Datensicherung - mal ganz praktisch gefragt

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DocX

Datensicherung - mal ganz praktisch gefragt

Beitrag von DocX »

Hallo,

ich habe schon im Forum geschaut und bin erstaunt, wie wenig Beiträge es zum Thema Datensicherung gibt.
Das (grundsätzlich hilfreiche) Werk des Forumsbegründers scheint auch schon etwas älter zu sein....

Nun also die Frage: Wie macht ihr's ganz praktisch? Was könnt ihr empfehlen? Womit seid ihr schon gescheitert?

Meine bisherige Vorgehensweise: vieles in der Dropbox, z.B. verschlüsselt über TrueCrypt.
Dazu: zwei externe Festplatten, auf denen ich wechselweise einmal im Monat sicher. Also im November auf der einen Festplatte, im Dezember dann auf der anderen.
Damit habe ich, falls der Rechner ausfällt/geklaut wird und die Festplatt zeitgleich defekt ist, im schlimmsten Fall die wichtigsten Daten in der Dropbox (und damit noch mindestens auf einem weiteren Rechner und in der Cloud) und auf der Festplatte eine Sicherung, die zwei Monate alt ist.
Für den Anfang der Diss fand ich das ok, da hatte ich noch nicht soviel dran gearbeitet. Jetzt aber sitze ich öfter dran und finde den Gedanken, lediglich das Ergebnis von vor zwei Monaten zu haben.
Also war ich jetzt auf der Suche nach einer "richtigen" Lösung, die ich dann auch bis zum Ende der Diss (ca. in zwei Jahren) durchziehen kann.
Von Sicherungen auf USB-Stick halte ich nicht viel, eine Freundin von mir hat sich grade ein Wochenende lang Arbeit zerstört, weil der Stick defekt war. Und laut unseres IT-Services passiert das häufig.

Also habe ich gesucht und verschiedene Varianten und Programme gefunden, kennt ihr was davon?

Ein Autor empfiehlt beispielsweise eine wöchentliche Vollsicherung (die würde ich dann wechselweise auf den externen Festplatten sichern) und täglich eine inkrementelle Datensicherung.
Diese könne man bspw. auf DVDs machen, die dann mit den Wochentagen beschriftet werden. Dadurch, dass nur die veränderten Dateien abgelegt werden, ist die Datensicherung auch nicht so umfangreich.
Die Vollsicherung würde man bis zum Ende der Diss behalten (wenn es bei mir wirklich noch 2 Jahre dauert, wären das etwa 100 Sicherungen à 10 GB - das erscheint mir etwas viel), die DVDs einmal pro Woche überschreiben.

An meinen Laptop gibt es integriert schon ein Backupprogramm mit extra Knopf dazu, da kann man einstellen welche Dateien auf welches Medium gesichert werden sollen. Das ginge dann nur mit externe Festplatte, da zum Brennen wieder ein extra Programm benötigt wird.

In verschiedenen Foren werden verschiedene Programme empfohlen, u.a. PersonalBackup. Dies kann dann auch automatisch inkrementelle Datensicherungen erstellen. Allerdings wird das Programm ja über den Vergleich arbeiten (wleche der Dateien im Ordner, den ich schon habe, ist anders als in dem Ordner, den ich sichern soll). Da kann ich mir jetzt nicht vorstellen, dass das mit verschiedenen Medien funktioniert. Somit könnte ich eine Datensicherung immer nur auf die gleiche Festplatte machen.

Ich kann mir vorstellen, dass der ein oder andere diese Gedankengänge übertrieben finden mag, aber ich bin einfach ein Freund davon, mir einmal richtig Gedanken zu machen, ein möglichst professionelle Lösung einzurichten und mir dann die nächsten zwei Jahre keine Gedanken mehr machen zu müssen, ob vielleicht meine Daten verloren gehen könnten und (was ja bei der ganzen Datensicherungsgeschichte auch ein wichtiger Punkt ist) gleich erkennen zu können, welches die aktuelle Version ist!
Natürlich verwende ich dafür die auch vom Begründer dieses Forum vorgeschlagene Dateibezeichnung im Amerikanischen Format, für heute würde das Dokument dementsprechen Diss_121126 heißen.
Bei Citavi allerdings schon wieder nicht, da es dort die Funktion "speichern unter" nicht gibt.

Nun aber genug meiner Überlegungen, wie macht ihr's (die Frage geht insbesondere an die, die da vielleicht schon ein ausgefeiltes System haben) und wie schätzt ihr den Aufwand vs. Nutzen des Vorgehens ein, das ich grade vorgeschlagen haben?

Danke schon mal und VG
DocX
Aguti
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Re: Datensicherung - mal ganz praktisch gefragt

Beitrag von Aguti »

So mache ich's (und dieses Maß an Sicherheit reicht mir persönlich): Bei jedem Hochfahren des Rechners per Backupprogramm (SyncBack) eine Sicherung auf eine externe Festplatte (kann man auch für's Runterfahren einstellen, mir ist es nur so lieber, weil sonst das Runterfahren länger dauert). Außerdem alle ein bis zwei Tage Sicherungen ebenfalls mit SyncBack auf zwei USB-Sticks (nicht abwechselnd, sondern immer doppelt, und gleichzeitig werden sie ja nicht ausfallen). Dann alle paar Monate eine Sicherung auf DVD, die ich außer Haus bei Freunden lagere.
DocX

Re: Datensicherung - mal ganz praktisch gefragt

Beitrag von DocX »

Hallo Aguti,

danke schon mal für deine schnelle Antwort.
Machst du dann immer eine komplette Datensicherung oder eine inkrementelle? Eine komplette Datensicherung würde in meinem Fall große Sicherungsdateien erzeugen, da ich mit Audio, Video usw. arbeite und eben nicht nur Paper als PDF und Dissdokumente als .doc.
myfunnyvalentine

Re: Datensicherung - mal ganz praktisch gefragt

Beitrag von myfunnyvalentine »

DocX hat geschrieben:Machst du dann immer eine komplette Datensicherung oder eine inkrementelle? Eine komplette Datensicherung würde in meinem Fall große Sicherungsdateien erzeugen, da ich mit Audio, Video usw. arbeite und eben nicht nur Paper als PDF und Dissdokumente als .doc.
Wenn ich dich richtig verstehe, gibt es dafür bestimmte Software, wie z.B. Carbon Copy Cloner (ich weiß nicht, ob es das für alle Betriebssysteme gibt). Damit erstellt man einmal ein boot-fähiges! Backup, bei allen folgenden, imkrementellen Backups werden nur die Dateien gesichert, die seit dem letzten Backup geändert worden sind. Finde ich sehr praktisch!

Ich muss aber gestehen, dass ich persönlich recht nachlässig mit meinen Backups bin. Die allerwichtigsten Sachen liegen in der Cloud (Dropbox), allso vor allem der ganze Diss-Uni-Forschuns-Kram. Alles andere ließe sich zu 85% wiederbeschaffen...

(3x schnell aufs Holz klopfen)
Poppy

Re: Datensicherung - mal ganz praktisch gefragt

Beitrag von Poppy »

Ich sichere jeden Tag meine aktuellen Daten auf einem FTP-Server, also immer die Dateien in denen ich gerade gearbeitet habe.
Ich versuche wöchentlich auf einem USB-Stick alles zu sichern, das vergess ich aber leider doch recht häufig.
Außerdem wird ein DVD-Backup ca. einmal im Monat gemacht, auch das vergess ich manchmal und dann sind es doch schon 1 1/2 oder 2 Monate.
Aguti
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Re: Datensicherung - mal ganz praktisch gefragt

Beitrag von Aguti »

DocX hat geschrieben: Machst du dann immer eine komplette Datensicherung oder eine inkrementelle? Eine komplette Datensicherung würde in meinem Fall große Sicherungsdateien erzeugen, da ich mit Audio, Video usw. arbeite und eben nicht nur Paper als PDF und Dissdokumente als .doc.
Wie myfunnyvalentine schon vermutet hat, sichert SyncBack in dieser Einstellung nur neue und geänderte Dateien, der Rest bleibt gleich. Ich sichere damit immer den gesamten Bestand (auch private Daten und Mails), auf die USB-Sticks dann nur den Diss-Ordner.
surcam

Re: Datensicherung - mal ganz praktisch gefragt

Beitrag von surcam »

Ich arbeite praktisch nur noch über DropBox. Zum einen liegen die Daten dann in der Cloud und sind überall abrufbar. Zum anderen arbeite ich an zwei Rechnern (zu Hause und Büro), sodass zumindest die zweitaktuellste Fassung immer auch auf einer Festplatte vorhanden ist, wenn Inet mal längere Zeit ausfallen und(!) ein Rechner abrauchen sollte. Mir persönlich reicht das vollkommen.

Anfangs hatte ich auch mal mit USB-Sticks gearbeitet, habe es allerdings recht schnell wieder aufgegeben. Denn schon nach kurzer Zeit hatte ich das Problem, dass meine Diss-Datei teilweise zerstört war. Der Stick hat die Dateien einfach nicht mehr ordentlich abgespeichert. Ich konnte sie aber glücklicherweise größtenteils rekonstruieren ...
barbara
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Re: Datensicherung - mal ganz praktisch gefragt

Beitrag von barbara »

Ich arbeite auf einem Server, der täglich gesichert wird und auf den ich nur theoretisch remote zugreifen kann, weil die Internetverbindung in unserer Region das nicht packt. Das heisst, der Aufwand, von anderen Rechnern oder ohne Internetzugang zu arbeiten ist hoch (mobile Festplatte), weil ich dauernd Bearbeitungsstände abgleichen muss. Dazu schicke ich mir die bearbeitete Datei per mail (das kann dann meinetwegen 2h dauern bis sich die durch unser zartes Telefonkäbele gezwängt hat) und pflege zurück im Büro alles ein.

Also:
- tägliche Sicherung über den Server (Firmenserver)
- bei Bedarf (bevor ich unterwegs oder länger daheim arbeite) komplette Übertragung aller Dateien (auch Filme) auf externe Festplatte und Laptop
- aktuell geänderte Dateien per email an mich selbst

Damit halte ich einen Datenverlust von mehr als wenigen Stunden Arbeit für extrem unwahrscheinlich. Es müssten 2 Rechner, 3 Festplatten, der mailserver und der Firmenserver gleichzeitig ausfallen......
18. apr 2011;31. Dec 2013;f;hoffentlich klüger!
Elenor

Re: Datensicherung - mal ganz praktisch gefragt

Beitrag von Elenor »

Ich mache Dropbox, es wird damit auf drei PCs (an der Uni sowie zwei zu Hause) . Dazu wird bei uns jede Nacht vom Uni-Server automatisch ein Backup gemacht, deshalb kopiere ich meine Daten jeden 2-3 Tage auf den Uni-Server. USB-Stick waere mir schon aus Angst, dass der mir mal aus der Tasche faellt, nicht geeignet. Ich kann mir mittlerweile gar nicht mehr vorstellen, ohne Dropbox zu arbeiten :D
Sebastian
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Re: Datensicherung - mal ganz praktisch gefragt

Beitrag von Sebastian »

Ich mache mir immer deutlich, wovor ich mich eigentlich schützen möchte. Zu den Szenarien "eigene Dummheit", "technischer Defekt an PC/Wohnung/Arbeitsplatz" zähle ich auch immer noch "über ca. einen Monat unbemerkter Virenbefall" hinzu. Darum vermeide ich es, dass alle meine Speichermedien in allzu kurzem Takt an meinen ("potentiell verseuchten") Rechner kommen.

Was ich nicht nicht richtig einschätzen kann, ist die Fehlerquelle durch unbemerkt beschädigte Dateien. Sprich: Ob bei der ganzen Hin- und Herkopiererei nicht doch irgendwann einmal relevante Daten beschädigt werden, ohne dass ich das sofort bemerke. Das wäre ein Argument, dass für ein Auslagern unveränderlicher Dateien auf "feste" oder selten eingesetzte Speichermedien (DVD o.ä.) sprechen würde.

Hintergrund:
Ich habe trotz diverser Sicherungen schon einmal einen dicken Stapel privater Fotos verloren, ohne herausfinden können, wie das geschehen ist. Ich muß ihn wohl irgendwann einmal irrtümlich gelöscht haben, habe das aber erst festgestellt, als sämtliche Speichermedien auch auf diesen "falschen" Stand waren :(
Bei den Fotos war das schon traurig - bei Arbeitsdateien wäre es ein echter Schaden geworden.

Gruß
Sebastian

P.S.: Das Wort "Diskette" werde ich kurzfristig aus dem o.a Artikel entfernen, damit es nicht auffällt ;-)
Gesperrt