Entscheidungsfindung pro und contra Promotion und Thema

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Katehh

Entscheidungsfindung pro und contra Promotion und Thema

Beitrag von Katehh »

Hallo,

ich habe gerade meinen Master gemacht und bin jetzt dabei mit meiner Promotion zu beginnen. Da ein Thema wohl das erste und wichtigste ist, brüte ich zur Zeit über Gedanken und Büchern, um ein wenig mehr Klarheit für mich zu schaffen. Ich habe so viele Ideen (Thema bzw. Arbeit angrenzend an meine Masterarbeit, ein völlig neues Thema, warten wie das mit den beworbenen Stellen aussieht und dann entscheiden...). Wie habt ihr euch entschieden oder wart ihr von Anfang an total sicher was euer Thema anging und wie seit ihr ganz am Anfang weiter vorgegangen.
Es kann sein, dass meine Frage sich total doof anhört und sich quasi von selbst beantworten sollte - da ich aber irgendwie nicht so richtig voran komme dachte ich, dass hier vielleicht der richtige Ort ist um Leute zu finden die diese Phase schon hinter sich haben oder genau in der selben Situation stecken......ich würde mich sehr über Antworten freuen. :roll:

Liebe Grüße und vielen Dank im voraus!
kate
ps. ich promoviere im Fach Geschichte
Zuletzt geändert von Sebastian am 11.10.2013, 21:26, insgesamt 1-mal geändert.
Grund: Betreff für die Suchmaschine hoffentlich zutreffend aufgepeppt.
flip
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Re: Entscheidungsfindung pro und contra Promotion und Thema

Beitrag von flip »

Erstens: www.seidseit.de ;)

Zweitens: Ich würde dies erst einmal von den Stellen abhängig machen, auf die du dich beworben hast. Darüber schreibst du recht wenig.
Katehh

Re: Entscheidungsfindung pro und contra Promotion und Thema

Beitrag von Katehh »

:roll: ja das ist so eine Sache mit seit und seid :wink:
Ich habe mich für verschiedene Stellen beworben - sowohl im historischen Seminar als auch für total fachfremde Stellen wo ich 20 St. in der Woche arbeiten könnte. Wobei ich sagen muss, dass ich festgestellt habe, dass die Stellen als wisschenschaftliche Mitarbeiter doch sehr rar gesäht sind und die Chancen somit leider auch nicht besonders gut stehen.
Wie hast du denn deinen Anfang gehalten? Und wie weit bist du inzwischen? Ich habe nun ein Gespräch mit einem befreundeten Prof. gehabt und mit ihm eines der Themen etwas tiefer besprochen und wollte nun beginnen mich in dieses Thema einzulesen und dann weiter zu sehen...
Würd mich freuen von dir zu hören. In welchem Fach promovierst du denn?
LG
algol
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Re: Entscheidungsfindung pro und contra Promotion und Thema

Beitrag von algol »

hallo Katehh,
hier auf der Seite gibt es einen Link "Anfangen", wo man eine Menge finden kann.
Schau Dir das mal an.

Bei der Themensache gibt es zwei Richtungen:
1) Du hast/suchst ein Thema und organisierst Dir dann/ währenddessen eine Finanzierung, z.B. Stipendium, Job, ...

2) Du promovierst in einem Projektzusammenhang und musst Dich thematisch da einordnen.
flip
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Re: Entscheidungsfindung pro und contra Promotion und Thema

Beitrag von flip »

Ich promoviere in der VWL. Allerdings kummuliert und sehr stark empirisch (ökonometrisch) ausgerichtet. Das ist also eher weniger mit Geschichte vergleichbar. ;)
Ich habe mich damals bewusst nur Lehrstuhlstellen bzw. Projektstellen beworben, denn damit ist die Finanzierung gesichert. Letztenendes ist es eine WiMa-Stelle an einem Lehrstuhl geworden (plus Projektaufstockung), sodass ach die Förderung für Konferenzen, Workshops, usw. möglich ist. Das sind so Dinge, die man am Anfang noch nicht auf dem Schirm hat. Allerdings ist, gerade in den Geisteswissenschaften ja die Konkurrenz auf solche Stellen recht groß. Da hat man es bei mir wesentlich einfacher.

Ich kann dir nicht sagen, wie direkt man sich in Geschichte schon gedanken um ein Thema gemacht haben sollte. Bei mir hat sich das im ersten halben Jahr herauskristalisiert, sodass ich denke, dass ich auch ingesamt in drei Jahren fertig werde.
ayla

Re: Entscheidungsfindung pro und contra Promotion und Thema

Beitrag von ayla »

Selbst bei wiss. Stellen ist es durchaus in den Geisteswissenschaften üblich, über ein Thema zu promovieren, das man sich selbst gesucht hat. Bei meiner Stelle hat man mir sogar explizit abgeraten, aus dem Projekt eine Dissertation zu machen.

Wenn Du soviele Ideen hast, dann versuche doch mal abzugrenzen:
- Gehen diese Ideen thematisch alle in die gleiche Richtung?
- welche Idee verspricht genug "Stoff" um dich 3,4, 5 Jahre lang zu motivieren?
- was ist umsetzbar

Sprich nicht nur mit einem Professor, sondern versuche noch mit anderne Leuten aus deiner Disziplin zu reden. Bei meinem Thema- das ich mir selbst gesucht hat, hat der eine Professor mich angeschaut als ob ich vom Mars sei - meine jetztige Betreuerin dagegen war sofort an dem Thema interessiert.

Möchtest Du auf jeden Fall promovieren? Dir sollte bewusst sein, dass die allermeisten Wimi Stellen in Geschichte 50% Stellen sind, aber 100% ARBEITstellen sind...d.h. deine Motiviation sollte hoch genug sein - und damit das Thema ansprechend genug sein - das Du die nächsten Jahre trotz geringen Gehalts motiviert daran arbeiten kannst.
Bist Du Ortsgebunden? Wenn nicht, dann kannst Du auch mal bei verschiedenen Graduates Schools schauen - eventuell gibt es ja das eine oder andere, was dir thematisch zusagt, und Du bewirbst dich bei eben dieser.
Amalia

Re: Entscheidungsfindung pro und contra Promotion und Thema

Beitrag von Amalia »

Liebe kate,
Du solltest Dir jetzt schon Gedanken darüber machen, was Du nach und mit der Promotion anfangen willst, um Deine Promotionszeit entsprechend sinnvoll zu gestalten und zu nutzen.

Willst Du später in die Wissenschaft, solltest Du als WiMi an einem Lehrstuhl promovieren. So bekommt man am ehesten Kontakte und kannst ein Netzwerk aufbauen, das man später unbedingt benötigt. Zusätzlich solltest Du auf Konferenzen fahren und Lehrerfahrung sammeln.

Willst Du dagegen ins Archiv oder Museum, solltest du versuchen schnell zu promovieren. Das gelingt am ehesten mit einem Stipendium, da man sich ganz auf seine Diss konzentrieren kann. Allerdings solltest Du die Zeit dann unbedingt nutzen, um Berufserfahrungen zu sammeln. (keine unqualifizierten Praktika!) Suche Dir entsprechende Werkaufträge oder kleine Nebenjobs, bei denen Du Einblick in die Institutionen bekommst, bei denen Du später tätig werden willst.

Willst Du etwas ganz anderes machen, überlegt Dir nochmals gut, ob Du überhaupt promovieren solltest. Jede Qualifikation kann auch eine Überqualifikation sein.

Alles Gute!
A.
Zwonk
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Re: Entscheidungsfindung pro und contra Promotion und Thema

Beitrag von Zwonk »

Was das Thema betrifft, würde ich mich den anderen anschließen und sagen, daß die Themenwahl durch zwei Dimensionen bestimmt ist:

1. Gibt es einerseits genug für die Diss her und ist es andererseits nicht zu umfangreich? Das solltest Du auf jeden Fall mit dem angepeilten Doktorvater besprechen und am besten auch noch mit anderen Wissenschaftlern. Es nützt Dir nichts, wenn Dein Thema entweder durch einen zehnseitigen Essay erschöpfend behandelt werden kann oder im entgegengesetzten Fall ein ganzes Gelehrtenleben ausfüllt.

2. Motivation: Das kannst nur Du beurteilen. Es ist wichtig, vielleicht gerade in den Geisteswissenschaften, ein hohes Maß an intrinsischer Motivation zu haben, da die Motivation von außen, d. h. irgendwelche wahnsinnigen Vorteile, die Dir in Aussicht stehen, oft eher gering ist. Wenn Dich Dein Thema also gar nicht interessiert, dann würde schon ein ziemliches Maß an Disziplin nötig sein, daß durchzuziehen.

Zur Frage, ob man an die Masterarbeit anknüpfen soll oder nicht: Schwierig, ich glaube, das ist eher eine Mentalitätsfrage. Ich habe mich bewußt für ein Thema entschieden, zu dem ich im Studium niemals ein Seminar oder eine Vorlesung gehört habe. Ich wollte was ganz neues machen. Und jetzt, wo ich fertig bin, weiß ich schon, daß ich, sollte ich weiter wissenschaftlich arbeiten, zunächst erstmal wieder was ganz anderes ins Auge fassen möchte.
12. Dec 2016;01. Feb 2017;f;zum neuen Job!
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