Promotion?

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8x5

Promotion?

Beitrag von 8x5 »

Hallo,

ich habe mich hier angemeldet, da ich ein paar Fragen zur Promotion habe und die Hoffnung hier Antworten zu finden.
Zu meiner Situation:

B.A. Soziale Arbeit mit gemeindepädagogisch/diakonischer Qualifikation 8.Sem.Regelst. (Abschluss 1,16)
Schwerpunkt: Konfliktorientierung bei der Arbeit mit Jugendlichen und jungen Erwachsenen
Medienpädagogik
M.A. Religionspädagogik 2.Sem.Regelst. (Abschluss demnächst)
Schwerpunkt: Religionsunterricht, Medienpädagogik&Religionspädagogik im Dialog

Nun habe ich ws. die Möglichkeit (wenn das mit dem Schnitt klappt im Master) an einer renomierten Universität zu promovieren (Dr. phil.) Nur weiß ich nicht ob sich das "finanziell" lohnt.

Ich habe reges Interesse an Wissenschaft und Forschung. Beide meiner Abschlussarbeiten sind aufwendige Forschungsarbeiten (qualitativ und quantitativ). Parallel arbeite ich mit Professoren zusammen an weiteren Vor-Studien auf meinem Themengebiet (Medienpädagogik). Zudem könnte ich mir vorstellen später einmal in der Lehre tätig zu sein bzw. in einem Institut oder dergleichen zu arbeiten.

Nun stellt sich mir die Frage ob sich eine Promotion finanziell lohnt bzw. ich damit für den normalen Arbeitsmarkt (Lehrer, Sozialarbeiter, Medienpädagoge) überqualifiziert werde. Werde ich damit später mehr verdienen als als "Lehrer"?
Eine andere Perpsektive wäre die Wirtschaft. Dort könnte ich bei einem größeren internationalen Unternehmen ein Traineeprogramm durchlaufen und im e-Marketing Bereich tätig werden.

Vielleicht kann mit hier der ein oder andere Impulse geben?
flip
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Re: Promotion?

Beitrag von flip »

Schwierig. Dein Bereich ist ja sehr weit gefasst und man kann damit alles oder nichts werden. Allerdings frage ich mich, warum du dich denn immer mit "Lehrer" vergleichst? Weil du studierst doch garnicht auf Lehramt bzw. wirst höchstwahrscheinlich irgendwo mit deiner Qualifikation angestellt. Deine Noten sind natürlich sehr gut, daher könnte es mit ner E13er Stelle evtl. sogar klappen.

Ansonten würde ich mal in Erfahrung bringen, was denn genau die Konditionen sind, unter welchen du Promovieren sollst. Ich denke die Professoren haben eine Vorstellung davon, da du ja mit ihnen zusammen arbeitest. Oder wollen sie sich an einer andere Uni "vermitteln"?

Wirtschaft wäre möglich, hängt aber stark davon ab, ob du bisher oder dann während der Anstellung Kontakte aufbaust/aufgebaut hast. Die Art der Promotion bzw. das Theme dürfte auch mitausschlaggebend sein. Allerdings ist es extrem schwierig, jetzt etwas dazu zu sagen. Vielleicht hat jemand hier auf deinem Gebiet ja mehr Erfahrung.
8x5

Re: Promotion?

Beitrag von 8x5 »

Also Lehrer deswegen, weil ich gerade an einer Schule bin und eine Art "MiniRef" mache. Also ich erhalte die Lehrbefähigung für evangelischen Religionsunterricht an Berufsschulen und Sekundarstufe I.

Das mit den Noten is natürlich relativ. Mein Bachelor is 1,16, den Master werde ich evtl. nich so gut abschließen (2,0 oder so). Konditionen wären Thema etc. darf ich selbst bestimmen. Und würde dann bei einem Projekt als wissenschaftlicher Mitarbeiter angestellt werden.

Die Frage, die ich mir halt stelle. Bin ich für normale Tätigkeiten dann überqualifiziert und rechnet sich das 3-4 Jahre nochmal in "Armut" zu leben... Wobei man mit ner 50% E-13 Stelle schon fast soviel verdient wie ein E8-Vollzeit Sozialarbeiter.
Amalia

Re: Promotion?

Beitrag von Amalia »

Ehrlich gesagt, finde ich es ja total witzig, dass jemand der Soziale Arbeit und Religionspädagogik studiert hat, danach fragt, ob sich etwas finanziell lohnt. Aus finanziellen Erwägungen heraus solltest du noch ein Zweitstudium in einer Ingenieurswissenschaft oder BWL machen.

Zurück zu Deiner Frage. An Schulen spielt der Doktortitel so gut wie keine Rolle. Vielleicht kommt er mal zum Tragen, wenn Du Dich um einen Direktorenposten oder so was bewirbst, aber selbst da wird er nur eine untergeordnete Rolle spielen. Wenn Du anstrebst Lehrer zu werden, lohnt sich der Doktortitel also weder finanziell, noch sonst irgendwie. Der Gedanke an „Überqualifikation“ ist dagegen nicht ganz abwegig.
Promovieren solltest Du meinem Erachten nach also nur dann, wenn du 1. Spaß an der Forschung hast, 2. Dir die Möglichkeit offen halten willst in der Forschung zu arbeiten.
Wie sich ein Doktortitel auswirkt, wenn Du in die Wirtschaft gehst, vermag ich nicht einzuschätzen, da mir nicht ganz klar ist, was man dort als Religionspädagoge überhaupt machen will.
flip
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Re: Promotion?

Beitrag von flip »

8x5 hat geschrieben:Also Lehrer deswegen, weil ich gerade an einer Schule bin und eine Art "MiniRef" mache. Also ich erhalte die Lehrbefähigung für evangelischen Religionsunterricht an Berufsschulen und Sekundarstufe I.
Ah, interessant. Also du könntest danach ganz normal Sek1'er Lehrer werden? Also auch mit Verbeamtung und allem? Wenn du so etwas favorisierst, dann ist die Promotion eher hinderlich würde ich sagen, denn sie bringt dir nicht wirklich etwas. Außer, dass du später evtl. niedriger eingestuft wirst, als eine Absolvent mit StEx.


8x5 hat geschrieben: Das mit den Noten is natürlich relativ. Mein Bachelor is 1,16, den Master werde ich evtl. nich so gut abschließen (2,0 oder so). Konditionen wären Thema etc. darf ich selbst bestimmen. Und würde dann bei einem Projekt als wissenschaftlicher Mitarbeiter angestellt werden.
Ja, vergiss erstmal die Noten. Du siehst ja selber, dass zwischen Bachelor und Master eine ganze Note liegt. Bei mir war es fast genau anders herum. Nur ich bin ja nicht wesentlich besser oder schlechter dadurch geworden. Allein das zeigt schon, dass Noten eher ein schlechter indikator sind. Wichtiger ist eher, was du in deiner Abschlussarbeit getan hast, ob dieses schon richtig wissenschaftlichen fundiert ist und ob man damit in der Promotion auch weiter arbeiten kann, sodass man schon einmal einen Einstieg hat.
8x5 hat geschrieben: Die Frage, die ich mir halt stelle. Bin ich für normale Tätigkeiten dann überqualifiziert und rechnet sich das 3-4 Jahre nochmal in "Armut" zu leben... Wobei man mit ner 50% E-13 Stelle schon fast soviel verdient wie ein E8-Vollzeit Sozialarbeiter.
Nun, die Frage ist wohl eher, was du denn genau willst. Lehrer, Sozialarbeit oder Wissenschaft. :)
Erst musst du diese Frage beantworte und dann kann man sich weiter darüber Gedanken machen. Nicht anders herum.
8x5

Re: Promotion?

Beitrag von 8x5 »

Hi Amalia,

Danke für deine Antwort. Ich glaube ich habe mich etwas falsch ausgedrückt. Ich bin mir schon bewusst, dass ich etwas studiert habe, womit man kaum soviel verdienen wird wie als Ing. oder BWLer.
Es geht mir darum herauszufinden, ob sich eine Promotion für mich lohnen würde. Klar habe ich Spaß an Forschung und könnte mir vorstellen weitere Projekte durchzuführen (die bisherigen haben guten Anklang gefunden).
Der Gedanke der Überqualifikation ist halt da, ob man mich auch für "niedrigere" Stellen einstellen würde auf Grund meiner Dr. vorm Namen.

Das mit der Wirtschaft war anders gemeint - dass ich nicht promoviere, sondern gleich ein Trainee Programm belege. Ich bin nicht nur Religionspädagoge, sondern auch Sozialarbeiter und in der Erwachsenenbildung tätig. Trainer für IT-Programme (MCT - Microsoft Certified Trainer).

Finanzieren würde ich die Promotion über ein Stipendium oder eben als wissenschaftlicher Mitarbeiter.

Meine Motivation zu promovieren wäre es die, eine sinnvolle Verknüpfung von religionpädagogischer Theorie und medienpädagogischer Praxis herzustellen. D.h. wie finden Prozesse der Identitätsbildung, Beziehungsmanagement etc. in Sozialen Netzwerken (SNS) statt etc. Wo sind religionspädagogischer Anknüpfungspunkte? Vielleicht auch in die Richtung, wieso die Vermittlung einer medienpädagogische Grundkompetenz an Schulen wichtig ist und zur Schulentwicklung gehört.

Interessiert wäre ich vor allem an einer kumulativen Promotion. Da ich mich gerne mit mehreren Themen beschäftigen würde. Dauert diese Art der Promotion länger?
8x5

Re: Promotion?

Beitrag von 8x5 »

Hi Flip,

ja, ganz normal Sek I Lehrer. Mit bestimmten Qualifikationen auch für Sek II. Ich glaube das würde ich aber nicht wollen. Ich studiere den Master mehr wegen der "Erfahrung" also Lehrerfahrung und vertiefende Erfahrung im Umgang mit Jugendlichen bzw. deren Lebenswelt

Wie der Master endet weiß ich noch nicht, da ich dort noch keine Noten habe. Allerdings ist er ziemlich stressig (ich bin in 3 Tage die Woche an der Schule als Ref) und muss nebenbei halt die Prüfungen ablegen.
Meine Abschlussarbeit im Bachelor (1,0) war wissenschaftlich fundiert und wurde jetzt Grundlage eines größeren Forschungsprojektes, dessen Veröffentlichung anhand eines Sammelbandes zu dem Thema stattfinden wird. Dafür habe ich auch eine Forschungsanstellung an meiner Hochschule.D.h. während des Masters bin ich gerade forschend tätig.
flip
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Re: Promotion?

Beitrag von flip »

8x5 hat geschrieben:
Das mit der Wirtschaft war anders gemeint - dass ich nicht promoviere, sondern gleich ein Trainee Programm belege. Ich bin nicht nur Religionspädagoge, sondern auch Sozialarbeiter und in der Erwachsenenbildung tätig. Trainer für IT-Programme (MCT - Microsoft Certified Trainer).
Äh, die Frage ist ja nicht, was du alles kannst, sondern was das Unternehmen mit dir anfangen kann. ;)
Amalia

Re: Promotion?

Beitrag von Amalia »

In einem andern Thread wurde gerade auf diesen Artikel verlinkt, den man sich in der Tat sehr genau durchlesen sollte, bevor man anfängt zu promovieren:
http://www.spiegel.de/unispiegel/studiu ... 43999.html
8x5

Re: Promotion?

Beitrag von 8x5 »

[quote="flip"]
Äh, die Frage ist ja nicht, was du alles kannst, sondern was das Unternehmen mit dir anfangen kann. ;) [/quote]

http://geisteswissenschaftler-wirtschaft.de/
http://www.uni-potsdam.de/portal-alumni ... issen.html

In wirtschaftlichen Bereichen werden immer Geisteswissenschaftler gesucht. Wenn man flexibel ist und die jeweiligen Qualifikationen mitbringt steht dem oft durch ein Trainee-Programm nichts im Weg.

Aber hier soll es jetzt hauptsächlich um die Promotion gehen :-)

PS: Kann man hier eig. editieren?
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