Kommt das direkte Zitat zuerst, dort den Kurzverweis. Weitere Verweise mit "(ebd.") oder ("ders./dies.:[S]").

Ich glaube aber, dass die Zitiertechnik an sich nicht so wichtig ist, wie dass man zitiert, und zwar in einheitlicher Art und Weise. In meinem Fach ist die obige Form die gängige. Dein DV kann dir sicher sagen, welche er bevorzugt oder mit welcher du am Wenigsten Reiberein in eurer Fachkultur haben wirst.

Viel Erfolg!

Xiotres
"Denken ist schwerer, als man denkt." (duplo)
Gesperrt
  • Vergleichbare Themen
    Antworten
    Zugriffe
    Letzter Beitrag