Doktorvater – will unbedingt an ein bestimmtes Institut.

[Schreibtischheld]

Hallo liebe Leute,

ich habe schon das Forum durchforstet danach, wie man am besten einen potentiellen DV kontaktiert. Da ich aber irgendwie einen kleinen Spezialfall habe, frage ich mal hier direkt:

Ich habe Erziehungs- und Bildungswissenschaften studiert (sehr gut abgeschlossen, meine Masterarbeit zu zwei Publikationen in guten Verlagen verwurstet) und will jetzt aber unbedingt in die Kriminologie wechseln (selbe Uni, andere Fakultät, hab Formalien schon geklärt, würde wohl nicht aufgrund der Fachfremdheit abgelehnt). Da gibt es aber de facto nur einen Prof, der als DV in Frage käme (weil sonst alle emeritiert). Ich habe so gut es geht ein Thema versucht zu finden, in dem sich meine und seine Vorarbeiten wenigstens etwas streifen. Nun habe ich mich auf ein Thema festgelegt und ein Exposé geschrieben (nach den Mustern hier im Forum). Aber irgendwie weiß ich nicht so richtig, wie ich ihn kontaktieren soll, wenn das Thema ja gar nicht 100%ig auf ihn passt... das wäre ja solch ein Argument, weswegen man eben diesen DV wählt und keinen anderen (hab vor, ihn zuerst per Mail zu kontakiteren). Und dann, wenn er mich einladen sollte: wie beantworte ich dann die Frage, warum ich zu ihm will? Es geht mir ja ums Institut und er ist nunmal der einzige.... Hab mich schon viel über ihn informiert, scheint ein lockerer Typ zu sein.

Ich bin irgendwie unsicher. Hat jemand einen Tipp oder so?

Herzlichen Dank schonmal!
Beste Grüße,
Dori

[Jucy]

Hey Dori,
nur ganz kurz: wieso gehst du nicht einfach mal in seine Sprechstunde, stellst dich vor und erzählst dein Anliegen? Ich kann mir vorstellen, dass sich das besser im Gespräch klären lässt anstelle über Emailformulierungen zu brüten. Sebastian schrieb mal, dass er beim Erstkontakt immer telefonieren/persönliches Gespräch vorziehen würde anstelle zu mailen. Dem würde ich mich anschließen, auch wenn ich selber mailen ansonsten viel angenehmer finde.
Auch würde ich bzgl. des Themas Offenheit signalisieren, also Bereitschaft zeigen, seine Ideen und Wünsche bzgl. der Arbeit zumindest ernst zu nehmen.
Mir ist übrigens nicht klar, ob es "nur" um die Betreuung geht oder auch um eine Anstellung?
Viel Erfolg!
jucy

[Schreibtischheld]

Hey Jucy,
vielen Dank für den schnellen Tipp. Ich habe auch schon überlegt, dann doch einfach in seine Sprechstd zu gehen; hatte irgendwie bedenken, weil das vllt überrumpelnd wirken kann, und gehört hatte, dass man wohl erst mal schriftlich und so (obwohl es hier im Forum ja viele Meinungen dazu gibt).
Danke für die Frage, das habe ich ganz vergessen zu erwähnen: es geht um die Betreuung einer externen Promotion.
Liebe Grüße,
Dori

[Amalia]

Lieber Schreibtischheld,
nur Mut und auf in die Sprechstunde. Der Prof wird sich sicher nicht überrumpeln lassen, denn Du wirst sicher beim Erstkontakt nicht sofort eine feste Betreuungszusage bekommen. Wenn es gut läuft, lässt sich der Prof erklären, was Du vorhast, wird ein paar Kommentar dazu ablassen und Dich dann bitten Unterlagen (Exposé und CV) einzureichen.
Viel Glück!
A.

[Sebastian]

Sebastian schrieb mal, dass er beim Erstkontakt immer telefonieren/persönliches Gespräch vorziehen würde anstelle zu mailen.

Das unterschreibe ich auch heute noch.
Dass man "unbedingt" zu einem bestimmten Doktorvater will, kann man dadurch ohne Rechtsverstoß zeigen, dass man ungewöhnlichen Aufwand betreibt. Z.B. indem man ohne Verletzung von Konventionen persönlich erscheint. Für die Sprechstunde oder einen sonstigen Termin würde ich evtl. im Sekretariat des Prof's anfragen, ob eine Terminvereinbarung sinnvoll ist.
Das Gegenteil von "unbedingt" glaube ich an schnell abgefeuerten E-Mails erkennen zu können.
Mehr zum Thema...

Viel Erfolg

[Schreibtischheld]

Vielen Dank für die Antworten! Das klappt ja toll hier im Forum. So schnell brauchbare Tipps!
Nun weiß ich, was ein guter Weg ist, und werd mich persönlich vorstellen. Ist ja auch kurzfristig positiv für mich: ich bekomme sofort eine Ahnung von seinem ersten Eindruck von mir
Herzliche Grüße,
Dori