Zweitgutachter : Weiss nicht was ich denken soll

[emiskorpion]

Hallo liebe Community,

ich promoviere im Bereich der Ingenieurwesen und arbeite Vollzeit seit Oktober letztes Jahr.

Ich habe eingereicht nach dem Ok vom Hauptberichter bei meiner Fakultät. Vor 2 Tagen bat mich mein Prof mit dem Zweitberichter ein Termin zu vereinbaren. Dementsprechend schickte ich eine Email. Der ruf mich netterweise direkt an und sagt mir, dass ich wahrscheinlich was kleine dazu schreibe (Aufwand 4 Wochen) sonst käme Kritik, dass keine Vergleiche mit den Experimenten stattfand (Ergebnisse lagen aber 2 Wochen vor Einreichung) und sagte dazu, dass ich sicherlich interessiert an einer sehr guten Note. Der sagte er hat das Gutachten schon fertig gestellt, aber er hat gedacht er redet erstmal mit, welche Punkte können wir dann machen und damit kein großer aufwand für mich wird

Seit dem TAg ich weiss nicht was ich denke geschweige fühle: soll ich mich freuen oder eher bin ich durchgefallen. Aus dem Telefonat klang es nicht nach Durchfallen: es klang nach Notenverbesserung etc.. Seiner Meinung nach der Vorschlag kam von Ihm und nicht von meinem Prof aber der hatte es ihm auch an dem Tag gesagt...


Habt ihr schon Erfahrung in der Richtung gehabt, und dass Ihr nach paar Änderungen nochmals eingereicht haben.


Danke

[emiskorpion]

bin so traurig bzw. durcheinander weiss ich nicht was ich machen soll :(

[Anne78]

Hey emiskorpion,
In meinen Ohren klingt das nicht so, als wollte Dich jemand durchfallen lassen, sondern nach einem wohlmeinenden Angebot vom Zweitgutachter. Mach Dir keine Sorgen! Und nach dem Termin weißt Du mehr. Bereite Dich einfach ein wenig auf das Gespräch vor, schreibt Dir Deine Gründe kurz auf, warum Du diese Ergebnisse nicht aufgenommen hast, damit Du im Gespräch nicht zu aufgeregt bist, um das anzubringen, und vielleicht auch die Fragen, die Du an den Zweitgutachter hast. Dann geh ins Gespräch, und danach sieh weiter. Evtl. ist es dann auch eine gute Idee, den Erstgutachter noch einmal um eine Einschätzung zu bitten.
Das wird schon!

Viel Erfolg,
Anne78

[emiskorpion]

Hi und danke für die Antwort..

ich habe die Ergebnisse 3 Wochen vor Einreichung bekommen, deswegen war mir klar dass ich eher die nicht berücksichtige (Pro hat auch zugestimmt). Vielleicht will der Zweitgutachter, die Arbeit noch schöner gestalten, er ist ja der Betreuer vom Experimentator und mein DV ist auch der DV vom Experimentator. An sich klingt es nicht so böse, das ist mir klar aber halt die Situation ist halt komisch

[xiotres]

Also für mich klingt es auch nicht nach Durchfallenlassen. Kenne das von mir. Da gab's direkt vor der Abgabe auch nochmal (von mir so empfundene) derbe Kritik. Und am Ende war es dann so, dass diese Punkte den Sprung von einer guten zu einer sehr guten Note ausmachten.
Also Kopf hoch: Da glaubt jemand an die Qualität deiner Arbeit und will dir helfen, diese auch zum Vorschein zu bringen

[Cybarb]

Hallo,

ich verstehe etwas nicht, und zwar:

Ich habe eingereicht nach dem Ok vom Hauptberichter bei meiner Fakultät.

Ist das überhaupt möglich, dass man nach dem Einreichen der Arbeit noch etwas daran ändert und sie gewissermaßen nochmal einreicht? Bei uns wäre das unmöglich bzw. ginge nur, wenn man beim ersten Mal durchfällt und sie nach einem halben Jahr (oder so) noch einmal einreicht.

Im Übrigen teile ich die Einschätzung der anderen Kommentatoren: Die Kritik mag zu einem ungünstigen Zeitpunkt kommen, aber Kritik ist an sich erst mal nichts Schlechtes, sondern die Möglichkeit zur Verbesserung. Außerdem ist der Zeitpunkt vielleicht für dich ungünstig, aber für den Gutachter gerechtfertigt, weil du die Experimente nun mal nicht berücksichtigt hast. Daher musst du dir wahrscheinlich die Nachfrage gefallen lassen: Warum nicht? (Die 2 oder 3 Wochen vor Abgabe scheinen mir hier eher ein vorgeschobener Grund zu sein, denn abhängig von dem Ausmaß des Experiments sollte es schon möglich sein, das noch einzuarbeiten, bzw. den Abgabetermin etwas zu verschieben.)

Gruß
Cyb

[DoneXY]

Ist das überhaupt möglich, dass man nach dem Einreichen der Arbeit noch etwas daran ändert und sie gewissermaßen nochmal einreicht? Bei uns wäre das unmöglich bzw. ginge nur, wenn man beim ersten Mal durchfällt und sie nach einem halben Jahr (oder so) noch einmal einreicht.

So kenne ich es auch. Ebenfalls kenne ich es, dass Dissertationen - auch mit einer guten Note - angenommen werden, jedoch zur Veröffentlichung überarbeitet werden müssen.

Geht es bei den geforderten Nacharbeiten vielleicht 'nur' um die zu druckende - auch bei der Uni einzureichenden - Arbeit und gar nicht mehr um die Benotung?

[emiskorpion]

Hi,

also zunächst bei uns geht es folgendermaßen so: Die Arbeit kann nochmals eingereicht werden, wenn das Gutachten Änderungen verlangt. Das heisst dann angenommen mit Auflagen!

Ich habe mit meinem DV heute telefoniert: er sieht es anders als mein Zweitberichter versteht aber seine Meinung. Sowohl von seiner Seite als auch der Seite des Mitberichters ist die Arbeit bestanden. Nur beim Zweitberichter gibt es dann eine Zensur und sowieso ich treffe mich nächsten Freitag mit ihm, um darüber zu reden und den Aufwand abzuschätzen. Der Mitberichter meinte, dass nur um 4 Wochen zusätzliche Arbeit handelt.